Große Telefonsprechstunde
Wann wird mein Schnarchen gefährlich? Hier antworten Top-Ärzte der Uniklinik Erlangen!

MarktSpiegel-Reporter Arthur Kreklau zeichnet die Anrufe der Leserinnen und Leser bei Dr. Maria-Elena Meßbacher präzise auf. | Foto: Peter Maskow
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  • MarktSpiegel-Reporter Arthur Kreklau zeichnet die Anrufe der Leserinnen und Leser bei Dr. Maria-Elena Meßbacher präzise auf.
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REGION (mask/ak) – Zwei Stunden lang nahmen sich geschäftsführender Oberarzt PD Dr. Maximilian Traxdorf und Dr. Maria-Elena Meßbacher von der Uniklinik Erlangen Zeit für alle Fragen der Marktspiegel-Leserinnen und Leser rund ums Thema gesunder Schlaf. Das Anruf-Protokoll.

Gerda M.*: Ich habe seit fünf Jahren Ein- und Durchschlafstörungen. Was kann ich tun?
Dr. Maria-Elena Meßbacher: Wenn Ihnen das Einschlafen nicht gleich gelingt, sollten Sie z.B. in einem anderen Raum einer ruhigen Beschäftigung nachgehen. Treten die Symptome über einen Zeitraum von mindestens einem Monat wenigstens dreimal pro Woche auf, sollten Sie sich schlafmedizinischen Rat einholen.

Thomas P.*: Ich wache etwa zweimal pro Woche nachts mit Herzrasen auf und schnappe nach Luft. Nach 20 Minuten geht‘s mir dann wieder besser. Was kann das sein?
Dr. Maximilian Traxdorf: Das sollten sie unbedingt abklären lassen, es könnte eine obstruktive Schlafapnoe sein – sprich, dass Sie Atemaussetzer in vermehrter Anzahl haben. Stellen Sie sich gern bei uns in der Schlafsprechstunde vor, da können wir Ihnen ein ambulantes Polygrafiegerät mitgeben. Das Kästchen misst völlig schmerzfrei Ihre Atmung, Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz. Danach wissen wir mehr. Einen Termin können sie unter (09131) 85 33 33-9 vereinbaren.

Hartmut D.*: Ich bin 85, wache oft nachts gegen 2 Uhr auf und kann dann drei Stunden lang nicht mehr einschlafen...
Dr. Meßbacher: Mehrfaches Aufwachen in der Nacht und frühmorgendliches Erwachen sind ein weit verbreitetes Phänomen unter älteren Patienten. Im Alter verändert sich häufig der Schlaf-Wach-Rhythmus und Tiefschlafphasen werden seltener.
Aber auch häufiger nächtlicher Harndrang mit dem Gang zur Toilette stellt bei älteren männlichen Patienten keine Seltenheit dar. Sollte dies der Fall sein, sollte eine weiterführende Abklärung beim Urologen vorgenommen werden.

Maja C.*: Ich bin 32, im Schlaflabor wurde bei mir Schlafapnoe von 8,5 pro Stunde festgestellt. Mein Schnarchen belastet inzwischen meine Ehe. Was soll ich tun?
Dr. Meßbacher: Wegen der 8,5 Atem-Aussetzer pro Stunde – der AHI-Index – kann ich Sie beruhigen. Ein Wert bis 5 ist normal, bis 15 stellt eine Grauzone dar, höhere Werte sollten abgeklärt werden. Bluthochdruck, Diabetes, schweres Essen oder Alkohol können vorübergehend die Funktion der Atemwege so beeinflussen, dass es zum Schnarchen kommt. Auch Gewichtszunahme oder Hormonumstellung kann während einer Schwangerschaft dazu führen. Sollte das Schnarchen nur auftreten wenn Sie auf dem Rücken schlafen, können sie sich mit einer „Rückenlagevermeidungsweste“ zum „Seitenschläfer“ umgewöhnen. Weitere Möglichkeiten bieten Schienen, die nachts getragen werden.

Inge Z.*: Mein Blutdruck geht nachts im Schlaf hoch bis auf 206! Mein Mann und ich sind Rentner, wir gehen immer gegen halb zwölf ins Bett. Was kann dahinterstecken?
Dr. Traxdorf: Normalerweise sollte der Blutdruck im Schlaf eher niedriger als zu hoch sein. Bei Patienten, die nachts Atemaussetzer haben, eine sogenannte Schlafapnoe, entgleist nachts der Blutdruck häufiger. Bei Ihnen wäre eine ambulante Schlafuntersuchung sinnvoll. Das können wir, oder Lungenfach- und Hausärzte.

*Name geändert

Autor:

Peter Maskow aus Nürnberg

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