Deutsch-russische Brücke
Erlangen im Austausch mit Partnerstadt Wladimir

Oberbürgermeister Florian Janik zusammen mit Wjatscheslaw Kartuchin (r.) sowie den beiden Journalistinnen Julia Kusnezowa und Karina Romanowa aus Wladimir anlässlich eines Besuchs in Erlangen 2019.
Archivfoto: © P.Steger
  • Oberbürgermeister Florian Janik zusammen mit Wjatscheslaw Kartuchin (r.) sowie den beiden Journalistinnen Julia Kusnezowa und Karina Romanowa aus Wladimir anlässlich eines Besuchs in Erlangen 2019.
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ERLANGEN / WLADIMIR (pm/mue) - Angesichts der geopolitischen Eskalation mit Blick auf die Ukraine besprachen sich jüngst per Videokonferenz Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik und Wjatscheslaw Kartuchin, in der Partnerstadt Wladimir Moderator des deutsch-russischen Diskussionsforums „Prisma“.

Bei der halbstündigen Unterredung, so heißt es in einer Mitteilung aus dem Erlanger Rathaus, sicherte man sich gegenseitiges Vertrauen zu und äußerten die feste Absicht, auf lokaler und regionaler Ebene alles zu tun, um die guten Verbindungen nicht abreißen zu lassen. In dem Gespräch seien durchaus unterschiedliche Sichtweisen auf das Geschehen deutlich geworden; diese Unterschiede könne und wolle man nicht einebnen. Sinn des Austauschs sei nicht, sich gegenseitig von Positionen zu überzeugen, sondern im Austausch zu bleiben. „Gerade jetzt“, so Janik, „müssen sich unsere vielseitigen zivilgesellschaftlichen Kontakte beweisen. Die Krise belastet uns alle sehr, aber unsere Volksdiplomatie hat auch schon andere Prüfungen bestanden. Wir bleiben auf jeden Fall im Gespräch.“ Wjatscheslaw Kartuchin: „Und das wollen wir auch so bald wie irgend möglich in Präsenz fortsetzen. Wir sprachen jetzt schon über das 40-jährige Jubiläum unserer Partnerschaft, das wir 2023 in Wladimir feiern. Bereits heute darf ich alle Erlanger Freunde zu diesem Fest einladen. Ich denke, das zeigt, wie wichtig wir unsere russisch-deutsche Brücke nehmen (...).“

Erst vor Kurzem hatte der Deutsche Städtetag den Wert lebendiger Städtepartnerschaften und internationaler Kooperationen betont. „Durch Dialog entstehen Vertrauen und gegenseitiges Verständnis“, so das Gremium. Ganz in diesem Geist begründeten bereits 1983, also noch zu Zeiten des Kalten Krieges, Erlangen und Wladimir ihre Partnerschaft Zusammenarbeit, die zu einer echten Bürgerpartnerschaft unter Einbeziehung aller denkbaren Bereiche des öffentlichen Lebens wurde. Ein sichtbares Zeichen dieser gelebten Völkerverständigung ist das 1995 eröffnete Erlangen-Haus in Wladimir, wo schon Hunderte, vor allem junge Menschen Deutsch lernten.

Vor dem damaligen Hintergrund von Spannungen wegen der Krimkrise und bereits kriegerischer Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine gründeten Erlangen und Wladimir bereits im April 2017 das seither in der Partnerstadt von Wjatscheslaw Kartuchin geleitete Gesprächsforum „Prisma“, wo bis zu fünf Mal im Jahr aktuelle, politisch und gesellschaftlich für beide Länder relevante Themen diskutiert werden.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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