Trainer Vogel sucht den Weg aus der Krise
Fürth vor einer heiklen Rückrunde
- Die Fürther Hinrunde endete beim 1:2 in Düsseldorf enttäuschend: Maximilian Dietz verbirgt sein Gesicht.
- Foto: Anke Waelischmiller/dpa
- hochgeladen von Arthur Kreklau
FÜRTH (pm/ak) – Die SpVgg Greuther Fürth geht mit schwerem Gepäck in die Winterpause. Das 1:2 in Düsseldorf hat den Tabellenkeller noch ein Stück enger gemacht, und die Mannschaft überwintert als Vorletzter – mit der schwächsten Hinrunde seit dem Wiederaufstieg vor 28 Jahren. Vier Siege aus 17 Spielen, 44 Gegentore, Trainerwechsel nach dem 14. Spieltag: Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Julian Green versucht dennoch, den Blick nach vorn zu richten. Der 30-Jährige, seit über einem Jahrzehnt im Profigeschäft, verzichtet bewusst auf den Blick auf die Tabelle. Im Winter, sagt er, sei sie ohnehin wenig wert. Entscheidend sei, was im Sommer dort stehe. Auf dem Trainingsplatz spüre er, dass die Mannschaft in der Rückrunde einen besseren Weg einschlagen könne. Die Niederlage in Düsseldorf änderte daran nichts, auch wenn Green unumwunden zugibt, dass die Hinserie „gar nicht gut“ gewesen sei.
Sportdirektor Stephan Fürstner formuliert es ähnlich klar. Platz 17, die magere Punktausbeute, die Gegentorflut – all das sei unbefriedigend. Für ihn liegt der Schwerpunkt der kurzen Winterpause eindeutig auf der Defensive. Man könne nicht darauf setzen, in jedem Spiel drei Treffer zu erzielen. Die Mannschaft startet am 3. Januar in die Vorbereitung, ein Trainingslager gibt es nicht. Fürstner hält es für sinnvoller, in Fürth zu bleiben und sich dort auf den Rückrundenauftakt vorzubereiten. Mitte Januar geht es zu Dynamo Dresden, dem Tabellenletzten. Fürstner spricht von „absoluter Crunchtime“, denn auch die folgenden Gegner aus Braunschweig, Kiel und Magdeburg bewegen sich in unmittelbarer Tabellennähe.
Trainer Heiko Vogel, seit drei Spielen im Amt, hat in dieser kurzen Zeit sieben Gegentore gesehen – beim 2:2 in Nürnberg, dem 3:3 gegen Hertha und dem 1:2 in Düsseldorf. Gleichzeitig erkennt er eine Mannschaft, die sich nach Rückständen nicht aufgibt. Die Vorbereitung sei knapp bemessen, sagt er, doch er nehme ein Team wahr, das bereit sei, sich zu wehren und die Richtung zu ändern.
Ein zentrales Problem bleibt jedoch bestehen: In 13 Partien geriet Fürth in Rückstand, häufiger als jedes andere Team der Liga. Kein einziges dieser Spiele wurde gewonnen, nur dreimal gelang noch ein Unentschieden. Für Green ist klar, dass sich das ändern muss. Die Mannschaft müsse lernen, selbst einmal vorzulegen, statt ständig hinterherzulaufen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Fürther diesen Anspruch in Taten verwandeln können. Viel Zeit bleibt nicht.
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.