75 Parkplätze werden im Gebiet entfallen
Einjährige Probephase: In Gostenhof entstehen Superblocks

Die neuen Fußgängerzonen dürfen mit dem Kfz nicht mehr befahren werden. Dort darf zukünftig auch nicht mehr geparkt werden. In den neuen Fußgängerbereichen entfallen die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Grundstückszufahrten dürfen weiterhin angesteuert werden. Der Radverkehr ist freigegeben. | Foto: © Stadt Nürnberg/Verkehrsplanungsamt
  • Die neuen Fußgängerzonen dürfen mit dem Kfz nicht mehr befahren werden. Dort darf zukünftig auch nicht mehr geparkt werden. In den neuen Fußgängerbereichen entfallen die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Grundstückszufahrten dürfen weiterhin angesteuert werden. Der Radverkehr ist freigegeben.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Umsetzung der Superblocks in Gostenhof schreitet voran: Die neuen Fußgängerzonen in der Denisstraße und Volprechtstraße sind bereits beschildert und markiert, aber noch nicht verkehrsrechtlich wirksam. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats hatte die Superblocks in Gostenhof am 13. März 2025 einstimmig beschlossen.

Was sind Superblocks?

Der Begriff der „Superblocks“ wurde in Barcelona entwickelt. Die Idee der Superblocks sieht eine Verkehrsführung im Stadtteil vor, die keinen Durchgangsverkehr gebietsfremder Kfz zulässt. Daneben ist ein wichtiges Element die Schaffung von Flächen für verschiedene Nutzungen wie Grün, Hochbeete, Sitzmöglichkeiten, Spielen, Veranstaltungen oder ähnliches. 

Der Bürgerverein Gostenhof und lokale Initiativen möchten mehr Aufenthaltsqualität in ihrem Stadtteil schaffen, indem öffentliche Verkehrsflächen umgewidmet und anders genutzt werden. Ein gemeinsamer Antrag von vier Stadtratsfraktionen hat diese Idee aufgegriffen und die Umsetzung der Idee gefordert. Die Stadtverwaltung hat ein Konzept, angelehnt an die sogenannten Superblocks in Barcelona, erarbeitet, mit den Akteuren in Gostenhof abgestimmt und in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Nach einer öffentlichen Beteiligungsveranstaltung am 29. April, bei der rund 100 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben, soll als Kompromiss der unterschiedlichen Wünsche noch ein Teilstück der Austraße zwischen Müllnerstraße und Kernstraße ebenso zur Fußgängerzone werden. Der westliche Abschnitt bleibt verkehrsberuhigter Bereich, um die dortigen acht Stellplätze zu erhalten.

Was ist geplant und wie geht es weiter?

Am Mittwoch, 2. Juli 2025, entscheidet der Werkausschuss des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg, ob sich die Stadt – gemäß Antrag aus dem Stadtrat – an der Umgestaltung der durch die Initiativen vor Ort vorgeschlagenen mobilen Bäume, Sitzgelegenheiten und Spielelemente finanziell beteiligt. Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat eine Beteiligung in Höhe von 70 000 Euro vor. Im Anschluss werden die Anwohnerinnen und Anwohner des Gebiets per Postwurfsendung über die zukünftige Verkehrsführung in Gostenhof informiert.

Ab Mitte Juli beginnt der Aufbau der Gestaltungselemente und es werden sukzessive die Straßen für den Durchgangsverkehr gesperrt, sodass das Projekt voraussichtlich am Sonntag, 20. Juli, eröffnet werden kann. Dann beginnt die einjährige Probephase. Danach wird das Projekt evaluiert und über dessen Beibehaltung entschieden. Nachdem rund 75 Parkplätze (3,5 Prozent) von den 2 160 öffentlichen Parkplätzen im Gebiet entfallen, wird die Verwaltung zusätzliche Bewohnerparkplätze ausweisen, um den Anwohnern einen Ausgleich zu ermöglichen.

Weitere Infos:
https://www.nuernberg.de/internet/verkehrsplanung/superblock_gostenhof.html