Deutliches Nein zur Höchstspannungsleitung in Nürnbergs Süden
Oberbürgermeister Maly lehnt geplante Stromtrasse ab

Auch die Stadt Nürnberg hat sich gegen eine geplante Trassenführung in Nürnbergs Süden gesperrt. (Symbolbild). | Foto: Foto: © hykoe/stock.adobe.com
  • Auch die Stadt Nürnberg hat sich gegen eine geplante Trassenführung in Nürnbergs Süden gesperrt. (Symbolbild).
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt Nürnberg positioniert sich klar gegen Trassenvorschläge des Netzbetreibers TenneT TSO GmbH für eine Höchstspannungsleitung, die den Süden des Stadtgebiets betreffen würden. Die sogenannte Juraleitung ist eine rund 160 Kilometer lange Hochspannungsstromleitung, die heute im Abschnitt zwischen Raitersaich und Ludersheim das südliche Nürnberger Stadtgebiet quert.

Zur Verbesserung der überregionalen Übertragungskapazitäten soll die seit den 1940er Jahren bestehende 220 Kilovolt(kV)-Stromleitung durch einen 380 kV-Höchstspannungs-Neubau ersetzt werden. Zuständig für die Planungen ist der Netzbetreiber TenneT TSO GmbH. Über eine Online- Plattform hat die TenneT im Mai 2019 erstmals konkrete Trassenvorschläge für den Ersatzneubau zur Diskussion gestellt.
Gleich mehrere dieser Vorschläge würden wieder den Süden des Nürnberger Stadtgebiets betreffen. Grund genug für die Stadtverwaltung, die TenneT- Überlegungen sorgfältig auf den Prüfstand zu stellen.Auf besonderes Unverständnis stößt bei Umweltreferent Dr. Peter Pluschke ein Trassenvorschlag, der auf einer Länge von fast zwei Kilometern im Talraum der Rednitz verlaufen würde. „Das Rednitztal ist ein für Naturschutz, Landwirtschaft und Naherholung außerordentlich bedeutsamer regionaler Grünzug. Mit den dort befindlichen kulturhistorisch einzigartigen Wässerwiesen würde zudem eine jahrhundertealte Kulturlandschaft zerstört werden“, so der Umweltreferent.

Auch Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich ist über die TenneT- Planungen entsetzt, wären mit einer Trassenführung im südlichen Stadtgebiet doch erhebliche Einschränkungen für die weitere Nürnberger Stadtentwicklung und bestehende Wohngebiete gerade in Katzwang, aber auch in Kornburg verbunden. „In einer dicht besiedelten Großstadt wie Nürnberg geht das gar nicht“, bringt der Planungs- und Baureferent sein Missfallen deutlich zum Ausdruck.
Zusammengefasst wurden die Nürnberger Bedenken in einer Antwort an die TenneT, in der Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly Ende Juli 2019 erklärt hat, dass für die Stadt Nürnberg weder eine Trassierung im Rednitztal noch eine zwischen den Ortsteilen Worzeldorf und Kornburg verlaufende Trassenführung in Frage kommen kann. Auch einen Neubau im Verlauf der Bestandstrasse zwischen Katzwang und Neukatzwang schließt der Oberbürgermeister aus. „Die Grenzen dessen, was den hier wohnenden Menschen an Belastungen zugemutet werden kann, sind bereits heute vollständig ausgereizt“, stellt Dr. Maly unmissverständlich fest.Ohnehin hat sich der Oberbürgermeister in der Frage der Trassenabstände gegenüber der TenneT klar positioniert: „Die Stadt Nürnberg erwartet von der TenneT, dass die im Landesentwicklungsprogramm Bayern festgelegten Mindestabstände der Stromleitung zu benachbarten Nutzungen ausnahmslos eingehalten werden.“

Gewährleistet wären so Mindestabstände von 400 beziehungsweise 200 Metern zu Wohngebäuden und von 400 Metern zu anderen besonders schutzbedürftigen Einrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten.Als Fazit lassen die hohen Betroffenheiten im südlichen Stadtgebiet nach Überzeugung der Stadt Nürnberg nur einen Schluss zu: Für den Neubau der Juraleitung ist, wenn dieser denn überhaupt nötig ist, eine Trasse zu bevorzugen, die südlich von Schwabach ausschließlich unbewohntes Gebiet betrifft, auch wenn sie etwas länger ist.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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