Wachsender Druck auf den Markt
Immer mehr Sozialwohnungen in Erlangen!

Symbolfoto: © photowahn / stock.adobe.com
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ERLANGEN (pm/mue) - Auch im zurückliegenden Jahr ist in Erlangen entgegen dem Bundestrend die Zahl der geförderten Wohnungen gestiegen. So der Inhalt eines Berichts zur Lage auf dem sozialen Wohnungsmarkt, der dem Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stadtrats vorgestellt wurde.

Demnach lag die Zahl der geförderten Wohnungen in Erlangen zum Stichtag 31. Dezember 2021 bei 3.478 – das sind noch einmal rund 4,5 Prozent mehr, als im Jahr 2020 zu verzeichnen waren. 157 Wohnungen sind den Angaben zufolge im vergangenen Jahr aus gesetzlichen Gründen aus der Sozialbindung gefallen, 307 sind dagegen neu hinzugekommen. „Die konsequente Wohnungsbauoffensive und die städtischen Vorgaben zum sozialen Wohnungsbau sorgen weiterhin für einen positiven Trend“, so Sozialreferent Dieter Rosner. Dennoch bleibe bezahlbarer Wohnraum eine der großen sozialen Herausforderungen. „Die Unterbringung von Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine bei uns Schutz suchen, spiegelt sich in den Zahlen noch nicht wider“, erklärt Rosner weiter. Der Druck auf den geförderten Wohnungsmarkt werde sich durch den Krieg aber auch in Erlangen erhöhen. Denn schon im vergangenen Jahr sei die Zahl der Haushalte, die um Wohnungsvermittlung baten, weiter gestiegen.

OB Janik: „Für guten Wohnungsmix sorgen“

Wie aus dem Rathaus mitgeteilt wurde, ist der Bedarf nach geförderten Wohnungen im Vergleich zu 2019 um rund 127 Haushalte und im Vergleich zu 2020 um fast 170 Haushalte gewachsen. Gleichzeitig konnten in diesem Zeitraum aber auch die Vermittlungszahlen um rund 120 bzw. 140 Haushalte gesteigert werden. „Die Versorgungslücke wird geringer, der strukturelle Mangel an gefördertem Wohnraum lässt sich aber dennoch nicht decken“, erklärt Maria Werner, Leiterin des Sozialamtes. „Der Bau neuer Wohnungen ist weiterhin wichtig und notwendig“, ergänzt Oberbürgermeister Florian Janik. „Dort, wo neu gebaut wird, nutzen wir alle Möglichkeiten aus, um für einen guten Wohnungsmix mit gefördertem Wohnraum zu sorgen.“ Besonderer Bedarf, so Janik, bestehe an 2-Zimmer-Wohnungen für Ein-Personen-Haushalte sowie an Wohnungen mit vier und mehr Zimmern für große Familien, um Überbelegungen zu vermeiden. Denn bis Ende 2022 werden gesetzlich bedingt noch einmal 400 Wohnungen aus der Sozialbindung fallen; immerhin 461 neue befinden sich in Bau oder Planung. Darüber hinaus sei ein breites Instrumentarium erforderlich. Von zentraler Bedeutung sei dabei der Belegrechtsvertrag zwischen der Stadt und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAU, der bislang noch nicht voll ausgeschöpft werden könne.

Weitere Maßnahmen vonnöten

Aber auch auf Bundes- und Landesebene müssten die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. So gehe es darum, den vorhandenen Bestand an geförderten Wohnungen langfristig zu sichern und Mietpreisbindungen möglichst zu verlängern. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum erfordere jedoch auch weitergehende politische Maßnahmen, wie beispielsweise die weitere Entlastung von einkommensschwachen Haushalten bei Energiekosten.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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