ICE-Angreifer soll psychisch krank sein
UPDATE 8: Syrer wird in Österreich Asyl aberkannt - in Deutschland schuldunfähig

- Ermittler der Spurensicherung untersuchten den ICE.
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- In einem Zug geht ein Mann mit Axt und Hammer auf Passagiere los
- Es handelt sich um einen 20-jährigen Syrer
- Er wird festgenommen
- Eine Person erlitt schwere Verletzungen, drei weitere wurden mittelschwer und eine weitere Person leicht verletzt.
- Die Mitreisenden reagieren laut Polizei umgehend.
- ICE-Angreifer von Straßkirchen soll nach Aussagen von Augenzeugen vor der Tat gebetet und die Worte Allahu Akbar gesprochen haben.
UPDATE 8: 9. Juli
- Noch ist unklar, weshalb ein Mann in einem ICE in Bayern auf Mitreisende losgegangen ist.
- Einer Gutachterin zufolge dürfte der Verdächtige psychisch krank sein.
- Er befindet sich in einer Fachklinik.
Straßkirchen (dpa) - Der mutmaßliche Angreifer aus einem ICE in Niederbayern ist sich nach Angaben der Polizei in eine psychiatrische Fachklinik gebracht worden. Das Amtsgericht Regensburg habe den Untersuchungshaftbefehl gegen den 20 Jahre alten Syrer auf Antrag der Staatsanwaltschaft in einen Unterbringungsbefehl umgewandelt.
Ihm würden weiterhin versuchter Mord in zwei Fällen und gefährliche Körperverletzung in vier Fällen vorgeworfen, hieß es. Die Ermittlungen zu Motiv und Tathergang dauerten an.
Eine forensisch-psychiatrische Sachverständige habe den Beschuldigten, der vergangenen Donnerstag vier Mitreisende in einem Zug schwer verletzte und dabei selbst schwer verletzt wurde, inzwischen begutachtet. Nach deren vorläufiger Einschätzung dürfte die Schuldfähigkeit des Mannes zum Tatzeitpunkt aufgrund einer schizophrenen Störung zumindest erheblich eingeschränkt gewesen sein.
Drei Verletzte nicht mehr im Krankenhaus
Drei der vier Verletzten hätten das Krankenhaus mittlerweile verlassen können, teilte die Polizei mit. Eine 51 Jahre alte Frau, die ebenfalls die syrische Staatsangehörigkeit hat, befinde sich weiterhin in stationärer Behandlung.
Schwere Körperverletzung
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen in Österreich gemeldeten Flüchtling. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg sei die Wohnung des Mannes in Wien inzwischen von Beamten des Landeskriminalamtes Wien durchsucht worden.
Der 20-Jährige war in Österreich unter anderem wegen schwerer Körperverletzung aufgefallen. Die dortigen Behörden leiteten im Frühjahr ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen ihn ein, nachdem er zweimal rechtskräftig verurteilt worden war.
Angriff im ICE
Am Donnerstag wurde er schließlich in dem ICE auffällig, der mit mehr als 400 Fahrgästen von Hamburg nach Wien unterwegs war. Als ein 38 Jahre alter Passagier den Notruf tätigen wollte, sei er ersten Erkenntnissen nach von dem 20-Jährigen attackiert worden, berichtete die Polizei am Tag nach dem Vorfall. Nach einer Notbremsung kam der Zug bei Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) zum Stehen.
Der Angreifer habe sich dann gegen drei 15, 24 und 51 Jahre alte Syrer gerichtet. Der 24-Jährige habe den Hammer seines Landsmannes zu fassen bekommen und ihn damit verletzt. Hier sei von Notwehr auszugehen, teilten die Behörden mit. Mehrere Passagiere hätten den 20-Jährigen überwältigt.
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UPDATE 7
Straßkirchen (dpa) - Als ein junger Mann in einem ICE in Niederbayern auf Passagiere losgeht, handeln mehrere Zeugen schnell und couragiert. Sie stoppen den 20-Jährigen. Ein 24 Jahre alter Mann, der zusammen mit seiner Familie attackiert worden sei, habe den Angreifer im Gerangel mit dessen Hammer verletzt. Die Ermittler gehen hier von Notwehr aus, sagte Oberstaatsanwalt Thomas. Nach Polizeiangaben überwältigten mehrere Reisende den 20-jährigen Syrer, unter ihnen ein uniformierter Bundeswehrsoldat.
Einen Tag nach dem Angriff ist das Motiv zwar noch unklar, jedoch haben die Ermittler erste Anhaltspunkte. Ein Drogenschnelltest habe Hinweise auf drei Betäubungsmittel im Blut des 20-Jährigen ergeben, sagte Thomas Rauscher von der Staatsanwaltschaft Regensburg bei einer Pressekonferenz in Straubing. Es sei nicht auszuschließen, dass der Angriff durch eine drogenbedingte Psychose ausgelöst worden sei. Handy und Laptop des Mannes seien sichergestellt worden und sollten ausgewertet werden.
Zeuge hat die Worte Allahu Akbar gehört
Die Ermittler stehen laut Rauscher auch im Austausch mit der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München. Laut der Aussage eines Zeugen soll der Mann vor dem Angriff mit einem Zimmererhammer gebetet und die Worte «Allahu Akbar» gesprochen haben. Den Hammer sowie ein Beil habe der Mann in einer Tasche bei sich gehabt. Ob auch das Beil zum Einsatz kam, war noch unklar.
Die Ermittler gehen bislang davon aus, dass der Mann allein handelte. Auch einen expliziten Extremismusverdacht gebe es nicht, der Mann sei bisher nicht für staatsschutzrelevante Vorfälle bekannt.
Verdächtiger sollte Schutzstatus wegen Gewaltdelikten verlieren
Für die Behörden in Österreich, wo der 20-Jährige wohnte, war der Mann aber kein Unbekannter. Nach zwei rechtskräftigen Verurteilungen wegen schwerer Körperverletzung und versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt im Februar und Ende April 2025 sei im Mai ein Asyl-Aberkennungsverfahren gegen den Mann eingeleitet worden, teilte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Wien mit. Der Verdächtige hatte demnach 2021 in Österreich einen Asylantrag gestellt und 2022 einen Schutzstatus erhalten.
Untersuchungshaft wegen Verdachts auf Mordversuch beantragt
Gegen ihn werde nun wegen versuchten Mordes in zwei Fällen sowie wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, sagte Rauscher. Die Ermittler hätten Untersuchungshaft für den Beschuldigten beantragt. Dieser liege allerdings selbst noch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus - daher sei unklar, wann ein möglicher Haftbefehl eröffnet werden könne. Offen sei auch die Frage nach der Schuldfähigkeit des Mannes.
In dem Zug von Hamburg nach Wien hielten sich 430 Fahrgäste auf. Vier von ihnen wurden verletzt - neben dem 24-Jährigen zwei weitere syrische Staatsangehörige im Alter von 15 und 51 Jahren sowie ein 38 Jahre alter Deutscher. Sie kamen alle in stationäre Behandlung und gelten als schwer und sehr schwer verletzt.
In Lebensgefahr befindet sich den Ermittlern zufolge derzeit niemand. Zunächst war die Polizei von leichten Verletzungen bei den vier Opfern ausgegangen. Mit ihrem Eingreifen dürften die Zeugen Schlimmeres verhindert haben.
Der Angreifer war laut Stefan Schillinger, leitender Kriminaldirektor beim Polizeipräsidium Niederbayern, während der Zugfahrt schon auffällig geworden. Als der 38-jährige Deutsche einen Notruf habe absetzen wollen, habe der 20-Jährige seine Mitreisenden angegriffen. Zeugen zufolge habe der Mann einen verwirrten Eindruck gemacht.
Die Kriminalpolizei Straubing bittet Zeugen, die möglicherweise Handyvideos des Geschehens gemacht haben, diese den Ermittlern zur Verfügung zustellen.
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UPDATE 6

- Mehrere Fahrgäste wurden bei dem Angriff verletzt.
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Straßkirchen (dpa) - Nach der Attacke auf Passagiere in einem ICE in Niederbayern ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Tatverdächtigen wegen zweifachen Mordversuches und gefährlicher Körperverletzung.
Der ICE-Angreifer von Straßkirchen soll nach Aussagen von Augenzeugen vor der Tat gebetet und die Worte «Allahu Akbar» gesprochen haben. Das gab Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher von der Staatsanwaltschaft Regensburg in Straubing bekannt. Ob die Tat einen extremistischen Hintergrund habe, sei aber nicht klar.
Staatsanwalt Thomas Rauscher sagte, dem 20 Jahre alten Syrer werde Mordversuch an den 38 und 24 Jahre alten Verletzten vorgeworfen. Die Ermittler sehen das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt an. Bezüglich der 15 und 51 Jahre alten Verletzten geht die Staatsanwaltschaft von gefährlicher Körperverletzung aus.
Der Beschuldigte war am Donnerstag in ein Krankenhaus gebracht worden. Bei der Attacke wurden vier Passagiere verletzt: drei Syrer im Alter von 15, 24 und 51 Jahren sowie ein 38 Jahre alter Deutscher.
Der ICE-Angreifer von Straßkirchen ist nach Angaben der Polizei bereits vor der Tat in dem Zug von Hamburg nach Wien auffällig geworden. Wie Stefan Schillinger, leitender Kriminaldirektor beim Polizeipräsidium Niederbayern sagte, wollte ein 38 Jahre alter Deutscher - einer der Verletzten - einen Notruf absetzen, woraufhin der 20-Jährige auf diesen losging.
Später griff er die Familie aus seinem Heimatland Syrien an, zu der er nach ersten Erkenntnissen keine Vorbeziehung hatte. Warum der Mann in dem Zug auffällig wurde, ist weiterhin unklar. Im Blut des Mannes seien Spuren von Betäubungsmitteln gefunden worden. Er habe einen leicht verwirrten Eindruck gemacht. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.
UPDATE 5: 4. Juli
- Jetzt gibt es erste Hinweise zur Gewaltbereitschaft des Verdächtigen.
- Asyl-Aberkennungsverfahren in Österreich eingeleitet
Wien (dpa) - Der 20-jährige Syrer, der in einem ICE vier Menschen mit einer Axt attackiert haben soll, ist in Österreich wegen eines Gewaltdelikts aufgefallen. Nach zwei rechtskräftigen Verurteilungen wegen schwerer Körperverletzung und versuchtem Widerstand gegen die Staatsgewalt im Februar und Ende April 2025 sei im Mai ein Asyl-Aberkennungsverfahren eingeleitet worden, teilte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl in Wien mit. Der Tatverdächtige hatte 2021 in Österreich einen Asylantrag gestellt und 2022 einen Schutzstatus erhalten. Er hat einen Wohnsitz in Österreich.
Der Syrer hatte am Vortag in dem mit mehreren hundert Fahrgästen besetzten Zug auf der Fahrt von Hamburg nach Wien vier Menschen attackiert. Darunter waren nach ersten Erkenntnissen drei Landsleute: eine ebenfalls aus Syrien stammende Mutter mit ihrem Sohn und ein Mann. Soweit bisher bekannt, wurde der Angreifer von einem oder mehreren Fahrgästen überwältigt und selbst schwer verletzt. Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar, ebenso unbekannt war zunächst, ob sich Täter und Opfer kennen.
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UPDATE 4: 4. Juli
- Bislang ist ungeklärt, warum ein 20-Jähriger am Donnerstag in einem ICE mehrere andere Passagiere mit Axt und Hammer angriff.
- Auch viele weitere Fragen sind offen.
Straßkirchen (dpa/lby/nf) - Nach dem Angriff eines ICE-Passagiers mit Axt und Hammer auf mehrere Fahrgäste wollen Staatsanwaltschaft Regensburg und Polizei heute ihre Ermittlungsergebnisse vorstellen. Die Behörden haben für die Mittagszeit zu einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing eingeladen.

- Der Zug blieb auf offener Strecke in Niederbayern stehen.
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Der 20 Jahre alte Syrer hatte am Vortag in dem mit mehreren hundert Fahrgästen besetzten Zug auf der Fahrt von Hamburg nach Wien vier Menschen attackiert. Darunter waren nach ersten Erkenntnissen drei Landsleute: eine ebenfalls aus Syrien stammende Mutter mit ihrem Sohn und ein Mann. Soweit bisher bekannt, wurde der Angreifer von einem oder mehreren Fahrgästen überwältigt.

- Angriff in ICE in Niederbayern.
- Foto: Ute Wessels/dpa
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Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar, ebenso unbekannt war zunächst, ob sich Täter und Opfer kannten. Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund lägen bislang nicht vor, hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstagabend in München gesagt. Der Syrer soll 2023 nach Österreich eingereist sein. In Wien habe er eine Aufenthaltsberechtigung, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) später mit. Warum, wann und wie er nach Deutschland kam sei nicht bekannt.
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UPDATE 3
Straßkirchen (dpa) - Bei dem mutmaßlichen Angreifer in einem ICE in Niederbayern handelt es sich laut Polizei um einen 20 Jahre alten Syrer. Bei der Tatwaffe gehen die Ermittler nach derzeitigem Stand von einem Hammer aus, wie ein Polizeisprecher sagte. Das Motiv für den Angriff, bei dem vier Fahrgäste leicht verletzt wurden, blieb zunächst weiter unklar.
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UPDATE 2
Straßkirchen (dpa) - Der Angreifer in einem ICE in Niederbayern ist nach ersten Polizeiangaben von Mitreisenden überwältigt worden. Der Mann habe zuvor wohl in einem Abteil im Zug mehrere Passagiere mit gefährlichen Gegenständen angegriffen und verletzt, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Fahrgäste in der Nähe hätten ihn nach ersten Erkenntnissen überwältigen können, bevor die Polizei ihn festnahm.
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UPDATE:
Straßkirchen (dpa/nf) - Ein Mann hat in einem ICE in Niederbayern mehrere Passagiere angegriffen. Vier Menschen seien nach ersten Erkenntnissen bei dem Vorfall in Straßkirchen (Landkreis Straubing-Bogen) verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Er habe bei dem Angriff einen Hammer eingesetzt.

- Angriff in ICE in Niederbayern.
- Foto: Ute Wessels/dpa
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Der Zug war den Angaben zufolge mit ungefähr 500 Fahrgästen in Richtung Wien unterwegs. Die Bahnstrecke war zunächst gesperrt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Wie die BILD berichtet, sollen Fahrgäste den Täter umzingelt haben – der dabei auch verletzt wurde und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus kam. Bei dem Angreifer soll es um den Syrer Mohammad A. handeln. Er hatte eine Axt und einen Hammer dabei.
Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle in Straubing sprach von etwa 150 Kräften, die im Einsatz seien - das sei aber nur eine grob überschlagene Zahl. Die Verletzten würden in Krankenhäuser gebracht.
Die Fahrgäste wurden an einer eigens eingerichteten Betreuungsstelle versorgt. Neben zahlreichen Rettungskräften und zwei Hubschraubern seien auch viele Einheiten des Betreuungsdienstes und der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatz, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Es gehe darum, auch unverletzten, aber möglicherweise traumatisierten Fahrgästen zu helfen.
Alarmiert wurden die Rettungskräfte demnach gegen 14.00 Uhr. Mehrere Menschen hätten nach dem Angriff im Zug den Nothalt betätigt. Dadurch sei der Zug in Straßkirchen zum Stehen gekommen.
Bahn entsetzt über Angriff an Bord des ICE 91
Die Deutsche Bahn ist entsetzt über den gewalttätigen Angriff am heutigen Nachmittag an Bord des ICE 91. In einer Mitteilung steht: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten und allen, die das Erlebte nun verarbeiten müssen. Wir wünschen allen Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung. Wir danken außerdem den Einsatzkräften für die schnelle Festnahme des Tatverdächtigen."
Der Zug ist auf dem Weg von Hamburg-Altona nach Wien Hbf gewesen, die Tat ereignete sich zwischen Regensburg und Plattling. Die Behörden ermitteln dort aktuell die Hintergründe der Tat. "Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir uns zu weiteren Details nicht äußern."





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