Unterschiedliche Gründe
Deutschland beim Homeoffice in Europa vorn

Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa
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MÜNCHEN (dpa/mue) - Die deutschen Arbeitnehmer können im europäischen Vergleich besonders viel von zuhause arbeiten.

In einer Studie des Münchner Ifo-Instituts kommt Deutschland mit im Schnitt gut einem Tag Homeoffice pro Woche auf den zweiten Platz unter 17 europäischen Ländern. Davor lag in Europa nur das Vereinigte Königreich mit 1,5 Tagen. Weltweit liegen unter insgesamt 34 Ländern zudem noch Kanada mit 1,7, die USA mit 1,4 und Australien mit 1,3 Tagen pro Woche vor Deutschland. Durchschnitt sind knapp 0,9 Tage.

Innerhalb Europas kommen auch Finnland und die Niederlande auf rund einen Tag - auf den Nachkommastellen liegt die Bundesrepublik hier aber minimal vorne. In Österreich sind es 0,8 Tage, in Polen und Italien 0,7 und in Frankreich und Dänemark 0,6. Besonders wenig Homeoffice ergab sich bei der Studie, die auf der Befragung von Arbeitnehmern beruht, in Südkorea mit 0,4 sowie Japan und Griechenland mit 0,5 Tagen.

Gründe für Unterschiede vielfältig

Eine einfache Erklärung für die Unterschiede sieht Ifo-Forscher Mathias Dolls nicht. Hier könne unter anderem der Branchenmix der Länder, der Grad der Digitalisierung, aber auch die Erfahrungen mit Lockdowns während Corona eine Rolle spielen. «Wir sehen, dass Beschäftigte die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, sehr schätzen», sagte Dolls. «Es klafft jedoch eine Lücke zwischen der Anzahl der von den Beschäftigten gewünschten und den von den Arbeitgebern geplanten Homeofficetagen.» Im weltweiten Schnitt wünschen sich die Arbeitnehmer gut 0,8 Tage mehr Homeoffice als ihre Arbeitnehmer planen. In Deutschland ist dieser Unterschied mit gut 0,6 Tagen etwas geringer. Im Schnitt hätten die etwa 2.500 Befragten in Deutschland gerne rund 1,8 Tage Homeoffice.

Homeoffice könnte weiter zunehmen

Die Antworten in der Umfrage legen allerdings nahe, dass es zumindest einen weiteren Anstieg des Homeoffice geben könnte: In den meisten Ländern planen die Arbeitgeber ihren Angestellten zufolge nämlich mehr Homeoffice, als aktuell umgesetzt wird. Der Durchschnittswert ergibt sich dabei allerdings aus einer großen Bandbreite an Homeoffice-Tagen: Weltweit sagten nämlich 67 Prozent der Befragten, dass sie kein Homeoffice haben bei 26 Prozent gib es Mischformen und 8 Prozent arbeiten komplett von zuhause aus.

Weltweit wurden mehr als 42.000 Vollzeitbeschäftigte im Zeitraum von April bis Mai 2023 befragt.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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