Umfrage: SPD will höhere Bußgelder & Mülldetektive – FDP lehnt die ,,Müll-Stasi" ab
Zoff um die wilden Müllhalden!

Kürzlich wurde diese Containerstelle in der Campestraße aufgeräumt. Die Frage ist, wie lange der im Vergleich ,,harmlose" Zustand mit Mülltüten und Scherben anhält.  | Foto: Nicole Fuchsbauer
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  • Kürzlich wurde diese Containerstelle in der Campestraße aufgeräumt. Die Frage ist, wie lange der im Vergleich ,,harmlose" Zustand mit Mülltüten und Scherben anhält.
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NÜRNBERG (nf) - Im Kampf gegen Müllsünder fordern der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Brehm und Bürgermeister Christian Vogel mehr Befugnisse und einen größeren Spielraum bei der Erhöhung von Bußgeldern. 724 Tonnen wilder Müll an Glascontainern im Jahr 2019, und damit eine Steigerung der Müllmenge um rund 14 Prozent, erzeugen einen immensen Aufwand für den Nürnberger Abfallentsorgungsbetrieb ASN“, beklagt Vogel.

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Insgesamt 24.000 mal rückten die Sonderreinigungsteams 2019 demnach allein zur Reining von Flächen rund um die Glascontainer aus. Dazu kämen noch die wilden Ablagerungen in Grünanlagen und Waldflächen, die letztlich auch der SÖR reinigen muss. Durch das Service-Telefon und zukünftig auch durch die Mängel-App werden die Ablagerungen in der Regel schnell gemeldet und dann auch entsorgt, aber die Verursacher bleiben leider ungeschoren“, so der SÖR-Chef.
Um diesen Missstand zu bekämpfen, bringen die beiden SPD-Politiker eine Maßnahme ins Spiel, die in anderen Städten Deutschlands, die ebenfalls unter Müllablagerungen im öffentlichen Raum leiden, bereits praktiziert wird: Die Einführung sogenannter Mülldetektive. Diese haben die Aufgabe, bei wildem Müll nach Hinweisen zum möglichen Verursacher zu suchen. Sollte was gefunden werden, wird nicht nur die Kostenerstattung der Entsorgung verlangt, sondern es ist darüber hinaus ein saftiges Bußgeld fällig. In den Städten Berlin, Mannheim, Dortmund oder Krefeld hat man hier durchaus gute Erfolge vorzuweisen. „Wir brauchen als Kommunen mehr Befugnisse beim Kampf gegen Müllsünder“, zeigt sich Brehm überzeugt. „Dies betrifft vor allem auch die Möglichkeit, höhere Bußgelder verhängen zu können. Bisher erlaubt der Freistaat Bayern hier lediglich ein maximales Bußgeld von 55 Euro. Diese Grenze ist aus unserer Sicht viel zu niedrig und sollte dringend an- oder aufgehoben werden, so dass die Städte hier mehr Handlungsmöglichkeit erhalten“, so Brehm.

Ümit Sormaz geht für die Nürnberger FDP ins Rennen um den Oberbürgermeistersessel. Für die Pläne der SPD, wie man dem Problem der wilden Müllhalden begegnet, hat er kein Verständnis. Statt einer ,,Müll-Stasi" und höheren Bußgeldern fordert er mehr Abfalleimer.  | Foto: FDP Kreisverband Nürnberg
  • Ümit Sormaz geht für die Nürnberger FDP ins Rennen um den Oberbürgermeistersessel. Für die Pläne der SPD, wie man dem Problem der wilden Müllhalden begegnet, hat er kein Verständnis. Statt einer ,,Müll-Stasi" und höheren Bußgeldern fordert er mehr Abfalleimer.
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,,Keine Müll-Stasi! Mehr Mülleimer!"

Nachvollziehbar? Nicht für alle. Der Oberbürgermeisterkandidat der Nürnberger FDP Ümit Sormaz hält von den Überlegungen von SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thorsten Brehm und Bürgermeister Christian Vogel gar nichts und poltert: ,,Wir brauchen keine Müll-Stasi! Wir brauchen für aus Versehen falsch eingeworfenen Müll auch keine höheren Strafen als 55 Euro. Wir trennen Müll, zahlen jetzt schon viel für Verpackungen und Recycling. Wir sollten bessere darauf achten, dass unser Plastik-Müll nicht exportiert und unkontrolliert in Flüsse und Meere geworfen wird. Hier wären höhere Strafen angebracht. Wenn bei uns die Parks verdeckt sind, ist das eine andere Sache. Wenn vor Glascontainern Müll abgeladen wird, weil es keine Mülltonne gibt, dann brauchen wir dort mehr Müllcontainer. Nur brauchen wir sicher keine Nachbarschaftskultur, die auf das Wühlen in fremden Tonnen setzt.“

Ihre Meinung? Mülldetektive oder ,,Müll-Stasi"?

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Brehm und Vogel wollen Druck auf Müllsünder erhöhen
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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