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Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz informierte zum Weltdiabetestag
Verharmlost – „Ein bisschen Alterszucker“

Am Informationstand geben Auskunft v.l. Sabine Lamprecht, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, Dr. Elisabeth Dewald, Julia Weber, Dr. Bernhard Drummer und Dominik Schrenker. | Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz
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  • Am Informationstand geben Auskunft v.l. Sabine Lamprecht, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, Dr. Elisabeth Dewald, Julia Weber, Dr. Bernhard Drummer und Dominik Schrenker.
  • Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz
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FORCHHEIM (fs/rr) – Von Interessierten umkreist erläutert die Internistin und Diabetologin Dr. Elisabeth Dewald an einem Informationsstand im Foyer des Klinikums die Hintergründe des jährlichen Weltdiabetestages: „Der 14. November ist der Geburtstag von Frederick Grant Banting. Um an seine und die Verdienste seiner Mitstreiter zu erinnern, wird alljährlich diesem Tag gedacht. Im Jahr 1921/22 gelang den beiden Forschern Frederick Grant Banting und Charles Herbert Best die Entdeckung des Insulins und damit der bahnbrechende Erfolg in der Behandlung dieser Erkrankung.

Weltweiter Diabetes-Tsunami

Rund 95 Prozent aller Diabetesfälle sind dem sogenannten Diabetes mellitus Typ 2 zuzuordnen. Aktuell geht man von etwa 7,2 Millionen bekannter Typ 2-Diabetiker in Deutschland aus, die Zahl der unbekannten Typ-2-Diabetiker liegt nach Schätzungen ebenso hoch. Jährlich kommen 500.000 Neuerkrankungen hinzu. Der Anteil von Patienten mit Diabetes mellitus 2 in den Kliniken liegt bereits bei etwa 30 Prozent aller Klinikpatienten. Man beobachtet eine stark ansteigende Anzahl von Menschen mit Diabetes mellitus nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Fachwelt spricht bereits von einem sich ausbreitenden „Diabetes-Tsunami“. Schwerwiegend sind in diesem Zusammenhang auch die Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus.

Alterszucker nicht verharmlosen

Der Diabetes mellitus findet in der öffentlichen Wahrnehmung zu wenig Beachtung, obwohl es eine Erkrankung mit weitreichenden Folgen ist, weil diese nicht weh tut, die man oft lange nicht bemerkt, obwohl sie schon vorhanden ist, die häufig als „ein bisschen Alterszucker“ verharmlost wird und die oft gleichgesetzt wird mit Verlust von Lebensqualität.

Ein Meilenstein in der Behandlung des Diabetes mellitus – die Entdeckung des Insulins

Als einer der ersten Patienten erhielt der fünfjährige „Teddy“ Theodore Ryder im Jahr 1922 das zum Überleben notwendige Hormon. Zu diesem Zeitpunkt wog das Kind 12,5 kg und wäre an der Erkrankung verstorben, hätte es nicht die Entdeckung des Insulins gegeben. Nach wenigen Monaten kam er zur vollen Genesung und schrieb an den Forscher:
„Sehr geehrter Hr. Dr. Banting, ich wünschte, sie könnten mich jetzt sehen. Ich bin jetzt ein properer Junge geworden, mir geht es gut und ich kann auf Bäume klettern…“. Im Alter von 76 Jahren nach einem erfüllten Leben verstarb er ohne wesentliche Folgeerkrankungen seines Diabetes.
Die Forschung und Entwicklung nahm dann ab den 1960er Jahren stark zu, heute stehen uns eine Vielzahl von modernen Medikamenten, Insulinen und Hilfsmitteln zur Verfügung, die es erlauben, eine individuelle Therapie für jeden Diabetiker durchzuführen.

Mit Diabetes in der Klinik

Trotz aller Fortschritte in der Behandlung von Diabetes kann ein Krankenhausaufenthalt manchmal nicht vermieden werden – sei es wegen einer entgleisten diabetischen Stoffwechsellage oder auch wegen einer anderen Erkrankung oder einer anstehenden Operation.
Dies bedeutet für Menschen mit Diabetes eine Veränderung ihrer täglichen Gewohnheiten, manche Diabetesmedikamente müssen vor einer Operation abgesetzt werden, Insulinmengen müssen angepasst werden, Infektionen und Therapeutika können den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben, Nüchtern-Phasen erfordern eine Anpassung der Diabetestherapie. Zudem ist aus Studien bekannt, dass Menschen mit Diabetes ein höheres Risiko für Komplikationen haben und dadurch auch die Verweildauer in der Klinik länger wird.

Um als Patient mit Diabetes selbst gut auf einen geplanten stationären Aufenthalt in der Klinik vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, sich schon im Vorfeld mit dem Hausarzt oder dem behandelnden Diabetologen abzusprechen, die entsprechenden Unterlagen für die Klinik bereitzuhalten und das eigene Diabetes-Equipment in die Klinik mitzunehmen.
Die Auswahl einer geeigneten Klinik für Diabetiker erleichtert ein von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vergebenes Zertifikat, das für jeweils drei Jahre Gültigkeit besitzt, danach muss sich die Klinik einer erneuten Prüfung ihrer Qualitätsstandards unterziehen.

Das Klinikum Forchheim besitzt dieses Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ bereits seit 2014, im Oktober 2017 wurde die Klinik erfolgreich rezertifiziert.
Neben einer in Vollzeit tätigen Diabetologin stehen den Patienten im Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz auch eine ärztliche Weiterbildungsassistentin zur Diabetologin, Julia Weber, sowie zwei Diabetesberater, Sabine Lamprecht und Dominik Schrenker, und auf allen Stationen diabetesversierte Pflegekräfte zur Verfügung.

Am Informationstand geben Auskunft v.l. Sabine Lamprecht, Prof. Dr. Jürgen Gschossmann, Dr. Elisabeth Dewald, Julia Weber, Dr. Bernhard Drummer und Dominik Schrenker. | Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz
Am Informationstand geben Auskunft v.l. Dr. Elisabeth Dewald, Julia Weber und Dominik Schrenker | Foto: Franka Struve/Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz
Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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