Ministerpräsident Markus Söder im großen MarktSpiegel-Interview!

Am Freitag wird Dr. Markus Söder Bayerns neuer Ministerpräsident. | Foto: © Bayerisches Finanz- und Heimatministerium
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REGION (mask) - Am Freitag wird Dr. Markus Söder (51, CSU) Nachfolger von Horst Seehofer als Bayerischer Ministerpräsident. Vorher gab er MarktSpiegel-Chefredakteur Peter Maskow ein großes Interview!

MarktSpiegel: Herzlichen Glückwunsch, Sie werden diese Woche zum Ministerpräsidenten gewählt. Was sind – kurz gefasst – die Themen, die Sie zuerst anpacken wollen?
Dr. Markus Söder: ,,Zunächst muss der neue Ministerpräsident diesen Freitag im Landtag gewählt werden. Als Sohn eines Maurermeisters aus Nürnberg war es mir nicht in die Wiege gelegt, einmal dieses großartige Land führen zu dürfen. Aber dann freue ich mich auf die Verantwortung. Die Herausforderung ist, Bayern noch sicherer und noch sozialer zu machen. Bayern geht es nämlich super, aber nicht allen geht es super. Wir müssen dafür sorgen, dass unser Land seine christlich-abendländische Prägung behält.“

MarktSpiegel: Wie hat Ihre Gattin darauf reagiert, als Sie erfahren hat, dass sie Bayerns neue First Lady wird?
Dr. Markus Söder: ,,Meine Frau freut sich für mich. Sie bleibt aber selbst berufstätig, kümmert sich um unsere schulpflichtigen Kinder und hält mir den Rücken frei. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.“

MarktSpiegel: Haben Sie ein Leitmotto für die Politik, die Sie als Ministerpräsident betreiben wollen?
Dr. Markus Söder: ",Bayern First‘ ist nicht mein Motto, weil es abgrenzend gegenüber anderen Freunden und Nachbarn ist. Mein Motto ist: das Beste für Bayern und für alle Menschen im Land zu erreichen. Das ist das Ziel und Anspruch.“

MarktSpiegel: Ihr Wohnsitz bleibt Nürnberg, Ihr Dienstsitz ist München. Wie lange wird ein künftiger Arbeitstag bei Ihnen sein – wann müssen Sie aus dem Haus, wann kommen Sie wieder heim?
Dr. Markus Söder: "Ich bin ein Frühaufsteher, denn meistens beginnt mein Tag vor 6 Uhr morgens: Zeitunglesen, ein bisschen Sport und um kurz nach 7 Uhr verlasse ich in der Regel das Haus. Abends komme ich meistens gegen 21.30 Uhr von den letzten Terminen zurück. Dieser Rhythmus wird sich wohl nicht ändern. Nur die Art der Termine sind anders und die Verantwortung größer.“

MarktSpiegel: Sie sind Experte in Sachen Fußball, waren von 1999 bis 2011 im Aufsichtsrat beim 1. FCN. Steigt denn der Club nun endlich auf?
Dr. Markus Söder: ,,Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann würde ich gerne zwei Empfänge als Ministerpräsident in diesem Jahr geben: den einen für den neuen Deutschen Fußballmeister, der ganz sicher der Alte sein wird. Und es wäre schön, wenn es einen Empfang für den Aufsteiger 1. FCN gäbe. Ich hoffe sehr darauf.“

MarktSpiegel: Haben Sie die Derby-Niederlage schon verdaut? Kann denn der Club nie gegen Fürth gewinnen?
Dr. Markus Söder: "Es ist leider eine uralte „Regel“, dass wir zu oft gegen Fürth verlieren. Wenn am Ende der Saison der Club aufsteigt und Fürth nicht absteigt, dann wäre es in Ordnung.“

MarktSpiegel: Kann man als künftiger Ministerpräsident überhaupt noch im Fußballstadion sein?
Dr. Markus Söder: ,,Fußball ist meine Leidenschaft und auch die große Leidenschaft aller Bayern. Ich bin seit meiner Kindheit Club-Fan und bleibe es auch.“

MarktSpiegel: Ihrem Vorgänger Günther Beckstein war die Sicherheit Bayerns ein großes Anliegen. Stichwörter wie Einbrecherbanden, Rauschgifthandel! Aber auch heute sehen viele Bürger weiter Handlungsbedarf. Wie sehen Sie die derzeitige Situation?
Dr. Markus Söder: ,,Bayern ist das sicherste Land in Deutschland. Aber auch wir können noch zulegen, denn die Herausforderungen werden größer. Klar ist, wir müssen vor allem die Herausforderungen, die sich durch die unkontrollierte Zuwanderung ergeben haben, wieder besser kontrollieren. Dazu gehört, dass wir eine bayerische Grenzpolizei mit 500 Polizisten im Grenzraum errichten. Auch die Präsenz der Polizei vor Ort werden wir verstärken. Deswegen werden wir 1000 weitere zusätzliche Stellen bei der Polizei in Bayern schaffen.“

MarktSpiegel: Haben Sie eigentlich inzwischen einen Wunschkandidaten als Nachfolger für das Nürnberger Heimatministerium?
Dr. Markus Söder: ,,Ein Schritt nach dem anderen. Wie gesagt: diese Woche wählt erstmal der Landtag einen neuen Ministerpräsidenten. Danach beschäftige ich mich mit der Bildung des neuen Kabinetts.“

MarktSpiegel: Gibt es mit Ihnen als Ministerpräsident künftig auch fränkisches Bier auf der Wiesn?
Dr. Markus Söder: ,,Für das Oktoberfest sind ausschließlich die Wirte verantwortlich und nicht der Ministerpräsident. Insofern bleibt es da bei altbayerischem Bier. Klar ist aber, dass es in der Staatskanzlei künftig neben Weißwurst auch vermehrt Nürnberger Bratwürste geben wird.“

Söder und sein Weg nach oben

• Geboren am 5. Januar 1967 in Nürnberg, evangelisch-lutherisch, verheiratet, vier Kinder.

• 1987 - 1991: Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, juristisches Staatsexamen, Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Staats-,
Verwaltungs- und Kirchenrecht.

• 1992 - 1993: Volontariat beim Bayerischen Rundfunk, anschließend
Redakteur beim BR.

• 1998: Promotion an der Friedrich-
Alexander-Universität
Erlangen/Nürnberg

• Politischer Werdegang, Parteiämter:

seit 1983 Mitglied in CSU.
1995 - 2003: Landesvorsitzender der Jungen Union Bayern,
Mitglied im CSU-Präsidium.
1997 - 2011: Kreisvorsitzender der CSU Nürnberg-West.
2000 - 2011: Vorsitzender der CSU-Medienkommission.
2003 - 2007: CSU-
Generalsekretär.
Seit Juni 2008: Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Nürnberg-Fürth-Schwabach. 

• Politische Mandate:

seit 1994: Mitglied des Landtags.
Oktober 2007 -  Oktober 2008: Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Bayerischen Staatskanzlei.
Oktober 2008 - Oktober 2011: Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit.
November 2011 - Oktober 2013: Bayerischer Staatsminister der Finanzen.
seit 10. Oktober 2013:
Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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