Kirchentag Nürnberg 2023
KirchentagsSonntag: Thomas de Maizière predigt in der Lorenzkirche

Der frühere Bundesminister Thomas de Maizière (CDU).  | Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild
  • Der frühere Bundesminister Thomas de Maizière (CDU).
  • Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

NÜRNBERG (pm/nf) - Das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat am vergangenen Wochenende erste Entscheidungen hinsichtlich der Ausgestaltung des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2023 in Nürnberg getroffen. Am 13. Februar 2022 ist KirchentagsSonntag, Thomas de Maizière wird dabei als Prediger im Gottesdienst der Lorenzkirche mitwirken.

Inhaltliche Schwerpunkte

Diskutiert wurde unter anderem über die Themen der rund 2.000 Einzelveranstaltungen. Neben zahlreichen Kulturveranstaltungen und Gottesdiensten werden große und kleine Gesprächsformate, Vorträge und Workshops angeboten. Inhaltliche Schwerpunkte sollen dabei die voranschreitende Klimakrise, die Gefährdung des gesellschaftlichen Miteinanders und die Zukunftswege der christlichen Kirchen sein.

Thomas de Maizière, Präsident des Kirchentages, hebt die Losung ,,Jetzt ist die Zeit" (Mk 1,15) als Ausgangspunkt aller Programmüberlegungen hervor: ,,Viele erleben die aktuelle Situation als Zäsur. Die ökologische Krise wird das zentrale Thema der nächsten Jahrzehnte bleiben. Und die Corona-Pandemie rückt das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und Solidarität stärker in den Fokus. Sie scheint sogar an den Fundamenten unserer Demokratie zu rütteln. Jetzt ist die Zeit, in der wir all dies gemeinsam angehen müssen."

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern wird in Nürnberg 2023 die Themen ,,Menschenrechte" und ,,Zukunft von Glaube & Kirche" in vielschichtigen Veranstaltungsformaten ausgestalten. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: "Als Kirche stehen wir vor vielen Herausforderungen. Der Kirchentag ist genau der richtige Ort, um in Zukunftswerkstätten zu diskutieren, Experimente zu wagen und mutig Kirche für die Zukunft zu denken."

Oberbürgermeister Marcus König hebt die Bedeutung Nürnbergs als Stadt der Menschenrechte hervor: "Nürnberg ist nicht nur die ehemalige ‘Stadt der Reichsparteitage’. Als Ort der Nürnberger Prozesse steht hier auch die Wiege des internationalen Völkerstrafrechts. Aus der Geschichte wächst unsere Verantwortung für eine lebendige Erinnerungskultur. Heute zeigt unter anderem unsere Straße der Menschenrechte, wie sehr die Idee universeller Menschenrechte zur Identität unserer Stadt gehört. Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte ist der richtige Ort, die vielen Herausforderungen und Defizite im Umgang mit den Menschenrechten in den Blick zu nehmen."

Profilierung

Das Präsidium sprach sich dafür aus, den Kirchentag kontroverser zu gestalten. Kirchentagspräsident Thomas de Maizière beschreibt dazu: ,,Es wird eine der Hauptaufgaben des nächsten Kirchentages sein, verschiedene Erfahrungen, Meinungen und Lösungsansätze sichtbar zu machen und miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei soll es kontrovers zugehen, aber trotzdem sachkundig, respektvoll und wertschätzend. Der Kirchentag will keine Meinungsblase sein, sondern eine Plattform zur kirchlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Das erfordert Mut."

Neben der thematischen Schwerpunktsetzung wurde auch festgelegt, dass bei der Besetzung der ehrenamtlichen Vorbereitungsgremien und der Podien auf Geschlechterparität und die Beteiligung junger Menschen zu achten ist. "Jede Veranstaltung wird von Frauen und Männern gleichstark geprägt und in jeder Debatte wird mindestens eine Person unter 30 Jahren ihre Perspektive einbringen", erklärte Stefanie Rentsch, Studienleiterin des Kirchentages. "Wir setzen Maßnahmen des 3. Ökumenischen Kirchentages 2021 fort und werden vielfältiger, gerechter und jünger."

KirchentagsSonntag

Bereits am 13. Februar 2022 wird in mehr als 70 Gottesdiensten bundesweit der KirchentagsSonntag gefeiert, um jetzt schon den Blick auf das Ereignis im nächsten Jahr zu lenken und zur Mitwirkung einzuladen. Im Zentrum der Kirchentagsstadt Nürnberg wird Thomas de Maizière als Prediger im Gottesdienst der Lorenzkirche mitwirken. Eine Übersicht zu weiteren Gottesdiensten zum KirchentagsSonntag befindet sich hier: https://www.kirchentag.de/kirchentagssonntag

Hintergrund

Der frühere Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) ist seit Oktober 2021 Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags. Der 68-Jährige wurde in Nürnberg als Nachfolger von Bettina Limperg, der Präsidentin des Bundesgerichtshofs, vorgestellt. De Maizière wird damit die Vorbereitungen für den Evangelischen Kirchentag vom 7. bis 11. Juni 2023 unter der Losung ,,Jetzt ist die Zeit" in Nürnberg leiten.
Viele Menschen spürten, «dass wir vielleicht in so etwas wie einer globalen Zeitenwende leben», sagte de Maizière. Klimawandel, Digitalisierung und die Bedrohung von Menschenrechten seien nur einige der Herausforderungen, über die man sprechen wolle - auch mit jungen Menschen. «Der Kirchentag ist auf dem Weg zu einer Erneuerung», sagte de Maizière. ,,Einiges davon wird in Nürnberg zu sehen sein."

De Maizière war von 2005 bis 2009 Chef des Bundeskanzleramts, später dann Bundesinnenminister und Verteidigungsminister. Nach den Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU/CSU schied er Anfang 2018 aus der Bundesregierung aus. Die Veranstaltung ist nach 1979 zum zweiten Mal in der fränkischen Großstadt zu Gast.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

Webseite von Nicole Fuchsbauer
Nicole Fuchsbauer auf Facebook
Nicole Fuchsbauer auf Instagram
Nicole Fuchsbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.