Dölln 5000
Auftakt zur Deutschen Slalommeisterschaft 2021

Foto: Markus Kroner
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Nach langem warten war es endlich wieder soweit. Die Deutschen Slalomasse trafen sich am letzten Juni Wochen­ende auf dem Gelände des Driving Center Groß Dölln zum Start in die neue Saison. Bereits am Freitag füllte sich das Fahrerlager. Das beste was die Deutsche Slalomszene zu bieten hat war hier vertreten. Ein Blick auf die Starterliste, für Lauf 1 und 2 zur Deutschen Slalom-Meisterschaft Le­vel 1 (höchstes Prädikat in Deutschland), versprach zwei span­nende Tage bei den Dölln 5000.

Doch bevor ich auf die Rennen eingehe möchte ich noch kurz einen Blick hinter die Kulissen werfen. Im Fahrerlager hatte ich die Gelegenheit ein paar Worte mit Hans-Martin Gass zu wechseln. Der Deutsche Slalommeister aus dem Jahr 2018 sitzt im Fachausschuss Slalom beim DMSB. Er erläuterte mir die Problematik eine Meisterschaft in Pande­miezeiten auf feste Füsse zu stellen. Jeder von uns Fahrern ärgerte sich 2021 nicht nur einmal über Absagen, kurzfristi­ge Terminverschiebungen und Änderungen am Prädikat der jeweiligen Läufe. Eine reguläre Saisonplanung war schier nicht möglich. Dennoch schaffte es der Fachausschuss ei­ne Saison auf die Beine zu stellen.
Was laut Hans-Martin gar nicht so einfach ist. In normalen Zeiten werden Genehmigungen frühzeitig erteilt und Veran­stalter können sich in Ruhe vorbereiten. Nicht so in Coro­nazeiten. Aufgrund von Inzidenzen, Behördenvorgaben und nicht vorhersehbarer tagesaktueller Ereignisse hängen Ver­anstalter bis zum Start des ersten Fahrzeuges in der Luft. Kann doch die Behörde kurzfristig die Veranstaltung absagen.

Laut Hans-Martin gibt es von Veranstalterseite her klar zwei Gruppen. Die einen sagen wir wollen und versuchen alles mögliche es stattfinden zu lassen. Während andere Vereine von Anfang an sagen wir wollen nicht. Dies jedoch aus Vor­sicht. Die wenigsten Motorsportvereine können in Sachen Finanzen aus den Vollen greifen. Wer kann schon sagen was aus dem Verein, bei einer kurzfristigen Absage, wird? Sollte er auf seinen Kosten (alles in Vorleistung) sitzen bleiben kann das schnell das endgültige Ende bedeu­ten. Hier gilt es schon abzuwägen.

Hans-Martin bedauert es auch das gerade Traditionsveran­staltungen mit einem festen Termin seit Jahren, durch Ter­minverschiebungen nun wann anders stattfinden. Im schlimmsten Fall zeitgleich mit anderen Slalomveranstal­tungen. Dies bedeutet wiederum das man sich evtl. gegen­seitig die Starter wegnimmt. Der Rattenschwanz geht noch endlos weiter sagt er mit einem leicht nachdenklichem Ge­sicht. Da gar nicht fahren jedoch für keinen eine Option wäre muss man zusehen wie man sich am Besten arrangiert.

Jetzt aber zum Renngeschehen. Samstag stand der 192. AvD/PSV Berlin Rennslalom auf dem Programm. Bei dem es um die legendäre Trophäe „Goldener Bär von Berlin“ geht. Dieser Preis wird schon seit über 50 Jahren ausgefah­ren. Damals noch auf der legendären Avus in Berlin. Um Punkte ging es in der Deutschen Slalom-Meisterschaft, Ber­lin-Brandenburgische Meisterschaften im Automobilslalom sowie ADAC Berlin-Brandenburg-Meisterschaften im Automobilslalom.

Dölln ist schon immer für seine pfeilschnellen Slaloms be­kannt und somit lagen pro Lauf 3.900 anspruchsvolle und sehr flotte Meter vor den Fahrern. Um 8.45 Uhr wurde das erste Fahrzeug aus der G5 pünktlich auf die Strccke gelas­sen. Die weiteren Startgruppen sollten folgen.

In der Gruppe G setzte sich klar Lars Bröker auf BMW M2 durch und gewann souverän Gruppe und Klasse. P2 konnte Roland Wallrab auf BMW M3 CSL für sich verbuchen. Hans Köhnle landete mit seinem Chevrolet Corvette Grand­sport auf Platz 3.

Knapper ging es in der Gruppe F zu. Mit gerade einmal 0,33 sek Vorsprung gewann Eugen Weber auf Honda S2000 Gruppe und Klasse. Ihm im Nacken Jan Hoffmann auf To­yota GT86 auf Platz 2. Dritter auf Mini JWC wurde Maxi­millian Grossegasse.

Noch mehr Spannung in der Gruppe H. Gerade einmal 0,10 sek trennten den ersten vom zweiten. Gruppen-, Klassen- und Gesamtsieger wurde auf seinem Mitsubishi Lancer Evo Mario Fuchs. Platz 2 belegte Hans-Martin Gass auf AUDI A3 TFSI. Starker Dritter wurde Martin Skrzipietz auf BMW 330is.
Der erste Lauf zur Deutschen Slalom-Meisterschaft war da­mit erledigt.

Tags drauf stand der 39. MSC-Rennslalom des MSC Groß Dölln auf der Agenda. Diesmal wurde die Strecke in die an­dere Richtung gefahren. Sonntag war auch gleichzeitig der Auftakt für den NAS-Cup unter der Leitung von Andreas Wagner.

Bei weiterhin gutem Wetter eröffnete wie immer die Grup­pe G den Renntag. Lars Bröker wiederholte seinen Grup­pen- und Klassensieg vom Vortag. Lediglich seine Verfol­ger tauschten diesmal die Plätze. Hans Köhnle auf P2 und Roland Wallrab auf Gruppenplatz 3.

Auch in der Gruppe F gewann Eugen Weber wie bereits am Tag zuvor Gruppe und Klasse. Mike Röder belegte Platz 2 auf seinem BMW E30. Nach P2 am Vortag diemal „nur“ P3 für den Toyota von Jan Hoffmann.

Punktlandung in der Gruppe H. Auf den ersten drei Grup­penplätzen in gleicher Reihenfolge wie am Samstag Mario Fuchs vor Hans-Martin Gass und Martin Skrzipietz. Ein perfekter Start in die Saison für Mario Fuchs. Als Doppel­sieger und mit dem goldenen Bären im Gepäck konnte er zufrieden die Heimreise antreten.

Seit langem mal wieder ein Wochenende bei dem erstklassi­ger Motorsport von den Akteuren gezeigt wurde. Hut ab auch vor den den veranstaltenden Vereinen MSC Groß Dölln und dem Polizeisportverein Berlin. Trotz aller Un­sicherheiten hielten sie an ihrem Plan fest und ermöglichten uns somit die Dölln 5000 und damit den Auftakt zur Deut­schen Slalom-Meisterschaft 2021. Vielen Dank auch an die Streckenposten und Helfer der beiden Vereine.

Als nächstes wird der Tross dann in Bitburg aufschlagen. Dort steht dann Lauf 3 und 4 auf dem Programm.

Autor:

Markus Kroner aus Landkreis Roth

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