Zeichen gegen den Stillstand
Dornenhecke verhüllt das Theater

von links: Olli Lotz, Grafiker; Steffen Lechner, Sigrid Wagner (beide jtf); davor sitzend Lorenz Deutsch. | Foto: Ulrich Raab
  • von links: Olli Lotz, Grafiker; Steffen Lechner, Sigrid Wagner (beide jtf); davor sitzend Lorenz Deutsch.
  • Foto: Ulrich Raab
  • hochgeladen von Roland Rosenbauer

FORCHHEIM (jtf/rr) – Vor dem Jungen Theater Forchheim in der Kasernstraße ist eine Dornenhecke gewachsen. Die Kunstaktion des Kulturvereins macht auf den derzeitigen Stillstand auf der Bühne aufmerksam.

„Wir wollten unser Theater nicht sang- und klanglos schließen“, so Vorsitzender Ulrich Raab. Da kam die Idee des Künstlerischen Leiters Lorenz Deutsch wie gerufen. Da der von Hubert Hunstein aufwändig geschmiedete Plakatständer seiner üblichen Funktion nicht nachkommen kann, dient er jetzt als Trägergerüst der Dornenhecke. „Die gewundenen Metallstangen fügen sich optisch hervorragend als Teil der Rosenhecke ein und die runden Dächlein über den Ranken wirken geradezu märchenhaft“, so Deutsch.

Das Verhüllen ist aber nur ein Teil der derzeitigen Aktion. In der Dornenhecke, deren Gestaltung der Grafiker Olli Lotz übernommen hat, befindet sich ein Sichtfenster, in dem sich Deutsch in einer persönlichen Botschaft an die Passanten wendet. „Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft so stark auseinanderzudriften droht wie heute, können gemeinschaftliche Erlebnisse, wie sie der Besuch von kulturellen Angeboten bietet, Balsam für die Seele sein“, schreibt er in seinem Plädoyer für die gesellschaftliche Rolle von Kulturveranstaltungen, ohne die Lage überbewerten zu wollen „Die Gesellschaft wird nicht daran zugrunde gehen, dass ein Klein(kunst)theater seinen Spielbetrieb vorübergehend einstellen muss.“ Leichtfertig auf Kultur verzichten dürfe sie aber nicht, so Deutsch.

Der gesamte Text zeigt sich auch dem virtuellen Besucher auf der Website des Jungen Theaters. In das Gerüst des Plakatständers sind zusätzlich zu den bedruckten Planen frische Rosen geflochten, die mit der Zeit verwelken werden. Aber im Theater hat man ohnehin nicht vor, wie im Märchen 100 Jahre lang zu warten. „Wir hoffen auf einen ‚Dornröschenschlaf light‘ und wollen im neuen Jahr möglichst bald wieder durchstarten“ meint Raab.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

Webseite von Roland Rosenbauer
Roland Rosenbauer auf Facebook
Roland Rosenbauer auf Instagram
Roland Rosenbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.