Die Franken feiern einen Überraschungs-Sieg
Handball: HC Erlangen gewinnt gegen Füchse Berlin

(#Jocki_Foto, Erlangen) - Handball: HC Erlangen gewinnt mit 30:27 (17:14) gegen Füchse Berlin
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ERLANGEN (hjk) - Der HC Erlangen startete furios ins Jahr 2021. Gegen den Tabellenzweiten aus Berlin zeigten die Erlanger eine bärenstarke Leistung und überzeugten mit einem cleveren Angriffsspiel gepaart mit einer hundertprozentigen Einsatzbereitschaft in der Abwehr. Für die engagierte Spielweise belohnte sich das Team von Trainer Michael Haaß am Ende mit einem 30:27-Sieg und den ersten beiden Punkten des Jahres. Bester Werfer im Erlanger Trikot war Simon Jeppsson, der sich acht Mal in die Torschützenliste eintrug.

Erst Krankenstand, jetzt Torschützenkönig
Während Simon Jeppsson, Johannes Sellin und Nico Büdel nach ihren Verletzungen wieder aktiv am Spielgeschehen mitwirken konnten, musste der HC Erlangen weiterhin auf Link, Fäth und Olsson verzichten. Auch Max Jäger fiel kurzfristig aufgrund muskulärer Probleme aus. Dennoch startete das erste Heimspiel des Jahres 2021 aus Sicht des HC Erlangen in der Arena Nürnberger Versicherung sehr gut. Ferlin parierte direkt einen Siebenmeter von Lindberg, aber der Wurf von Metzner im ersten Erlanger Angriff landete leider nicht im Tor der Füchse. In der ersten Welle brachte Marsenic Berlin dann in Führung. Antonio Metzner markierte jedoch drei Minuten danach den ersten HC-Treffer zum 1:1-Ausgleich. Erlangen profitierte von Beginn an von seiner starken Abwehr und konnte durch die Tore von Metzner und Bissel mit 4:2 (9.) in Führung gehen. Weil der HCE nicht nachließ und hellwach agierte, stand es nach 12 Minuten bereits 7:4 für die Hausherren. Dies nahm der Berliner Coach Jaron Siewert zum Anlass, die Auszeit zu legen. Im 7 gegen 6 kamen die Füchse zwar zum Torerfolg aber nur fünf Sekunden später traf der HC Erlangen mit viel Tempo durch Florian von Gruchalla zum 8:5.

Schnelles, kampfbetontes Spiel

Die Zuschauer vor den Fernsehern sahen ein kampfbetontes, schnelles Spiel, in welchem die Erlanger den Ball im Angriff sehr gut laufen ließen und es der Berliner Abwehr damit sehr schwer machten. Beim Spielstand von 10:7 (18.) traf Weltmeister Jacob Holm zum 10:8. Ferlin machte einen starken Job zwischen den Pfosten, sodass die Hausherren ihren Vorsprung zehn Minuten vor dem Pausenpfiff auf 12:9 ausbauen konnten. Der Tabellenzweite ließ sich aber nicht abschütteln und kam wieder auf einen Treffer heran. Diesen beantwortete Overby aber unmittelbar mit einem Treffer zum 13:11 (23.). In Überzahl traf Bissel nach einem wunderbaren Zuspiel von Jeppsson zum 14:11. Die Berliner stellten in den letzten fünf Minuten vor der Pause auf eine 5:1-Abwehr um und konnten sich dadurch zweimal den Ball erobern, was dazu führte, dass die Gäste wieder auf einen Treffer herankamen (14:13). Unbeeindruckt davon machte von Gruchalla seinen bis dato vierten Treffer und brachte sein Team wieder mit zwei Toren in Führung. Der HCE zwang seinen Gegner immer wieder ins Zeitspiel und eroberte sich dank einer konzentrierten Abwehrleistung das 16:13 (28.). Zur Pause ging der HCE mit einem 17:14-Vorsprung in die Kabine.

Dann wurde es nochmal eng
Nach dem Seitenwechsel traf Simon Jeppsson aus der zweiten Reihe zum 18:14 und brachte sein Team damit erstmals mit vier Toren in Führung. Die Berliner kamen ebenfalls durch einen Doppelschlag von Holm wieder auf 18:16 heran. Es blieb auch im zweiten Durchgang spannend, als Sebastian Firnhaber in der 34. Minute das 19:16 markierte. Beide Mannschaften drückten weiterhin aufs Tempo und schenkten sich keinen Zentimeter. In Unterzahl parierte Klemen Ferlin den völlig freien Wurf von Marsenic, doch der HC Erlangen konnte die Parade nicht mit einem Tor veredeln. Im Gegenzug kamen die Füchse wieder auf 19:18 heran. Die Hausherren agierten vier Minuten am Stück in Unterzahl, was dem Hauptstadtclub wiederum in die Karten spielte. Aufopferungsvoll hielten die Franken dagegen. Sie kämpften in der Abwehr doppelt so hart, um die Unterzahl zu kompensieren. Weil das gelang, holte Büdel den Siebenmeter heraus und Ivic verwandelte eiskalt zum 21:19 (40.). Auch wenn die Füchse zum 21:21 ausgleichen konnten, nahm das Team von Michael Haaß den Kampf weiter an und ging durch den Treffer von Jeppsson wieder mit 22:21 knapp in Führung. Nico Büdel eroberte sich den Ball und und traf 15 Minuten vor dem Ende per Tempogegenstoß zum 23:21. Mit zunehmender Spielzeit gewann das Spiel immer weiter an Spannung. Die Angriffsreihen der Franken ließen den Ball schnell laufen und fanden immer wieder einen freien Mann im Erlanger Trikot. So auch in der 47. Minute, als Simon Jeppsson, der am 18. Spieltag kaum zu stoppen war, den Treffer zum 24:21 aus dem Rückraum erzielte. In Unterzahl setzte sich Metzner klasse durch und wuchtete den Ball zum 26:23 in die Maschen (53.). Weil nach Büdel auch noch Jeppsson die Zeitstrafe sah, kamen die Berliner in doppelter Überzahl per Siebenmeter wieder auf zwei Tore heran. Büdel traf zum 27:24, aber der Tabellenzweite verkürzte direkt wieder auf 27:25. Es blieb bis zur letzten Sekunde spannend in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung. Jeppsson scheitert, aber Klemen Ferlin war wieder hellwach im Tor und schickte Büdel auf die Reise zum 29:26 (58.). In der heißen Endphase tankte sich der Spielmacher sehenswert durch und konnte nur noch unfair von Andersson gestoppt werden. Dieses Foul bestraften die Unparteiischen mit der direkten roten Karte. Den daraus resultierenden Siebenmeter verwandelte Ivic abgezockt per Heber zum Endstand von 30:27.

Stolzer Trainer im Interview
„Natürlich fühlt sich das direkt nach dem Spiel sehr, sehr gut an. Wir hatten einen sehr schweren Dezember und sind mit einer deutlichen Klatsche aus Flensburg in die Pause gegangen, deswegen tut es jetzt unfassbar gut, dass die wir so eine Top-Mannschaft mit so einer Besetzung zuhause schlagen konnten. Ich finde, dass wir über weite Strecken des Spiels auch das Spiel bestimmt haben. Ich bin stolz auf meine Jungs, die heute so eine Performance geliefert haben. Angefangen vom Engagement, vom Auftreten her einfach gezeigt haben, dass die Punkte einfach bei uns bleiben sollen.“, HC-Trainer Michael Haaß zeigte sich in der abschließenden Pressekonferenz zufrieden.

Jetzt nach Coburg

Zeit zum Durchatmen bleibt den Erlangern jedoch kaum. Schon am kommenden Donnerstag sind die Schützlinge von Michael Haaß beim HSC 2000 Coburg gefordert. Das Frankenderby wird am 18. Februar um 19.00 Uhr in der HUK-Coburg ARENA angepfiffen.

Weitere Informationen: http://www.hc-erlangen.de

Autor:

Jocki Krieg aus Erlangen

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