Victoria Pohl und Bettina Langmann im Schloss Almoshof
Jazz-Winterreise nach Franz Schubert

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Bettina Langmann und Victoria Pohl studierten beide zunächst in der klassischen Stilrichtung. Operngesang in Karlsruhe und klassisches Klavier in Nürnberg. Während ihres Jazzstudiums an der Würzburger Musikhochschule lernten sie sich kennen. Durch die gemeinsame Leidenschaft für die zwei völlig
unterschiedlichen Musikwelten wuchs schnell die Idee, ein extravagantes Projekt auf die Beine zu stellen. So reicht ihr Repertoire von Kunstliedern, Opern, Operetten, Broadwaysongs und Popstücken bis hin zu jazzigen Eigenkompositionen. Intensive Arbeitsphasen verbundener mit Freundschaft schufen ein tiefes musikalisches Vertrauen. Pohls feiner Tastenanschlag verschmilzt dabei optimal mit Langmanns eindrucksvoller, variabler Stimme. Mit charmanten Ansagen, Anekdoten ihrer Lieblingskomponisten, zauberhaften und berührenden Momenten und ihrer energetischen Bühnenpräsenz, nehmen sie den Hörer mit auf eine Reise, die in den Wiener Konzertsälen beginnt und in New Yorks Jazzclubs mündet.

Im Schloss Almoshof zeigten sie vor dem Hintergrund der Ausstellung "Gesprayte Wege in die Moderne von Diethard Riedel" eine ausdrucksvolle Interpretation der Winterreise von Franz Schubert nach Gedichten von Wilhelm Müller aus dem Jahre 1822/23.

Bei der Interpretation der Winterreise wird immer vom "lyrischen Ich" gesprochen, dessen Gefühle in 24 Liedern beschrieben werden. Die beiden jungen Frauen füllen dieses Ich mit eigenen Gefühlen, ihrer Musik und ihren Stimmen und es kommt dabei ein authentisches Werk heraus, das die Hörenden tief ergreift.

Victoria erzählt, dass die Winterreise sie schon lange "verfolgt". Erstmals in der 6. Klasse als ein Mathelehrer in einem Konzert die Stimmung, die die Winterreise ausstrahlt, perfekt wiedergab. Natürlich habe sie im Studium auch eine Prüfung zum Thema gehabt. Viele hätten die Winterreise interpretiert, meistens Männer. Durch die Verjazzung sei sie für die weibliche Stimme geeignet. Tatsächlich sei eine Vertonung mit Klavier und Stimme durch Frauen eine Neuheit. Bei ihrem Studium im Wien habe sie Geburtshaus und Sterbewohnung Schuberts besucht und den Stolz der Wiener auf "ihren" Franz Schubert gespürt.

Für ihr Konzert haben Victoria und Bettina 12 Lieder ausgewählt und eigene lyrische Texte eingefügt. Nach "Gute Nacht" und "Wetterfahne" folgt das Gedicht "Das Leben ist eine Reise ... Man sehnt sich immer nach dem Gefühl der Verliebtheit, aber es ist vorbei und die Gefühle erstarren... Es folgen "Gefrorene Tränen und "Erstarrung". "... meine Tränen sinken in den kalten Schnee....sein Bild dahin.."

Mit "Der Lindenbaum" gelingt ihnen eine Interpretation, die immer wieder von Dur zu Moll wechselt. "...schon als Kind war ich eine Träumerin...bis der Hahn krähte, die Sonne aufging und die Realität mich einholte..."
"Die Krähe", "Das Wirtshaus" und "Der Leiermann".

Nach einer Zugabe und der Gratulation mit Blumen durch Hildegard Pohl folgt die Einladung ins Kunstcafé zum "Schubertianischen Feiern".

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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