Stichwahl am 30. März – die OB-Kandidaten im Interview

Grafik: MS NewMedia

FORCHHEIM (mue) - Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – in diesem Fall zweimal kurz hintereinander. Denn nach dem Wahlgang am 16. März steht nun Ende des Monats (30. März) die Stichwahl zum Amt des Oberbürgermeisters auf dem Programm. Anlass genug für MarktSpiegel Online, noch einmal mit beiden Kandidaten – Amtsinhaber Franz Stumpf (CSU/WUO) und Herausforderer Dr. Uwe Kirschstein (SPD) – zu sprechen.


MarktSpiegel: Ganz ehrlich – hätten Sie mit einer Stichwahl gerechnet?

F. Stumpf: Gehofft habe ich natürlich auf 50 Prozent plus X, doch die Möglichkeit einer Stichwahl war angesichts von vier Kandidaten immer mit einkalkuliert. Deshalb sind meine Mitstreiter und ich auf die Stichwahl auch gut vorbereitet. Kompliment aber an alle meine Mitbewerber, die einen engagierten Wahlkampf geleistet haben.

U. Kirschstein: Ich war und bin noch immer überwältigt über den großen Zuspruch, den ich im Wahlkampf erlebt habe sowie über das Vertrauen, das die Forchheimerinnen und Forchheimer mit ihren Stimmen in mich gesetzt haben. Das hat mich selbst überrascht. Ich habe nicht aus Verlegenheit als OB kandidiert, sondern weil ich die Politik in Forchheim verändern will, weil ich sie transparenter und offener gestalten will. Mit diesem Anspruch bin ich in die OB-Wahl gegangen. Eine Stichwahl habe ich mir natürlich gewünscht – wirklich gerechnet habe ich damit aber nicht.

MarktSpiegel: Was schätzen Sie jeweils an Ihrem Mitbewerber?

U. Kirschstein: Ich habe Franz Stumpf im Wahlkampf als fairen Spieler erlebt. Ich schätze an ihm, dass er mit mir stets einen respektvollen und kollegialen Umgang gepflegt hat.

F. Stumpf: Wer sich heute für ein politisches Amt zur Verfügung stellt, erhält grundsätzlich immer meinen Respekt. Herr Dr. Kirschstein hat sich im bisherigen Wahlkampf, bei aller Unterschiedlichkeit in den Sachfragen, als demokratisch-fairer Konkurrent erwiesen. Da er noch nicht allzu lang in Forchheim wohnt, kann ich leider nicht mehr zu ihm sagen.

MarktSpiegel: Hand aufs Herz – könnten Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen?

F. Stumpf: In einer Demokratie sollten grundsätzlich alle gewählten Mandatsträger zu einer konstruktiven und sachbezogenen Zusammenarbeit in der Lage sein. Zudem werden wir beide, so oder so, dem Stadtrat angehören. Die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit ergibt sich also von selbst. Oberstes Prinzip ist ohnehin für alle, das Wohl unserer Stadt über die parteipolitische Konkurrenz zu stellen.

U. Kirschstein: Natürlich kann ich mir das vorstellen. Die vergangenen Wochen des Wahlkampfes, in denen wir uns immer wieder begegnet sind, haben hierfür eine gute Basis geschaffen. Nachdem nun die Stimmen für den Forchheimer Stadtrat ausgezählt sind, ist klar: Wir werden auch zusammenarbeiten – als OB und als Stadtrat. Wer allerdings welche Aufgabe haben wird, ist noch offen.

MarktSpiegel: Was wäre Ihre erste Amtshandlung nach einer erfolgreichen Wahl?

U. Kirschstein: Die tatsächlich erste Amtshandlung eines Oberbürgermeisters wird vermutlich ein organisatorisch-formeller Akt nach festem Protokoll sein. Meine Herzensangelegenheit ist die Stadthalle. Mit einer zeitgemäßen Halle, gut erreichbar, teilbar wäre Forchheim bestens aufgestellt, um die Bedürfnisse in der Kulturpolitik zu erfüllen. Hier werde ich als erste Handlung die in der Kulturszene tätigen und involvierten Personen sowie mögliche Investoren und interessierte Förderer an einen Tisch bringen. Die Realisierung einer Stadthalle wird ein langer Weg werden – den ersten Schritt müssen wir jetzt gehen.

F. Stumpf: Dank an alle Bürgerinnen und Bürger, die ich dazu einladen möchte, gemeinsam mit Stadtrat, Verwaltung und dem Oberbürgermeister die Zukunft unserer Stadt zu gestalten.

(Interview: Uwe Müller)

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Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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