Anteil nichtdeutscher Täter hoch
Kriminalstatistik: Sexuelle Übergriffe in Schwimmbädern

Auch in bayerischen Schwimmbädern werden immer mehr Sexualstraftaten registriert. (Archivbild) | Foto: Daniel Karmann/dpa
  • Auch in bayerischen Schwimmbädern werden immer mehr Sexualstraftaten registriert. (Archivbild)
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  • Der Fall sorgt bundesweit für Schlagzeilen: In einem Freibad in Hessen haben vier Syrer mehrere Mädchen belästigt, das jüngst ist 11 Jahre alt
  • Für erhitzte Gemüter sorgte die Aussage des Bürgermeisters
  • Auch in Bayern steigen die Zahlen solcher Delikte

München (dpa/lby/nf) - In bayerischen Schwimmbädern und an Badestellen in Bayern werden immer mehr Fälle sexueller Belästigungen und Übergriffe erfasst. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 227 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage mitteilte. Im Jahr 2023 waren es 193 Fälle gewesen, 2022 waren 171 Fälle registriert worden.

Enthalten sind Straftaten an Badestränden, Badestellen, in Schwimmbädern, Freibädern und Badeanstalten. Die Zahlen davor sind wegen der Corona-Krise deutlich niedriger und nicht vergleichbar.

Anteil nichtdeutscher Täter ist hoch

Die Täter sind fast ausschließlich Männer: Im vergangenen Jahr beispielsweise waren nach LKA-Angaben von 163 Verdächtigen 159 männlich. Im Jahr 2023 waren 131 von 134 Tatverdächtigen Männer.

Die Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger ist demnach gemessen am Bevölkerungsanteil hoch: Unter den 163 Tatverdächtigen im Jahr 2024 waren 66 Deutsche. 97 dagegen hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr zuvor waren es 71 deutsche und 63 nichtdeutsche Tatverdächtige.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung umfassen in der Kriminalstatistik eine lange Liste von Straftaten. Dazu zählen unter anderem sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung und sexueller Missbrauch, aber auch viele weitere Delikte. Mit Zahlen des Bundeskriminalamts oder aus anderen Ländern sind die genannten bayerischen Zahlen laut LKA nicht ohne Weiteres vergleichbar, da die genauen Auswerteparameter der Statistik dafür überall exakt gleich sein müssten.

Zuletzt hatten Fälle mutmaßlicher sexueller Belästigungen im Barbarossabad in Gelnhausen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Dort sollen vier Syrer (im Alter von 18 bis 28 Jahren, stammen alle aus einer Familie) mehrere Mädchen (11 ibs 16 Jahre) sexuell belästigt haben. Die Untersuchungen laufen.

Empörung über Aussage des Bürgermeisters

Im Gespräch mit WELT TV hatte Christian Litzinger (CDU) gesagt: „Bei hohen Temperaturen liegen, ja, auch die Gemüter manchmal blank.“ Das empfanden viele als eine Verharmlosung des Vorfalls. Die Stadt habe jedoch  inzwischen reagiert und für die Männer ein Hausverbot für das Schwimmbad ausgesprochen. „Da gibt’s bei uns auch null Toleranz“, sagte Litzinger. Außerdem sei ab jetzt zusätzlich die Stadtpolizei im Bad, „die regelmäßige Streife läuft“.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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