10 Tote und elf Schwerverletzte in Graz
UPDATE 6: Amoklauf war vom Täter minutiös geplant!

- Die Polizei war auch am Tag nach der Tat an der Schule präsent.
- Foto: Darko Bandic/AP/dpa
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- An einem Gymnasium in Graz fallen Schüsse.
- Die Polizei rückt sofort aus.
- Vor Ort bietet sich ein schlimmes Bild.
- Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) will bei einer Pressekonferenz um 15 Uhr Auskunft über den bisherigen Stand der Ermittlungen geben.
- Nach Medienberichten vor Ort soll der mutmaßliche Täter tot auf einer der Schultoiletten gefunden worden sein.
UPDATE 7: 12. JUNI 12.45 Uhur
- Der Amokschütze von Graz war ein extrem introvertierter Mensch, der leidenschaftlich Ego-Shooter-Spiele spielte.
- Tat genau geplant - Pistole der Marke Glock, abgesägte Doppelflilnte und Jagdmesser
Graz (dpa) - Der Amokläufer von Graz war laut Polizei ein leidenschaftlicher Spieler von Ego-Shooter-Spielen. Er sei ein sehr introvertierter Mensch gewesen, der sehr zurückgezogen gelebt habe, sagte der Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, Michael Lohnegger. Alle bisher ausgewerteten Unterlagen gäben weiterhin keinen Hinweis auf ein Motiv.
Zu den meisten Opfern habe der Täter keine Nahebeziehung aus seiner Schulzeit gehabt. Nur die getötete Lehrerin habe ihn unterrichtet, hieß es. Der Amokschütze hatte die 5. und 6. Klasse des Gymnasiums besucht, den Schulbesuch aber abgebrochen
Der 21-jährige Täter sei bei dem siebenminütigen Amoklauf, der bis ins Detail geplant gewesen sei, in seiner ehemaligen Schule mit einer Pistole der Marke Glock, einer am Schaft abgesägten Doppelflinte und einem Jagdmesser bewaffnet gewesen, hieß es. Er habe die Waffen in der Toilette der Schule aus seinem Rucksack genommen.
Wahllos auf Opfer geschossen
Zunächst habe er im 2. Stock des Gebäudes wahllos auf Menschen geschossen, sagte Lohnegger. Danach sei er in den 3. Stock gegangen und habe die inzwischen von innen verriegelte Tür aufgeschossen. Praktisch zeitgleich mit dem Eintreffen der Polizei habe er sich mit einem Schuss in den Kopf selbst getötet. Der 21-Jährige habe noch genügend Munition gehabt, seinen Amoklauf fortzusetzen, sagte Lohnegger.
Bei einer Hausdurchsuchung am Wohnort des Angreifers entdeckten Ermittler auch eine Rohrbombe, die allerdings nicht funktionstüchtig war. Aus den gefundenen Dokumenten gehe hervor, dass dem 21-Jährigen die Zeit fehlte, die Bombe funktionstüchtig zu machen, so der LKA-Leiter.
Zehn Todesopfer, elf Verletzte
Bei dem Amoklauf starben neun Jugendliche vor Ort. Sie waren nach Angaben der Polizei zwischen 14 und 17 Jahre alt. Eine Lehrerin starb Stunden nach der Tat in einem Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen.
Elf Personen wurden verletzt. Die meisten von ihnen mussten auf Intensivstationen betreut werden, doch ihr Gesundheitszustand sei stabil, hieß es vom Krankenhausbetreiber Kages.
Debatte um Waffenrecht hat begonnen
Nach einer ersten Phase des Schocks und der Trauer kommt in Österreich eine Diskussion über das relativ liberale Waffenrecht in Gang. Bislang haben sich Kommunisten und Grüne für eine Verschärfung ausgesprochen, die rechte FPÖ ist dagegen.
Die Tat hat ganz Österreich erschüttert. Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer bis Freitag ausgerufen. Am Abend werden zu einem Gedenkgottesdienst im Wiener Stephansdom die Staats- und Regierungsspitze erwartet.
Unterdessen hat auch der britische König Charles III. den Angehörigen der Opfer und allen weiteren Betroffenen des Amoklaufs in Graz sein tiefes Beileid ausgesprochen. Er und seine Frau, Königin Camilla, seien geschockt und zutiefst traurig, schrieb der 76-Jährige in einer Stellungnahme auf der Plattform X. Das Königspaar sende allen Österreicherinnen und Österreichern «unser tiefstes Mitgefühl in dieser äußerst schmerzlichen Zeit».
Sicherheitsbehörden sorgen sich wegen Trittbrettfahrern
Die Sicherheitsbehörden berichteten von weiteren vereinzelten Drohungen gegen Schulen. Es habe Trittbrettfahrer gegeben, heiß es beim Innenministerium. Die Polizei habe jeweils Maßnahmen ergriffen. Im ganzen Land sind die rund 400 Mitglieder der Spezialeinheit Cobra in erhöhter Alarmbereitschaft.
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UPDATE 6: 15.30 UHR
- Mit einer Trauerminute gedachte Österreich der Opfer des Amoklaufs von Graz. Die Polizei ist wegen möglicher Nachahmungstäter in erhöhter Alarmbereitschaft.
- Der Täter hatte wohl noch andere Pläne.
Graz (dpa/nf) - Der Todesschütze von Graz hat anscheinend auch Vorbereitungen für einen Bombenanschlag getroffen. Nach dem Amoklauf des 21-Jährigen Arthur A. (der aus einem Vorort von Graz stammt, laut Krone Zeitung ist die Mutter Österreicherin, der Vater Armenier), in seiner ehemaligen Schule gab die Polizei am Mittwoch bekannt, dass sie am Wohnort des Schützen eine nicht funktionsfähige Rohrbombe (siehe Update 5) sowie Pläne für einen Bombenanschlag auf das Gymnasium gefunden habe. Der Plan sei aber wohl verworfen worden.
Der junge Österreicher hatte am Dienstag mit einer Schrotflinte und einer Faustfeuerwaffe ein Blutbad in seiner ehemaligen Schule angerichtet. Er tötete neun Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und eine Lehrerin. Der Täter verübte vor Ort Suizid.
Polizei in erhöhter Alarmbereitschaft
Wegen der Gefahr von Nachahmungstätern - es sind laut Behörden mehrere Drohungen eingegangen - hat die Polizei inzwischen den Schutz der Schulen verstärkt. Darüber hinaus seien die rund 400 Spezialkräfte im ganzen Land in erhöhter Alarmbereitschaft, hieß es.
Das Motiv des 21-Jährigen bleibt vorerst im Dunkeln. An seinem Wohnort wurden Abschiedsnachrichten gefunden, aus denen aber kein Hinweis auf den Auslöser der Tat hervorgeht, hieß es von der Polizei. Berichte, wonach Mobbing-Erfahrungen des 21-Jährigen eine Rolle spielten, wurden von den Behörden bislang nicht bestätigt. Er soll auch ein Abschiedsvideo aufgenommen haben. Darin bittet er nach Medieninformationen "um Vergebung dafür, was ich jetzt tun werde".
Trauerminute mit Glockengeläut
Der junge Mann sei bis vor zwei Jahren Schüler an dem Gymnasium gewesen und habe eine Schulstufe mehrmals wiederholt, sagte Franz Ruf, ein hoher Beamter des Innenministeriums, dem Radiosender Ö1. Der Täter, der die Schule nicht abgeschlossen hatte, lebte nach Angaben der Polizei zusammen mit seiner Mutter.
Am Tag nach dem Amoklauf stand aber vor allem die Trauer im Vordergrund. Um 10.00 Uhr stand das öffentliche Leben in Österreich für eine Minute vielerorts still. So blieben 900 Busse, Straßen- und U-Bahnen in Wien kurz stehen. Die Trauerglocke des Wiener Stephansdoms wurde nach Angaben der Erzdiözese Wien geläutet. Auch in Graz wurde der Toten und Verletzten gedacht.
Alle elf Verletzten seien mittlerweile in stabilem Zustand, teilte der Krankenhausbetreiber Kages mit. Die meisten Verletzten würden jedoch noch auf Intensivstationen betreut, hieß es.
Polizei schildert genauen Ablauf des Einsatzes
Am Tag nach der verheerenden Tat gab die Polizei erstmals einen genaueren Einblick in ihren Einsatz. So seien zwei Streifenwagen nur wenige Minuten nach dem ersten Funkspruch über eine mögliche Amok-Lage, der um exakt 10 Uhr erfolgt sei, vor Ort gewesen, sagte der Standortkommandant der Einsatzgruppe Cobra-Süd, Kurt Kornberger.
Genau wie für solche Lagen vorgesehen, seien die Polizisten sofort (10.08 Uhr) in das Schulgebäude eingedrungen und hätten nicht auf Verstärkung gewartet, hieß es. Um 10.09 Uhr seien die ersten Spezialkräfte der Cobra an der Schule eingetroffen. Ein Lehrer habe die Beamten dann in den 3. Stock geschickt, wo sich die Tragödie abgespielt hatte. Um 10.13 Uhr sei der Täter tot in einer Toilette gefunden worden, um 10.21 Uhr seien die ersten Korridore für die Notärzte gesichert gewesen.
Nach einer ersten Analyse sei alles so abgelaufen, wie es die Polizei in Österreich seit Jahren trainiere, sagte Cobra-Kommandant Bernhard Treibenreif. Aber das sei angesichts der Opfer kein wirklicher Trost. «Das, was geschehen ist, kann die schnellste Polizei der Welt nicht verhindern», sagte Treibenreif weiter.
Erste Forderungen nach Waffenverbot im privaten Bereich
Eine Debatte über das geltende Waffenrecht kam nach der Tat erst zögerlich ins Rollen. Die kommunistische Bürgermeisterin von Graz, Elke Kahr, forderte ein breites Waffenverbot. «Waffen sollten nur die Exekutive tragen, und keine Privatpersonen», sagte sie dem Sender ORF. Auch eine Parlamentsabgeordnete der Grünen sprach sich gegenüber dem ORF für ein Waffenverbot im privaten Bereich aus.
Nach Angaben des Innenministeriums sind in Österreich aktuell rund 1,5 Millionen Waffen registriert, wie die Presseagentur APA berichtete. Das Waffengesetz in dem Staat mit 9,2 Millionen Einwohnern gilt als relativ liberal. Für Faustfeuerwaffen ist eine behördliche Bewilligung nötig, für Schrotflinten jedoch nicht. Der Amokläufer hatte beide Waffen legal besessen.
Experte: Immer mehr Schüler mit sozial-emotionalen Problemen
Der Amoklauf ist für die Experten auch Anlass, sich Gedanken über die Stimmung an den Schulen zu machen. Die Schulpsychologen hätten immer mehr Fälle, in denen sich Schüler in irgendeiner Form nicht gesehen, beachtet und angenommen fühlten, sagte Josef Zollneritsch vom Schulärztlichen Dienst der Bildungsdirektion Steiermark im ORF-Fernsehen.
Das könne die latente oder offene Neigung zu Gewalt befördern. Man beobachte bei den Schülern steigende sozial-emotionale Schwierigkeiten. Daher müsse unbedingt in die Prävention wesentlich mehr als heute investiert werden, so Zollneritsch.
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UPDATE 5: 11. Juni, 10.30 Uhr
Ein junger Mann tötete in seiner ehemaligen Schule zehn Menschen. Am Tatort wurden zwei Schusswaffen gefunden. An seinem Wohnort machten Ermittler eine weitere Entdeckung.
Graz (dpa) - Nach dem Amoklauf in Graz ist bei einer Hausdurchsuchung am Wohnort des 21-jährigen Angreifers eine nicht funktionsfähige Rohrbombe gefunden worden. Ein Polizeisprecher bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch entsprechende Medienberichte.
Der junge Mann hatte am Dienstagvormittag an seinem ehemaligen Gymnasium zehn Menschen getötet und danach sich selbst das Leben genommen. Er war nach Angaben der Polizei mit einer Schrotflinte und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet. Sein Motiv ist noch nicht bekannt. Ein Abschiedsbrief und -video des Angreifers enthielten nach Angaben der Polizei dazu keine Hinweise.
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz gedenkt Österreich heute der Opfer mit einer Trauerminute. Um 10.00 Uhr sollen die Menschen landesweit kurz innehalten.
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UPDATE 4: 11. Juni, 8 Uhr
- Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz gedenkt das Land mit einer Trauerminute der Opfer.
- Und weiter fehlen Antworten auf wichtige Fragen.
Graz (dpa) - Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz gedenkt Österreich heute der Opfer mit einer Trauerminute. Um 10.00 Uhr sollen die Menschen landesweit kurz innehalten. Nach der Tat steht auch die Suche nach dem Motiv des 21-jährigen Österreichers im Fokus. Der Mann hatte am Dienstag an seiner ehemaligen Schule in Graz mit zwei Schusswaffen zehn Menschen getötet und danach Suizid begangen hatte. Offen ist auch die genaue Identität der Opfer.
Die Polizei hat bisher nur sieben weibliche und drei männliche Opfer bestätigt. Unter ihnen soll auch ein Lehrer sein.
Ein Abschiedsbrief des 21-Jährigen geht nach Darstellung der Polizei nicht auf etwaige Gründe für seinen Amoklauf ein. Allerdings gewinnt auch in den Augen von Experten die These, dass jahrelanges Mobbing zu Rachegelüsten geführt hat, an Plausibilität.
Grundsätzlich sei an Schulen zu beobachten, dass eine steigende Zahl an jungen Menschen sich nicht mehr ausreichend wahrgenommen fühle, was zu latenter oder offener Gewalt führen könne, sagt der Leiter des Schulärztlichen Dienstes der Steiermark, Josef Zollneritsch.
Hunderte Menschen bei Trauergottesdienst
Die Trauer im Land und in Graz, der mit 300 000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Österreichs, ist groß. Am Abend kamen Hunderte Menschen zu einem Trauergottesdienst in die Stadt, im Zentrum bildeten zahlreiche Kerzen in Erinnerung an die Toten ein Lichtermeer. Die österreichische Bundesregierung unter Kanzler Christian Stocker (ÖVP) hatte eine dreitägige Staatstrauer, beschlossen - die Trauerminute ist Teil davon.
Viele Veranstaltungen abgesagt
Zahlreiche politische und gesellschaftliche Veranstaltungen wurden mit Blick auf das dramatische Geschehen abgesagt oder verschoben. Dazu zählt ein Bundesparteitag der rechten FPÖ sowie ein Landesparteitag der ÖVP.
Unter dem Eindruck des Geschehens, das Kanzler Stocker als «nationale Tragödie» beschrieb, riefen praktisch alle Parteien zu gesellschaftlicher Solidarität auf. Bundespräsident Alexander Van der Bellen schrieb auf X: «Heute und in den schweren Tagen, die kommen, wird unser Land zeigen, dass in diesem Miteinander unsere Stärke liegt.»
Debatte über Waffengesetze ist zu erwarten
Dennoch bahnt sich eine Diskussion über die Waffengesetze in Österreich an, die längst nicht so scharf sind wie in Deutschland. Bestimmte Gewehre kann praktisch jeder 18-Jährige kaufen. Für eine Faustfeuerwaffe, wie sie der Amokschütze einsetzte, ist eine Waffenbesitzkarte nötig. Die wurde dem jungen Mann nach einem psychologischen Test auch ausgestellt.
Deshalb stellen sich umso mehr Fragen, ob die Hürden für den Erwerb, den Besitz oder das Führen von Waffen hoch genug sind. Auch eine Diskussion um die generelle Gewährleistung der Sicherheit an Schulen ist zu erwarten.
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UPDATE 3:
Graz (dpa/nf) - Bei der Tat an einer Grazer Schule sind zwölf Menschen teils schwer verletzt worden. Der berichtete Innenminister Gerhard Karner in Graz. Sechs der neun Getöteten waren laut Karner weiblich, drei männlich. Der österreichische Täter habe Suizid begangen.
Der 21-Jährige, der am Vormittag an einer Schule im österreichischen Graz neun Menschen erschossen hat, hat die beiden verwendeten Waffen legal besessen. Das teilten die Behörden mit. Er habe eine Waffenbesitzkarte gehabt, so der Landespolizeidirektor der Steiermark Gerald Ortner. Es sei eine Lang- und eine Kurzwaffe verwendet worden.
Der 21-jährige Amokläufer aus dem Raum Graz sei ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums gewesen, der aber keinen Abschluss gemacht habe, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Alles Weitere zu seinem möglichen Motiv sei Spekulation.
Amokfahrt vor knapp zehn Jahren in Graz
Die Tragödie dürfte als bisher schlimmster Amoklauf in die Geschichte des Nachbarlandes eingehen. Im Mai 1997 erschoss ein 16-Jähriger in der niederösterreichischen Gemeinde Zöbern eine Lehrerin und verletzte eine zweite schwer. 2018 wurde ein 18-Jähriger nach einem geplanten Amoklauf wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er hatte vor einer Schule in Mistelbach nördlich von Wien einen 19-Jährigen mit einer Schrotflinte angeschossen und schwer verletzt.
Graz wurde bereits zum zweiten Mal Schauplatz einer Tragödie dieser Art. Im Juni 2015 war ein Mann mit seinem Auto bei hoher Geschwindigkeit über den Bürgersteig und Fußgängerzonen gefahren. Drei Menschen wurden getötet und 36 verletzt. Graz ist mit rund 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs.
Bei der Schule handelt es sich um ein sogenanntes Bundes-Oberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften.
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UPDATE 2
GRAZ (dpa/nf) - An einem Gymnasium in Graz fallen mehrere Schüsse. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Die Lage sei gesichert, es gebe keine weitere Gefahr, hieß es am Mittag. Es soll zehn Todesopfer geben - darunter den Täter.
Bundeskanzler spricht von nationaler Tragödie

- Bundespräsident Alexander Van der Bellen äußerte sich zur Tragödie in Graz auf der Plattform X.
- Foto: Van der Bellen/X
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Nach der Tragödie herrscht in Österreich Entsetzen. «Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert», schrieb Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker auf der Plattform X. «Durch diese unfassbare Tat wurden Jugendliche plötzlich aus dem Leben gerissen, das sie noch vor sich hatten.» Es gebe keine Worte für den Schmerz und die Trauer.
Stocker machte sich nach Bekanntwerden auf dem Weg zum Tatort. Das bestätigte eine Sprecherin des Kanzleramts der Deutschen Presse-Agentur. Der Ministerpräsident der Steiermark Mario Kunasek (FPÖ) hat seine Termine abgesagt und ist dorthin unterwegs. Auch Österreichs Innenminister Gerhard Karner sei auf dem Weg nach Graz.
Wie ein Sprecher des örtlichen Roten Kreuzes der Deutschen Presse-Agentur sagte, sind mehr als 160 Retter im Einsatz. Sie seien mit 65 Fahrzeugen angerückt. Auch mehrere Rettungshubschrauber seien im Einsatz. Ein spezieller Alarmplan des Landes für die Versorgung zahlreicher Verletzte sei aktiviert worden.
Unter den Toten soll sich mindestens eine erwachsene Person befinden. Das bestätigte mittlerweile Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Wie die „Salzburger Nachrichten“ berichten, handelt es sich bei dem Täter wohl um einen ehemaligen Schüler (22), der mit einer Pistole und einer Schrotflinte um sich geschossen habe. Nach weiteren Medienberichten wurden vier Menschen lebensgefährlich verletzt - der Täter soll ihnen in den Kopf geschossen haben. Bis zu 30 Schwerverletzte sind das Ergebnis dieser grausamen Tat.
Die betroffene Schule ist ein sogenanntes Bundes-Oberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften. Graz ist mit rund 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs.

- Die Polizei ist an einer Schule in Graz im Großeinsatz.
- Foto: Erwin Scheriau/APA/dpa
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Was bis jetzt bekannt ist
Der Vorfall: Gegen 10.00 Uhr fielen Schüsse an dem Gymnasium gefallen, wie die Polizei bestätigte. Spezialeinheiten seien sofort alarmiert worden. Das Gebäude wurde evakuiert, wie die Polizei auf der Plattform X schrieb. Schüler und Lehrer wurden zu einem sicheren Treffpunkt geleitet.
Offene Fragen
Opferzahlen: Wie viele Menschen bei den Schüssen ums Leben gekommen sind, ist noch nicht offiziell bekannt. Die Polizei bestätigte mehrere Tote, ohne eine konkrete Anzahl zu nennen. Österreichische Medien berichten von zehn Toten. Darunter soll auch der mutmaßliche Täter selbst sein. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur nannte ein Sprecher der Stadt noch keine konkrete Zahl. Auch zu möglichen Verletzten gibt es bislang keine Angaben - es soll sich aber um bis zu 30 Schwerverletzte handeln.
Motiv: Zu einer Motivlage - also ob es sich möglicherweise um einen Amoklauf handelt, oder die Tat einen politischen Hintergrund hat - teilten die Behörden bislang nichts mit.
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Graz (dpa) - Bei Schüssen an einer Schule in Österreich sind nach Angaben der Polizei mehrere Menschen getötet worden. «Derzeit haben wir im Einsatz mehrere Tote zu beklagen», schrieb die Polizei Steiermark auf der Plattform X.

- Die Polizei ist an einer Schule in Graz im Großeinsatz.
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Die genaue Zahl ist am Mittag noch unklar gewesen. Medien berichteten von acht Toten, in anderen Berichten war von neun und sogar zehn Todesopfern die Rede. Darunter soll der mutmaßliche Täter sein. Offizielle Angaben gab es dazu noch nicht. Zu möglichen Verletzten gab es zunächst keine Auskunft.
Die Lage ist laut Polizei inzwischen gesichert. «Es wird von keiner weiteren Gefahr ausgegangen», hieß es auf der Plattform X am Mittag. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Die Eltern und die unverletzten Schüler wurden nach Angaben der Stadt in umliegenden Hallen untergebracht und von Kriseninterventionsteams betreut.
An dem Gymnasium waren am Vormittag gegen 10.00 Uhr Schüsse gefallen, wie die Polizei bestätigte. Spezialeinheiten seien sofort alarmiert worden. Das Gebäude wurde evakuiert, wie die Polizei schrieb.
Die Bevölkerung wurde angehalten, den Bereich rund um die Bildungseinrichtung zu meiden und den Anweisungen der Sicherheitskräfte vor Ort Folge zu leisten. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) war nach Angaben der Nachrichtenagentur APA am Vormittag auf dem Weg zum Tatort.






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