Spielplatzbericht 2024
Mehr Spielanlagen, Herausforderungen und hoher Personalbedarf

Sör-Spielplatzkontrolleur Alexander Dronsgalla erläutert Bürgermeister Christian Vogel eine Spielgeräteüberprüfung auf dem Spielplatz der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser. | Foto: Nadine Francke / Stadt Nürnberg
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  • Sör-Spielplatzkontrolleur Alexander Dronsgalla erläutert Bürgermeister Christian Vogel eine Spielgeräteüberprüfung auf dem Spielplatz der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser.
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NÜRNBERG (pm/nf) – Auf dem erst 2023 neu eröffneten Spielplatz der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser hat Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör), gemeinsam mit Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales, am Donnerstag, 18. April 2024, den „Spielplatzbericht 2024“ vorgestellt.

Thematisiert wurden unter anderem der aktuelle Zustand der Nürnberger Spielplätze und Spieleinrichtungen, Herausforderungen wie die steigende Komplexität der Spielgeräte, der hohe Nutzungsdruck und der damit einhergehende wachsende Personalbedarf.

„Die Spielplätze hier in Nürnberg bieten ein sehr hohes Qualitätsniveau und ein breites Spektrum an Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten für sämtliche Altersstufen. Das wollen wir nicht nur halten – unser Ziel ist es, trotz der aktuellen Herausforderungen die Anzahl der Spielflächen kontinuierlich zu erhöhen und weiterhin so viele Sanierungen wie möglich durchzuführen“, hält Bürgermeister Vogel fest. „Um das zu erreichen, möchten wir aktuell fünf zusätzliche Stellen schaffen. Wir suchen neue Kolleginnen und Kollegen für Arbeiten in der Werkstatt, in der Sachbearbeitung und bei der Spielplatzkontrolle.“

Der generalsanierte Spielplatz in der Annette-Kolb-Anlage gilt mit seiner neugestalteten Rollbahn als herausragende Spielanlage. Das Gesamtbild der Spielplätze variiert in Nürnberg jedoch stark. Insbesondere eng verdichtete oder unterversorgte Stadtteile mit hohem Nutzungsdruck stellen die Planung, den Bau und die Instandhaltung vor Herausforderungen. Seit 2009 stieg die Anzahl öffentlicher Spielplätze und Spielgeräte um 45 Prozent an. Das Personal ist dagegen nur um 14 Prozent gewachsen. Gleichzeitig bedingt das hohe Durchschnittsalter der bereits bestehenden Spielgeräte von knapp 15 Jahren eine laufende Sanierung. Die zum Teil schon erfolgte Vergabe von Planung und Bau an externe Bauträger und eine Aufstockung des Budgets für Ersatzbeschaffungen auf 630 000 Euro können den Trend der Überalterung dabei nur verlangsamen, nicht stoppen.

In den letzten Jahren ist vor allem die Nachfrage an komplexeren Anlagen, weg von standardisierten Spielplätzen, gestiegen. Dabei stehen auch Plätze für Trendsportarten weiter im Fokus, von Skateanlagen über Parkour- und Fitnesseinrichtungen bis zu Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen. Die Planung von Spielflächen geht dabei Hand in Hand mit dem Jugendamt und verschiedenen Beteiligungsformaten für Kinder und Jugendliche. Das war und ist ein Erfolgsfaktor für gelungene Spielflächen: „Die frühe Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, für die diese Flächen Freizeitraum und Entfaltungsmöglichkeiten bieten sollen, ist uns bereits bei der Planung enorm wichtig. Nur so kann ein individueller, den Bedürfnissen angepasster Spielplatz entstehen, auf dem sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen“, erläutert die Referentin für Jugend, Familie und Soziales, Elisabeth Ries. Sie fügt hinzu: „Wichtig bei der Planung ist es uns auch, dass Spielflächen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung Raum und Möglichkeiten zum Toben und Spielen bieten. Spielplätze sind Orte für alle Kinder und Jugendliche.“

Sör setzt hierbei auf eine moderne, integrative und zeitgemäße Gestaltung mit hochwertigen Materialien. Harthölzer wie Eiche, Pfostenschuhe als standardisierter Holzschutz oder der sparsame Einsatz von Kunststoff erhöhen die Haltbarkeit und die Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung und Vandalismus. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spielplatzwerkstatt prüfen gemeinsam mit Sichtkontrolleuren bei regelmäßigen Inspektionen die Sicherheit und den Gerätezustand. Doch auch hierbei macht sich die Personalknappheit bei steigenden Anforderungen bemerkbar: Während ein Handwerker im Jahr 2009 noch für die Wartung von rund 300 Spielgeräten zuständig war, waren es 2023 rund 400 Geräte. Der Trend zum Individualspielplatz beansprucht mehr Zeit bei Kontrolle, Wartung und Reparatur. Neben erhöhter körperlicher Fitness der Kontrolleure ist oft zusätzliches technisches Gerät für Sonderbauten nötig. Längere Lieferzeiten von Ersatzteilen oder -geräten und verringerte Intervalle bei der Grundsanierung durch den erhöhten Nutzungsdruck sorgen für längere Reparatur- und Bauphasen. Bürgermeister Vogel sieht hier Handlungsbedarf: „Ein Stellenaufbau ist in diesem Bereich nötig, um den wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. Wir müssen uns der aktuellen Situation anpassen und auf den steigenden Nutzungsdruck entsprechend reagieren. Das Ziel ist es, Spielanlagen möglichst schnell und in einwandfreiem Zustand zur Verfügung zu stellen – damit Kinder und ihre Familien gerne in Nürnberg leben.“

Der Spielplatzbericht
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg plant, baut und unterhält alle öffentlichen Spielplätze in Nürnberg. Über das Vorgehen dabei, die aktuelle Spielplatzsituation in Nürnberg und ihre Entwicklung, über die Kontrolle und Instandhaltung der Anlagen, über die Herausforderungen und über Lösungen informiert der aktuelle Spielplatzbericht. Dieser ist zu finden unter https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/infobroschueren.html.

Sör-Spielplatzkontrolleur Alexander Dronsgalla erläutert Bürgermeister Christian Vogel eine Spielgeräteüberprüfung auf dem Spielplatz der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser. | Foto: Nadine Francke / Stadt Nürnberg
Nürnbergs Sozialreferentin Lisa Ries und Bürgermeister Christian Vogel, Erster Sör-Werkleiter, bei der Vorstellung des Nürnberger Spielplatzberichts 2024 auf dem Spielplatz der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser.  | Foto: Nadine Francke / Stadt Nürnberg
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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