Wilde Natur
Mindestens 26 Wölfe sind in Bayern heimisch

Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
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MÜNCHEN (dpa/lby/mue) - Kaum ein Wildtier polarisiert so sehr wie der Wolf. In Bayern haben sich nach Behördenangaben mindestens 26 Exemplare angesiedelt.

Hinzu kommen den Angaben nach zahlreiche durchwandernde Tiere, die beispielsweise in Fotofallen tappen oder Genspuren an gerissenen Schafen oder Ziegen hinterlassen. Seit 1996 ist der Wolf zurück in Deutschland, vor allem in der Lausitz und in Brandenburg; in Bayern sind seit 2016 standorttreue Tiere registriert. Eine Entwicklung, die regelmäßig für Streit sorgt. Weidetierhalter fordern leichtere Abschussmöglichkeiten des streng geschützten Wolfes.

Die meisten Wölfe im Freistaat leben im Nordosten. Dort sind nach Angaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg drei Rudel bekannt. Im Monitoringjahr 2021/22 sind im Veldensteiner Forst an der Grenze zwischen Oberfranken und der Oberpfalz acht Tiere heimisch. Sechs Wölfe gibt es im Manteler Forst im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab, ebenfalls sechs Wölfe gehören einem Rudel im Bayerischen Wald an der Grenze zu Tschechien an. Ein zweites im Nationalpark angesiedeltes Grenzgänger-Rudel gilt auf bayerischer Seite laut LfU als erloschen, weil es im Monitoringjahr nicht mehr nachgewiesen worden ist. Ein Monitoringjahr beginnt mit dem 1. Mai eines Jahres und endet mit dem 30. April des Folgejahres.

Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz sowie im unterfränkischen Wildflecken ist jeweils ein Wolfspaar ansässig; standorttreue Einzeltiere gibt es in den Allgäuer Alpen, in der Rhön an der Grenze zu Thüringen sowie im Altmühltal. Die Wölfin im Altmühltal könnte allerdings inzwischen einen Partner gefunden haben, denn im Herbst 2022 (und damit im Monitoringjahr 2022/23) wurde in der Region mehrfach auch ein männliches Tier fotografiert. Grafenwöhr und der Bayerische Wald sind die Standorte, an denen seit 2016 die ersten sesshaften Tiere registriert wurden. Der erste Nachweis in Bayern stammt aus dem Jahr 2006. Damals war nach LfU-Angaben ein Wolf bei Starnberg in Oberbayern überfahren worden, der aus einem Rudel aus dem Raum Nizza in Frankreich stammte.

Einen Angriff eines Wolfes auf einen Menschen gibt es seit der Wiederansiedlung des Wildtieres in Deutschland nach Behördenangaben nicht. Der Wolf gilt als menschenscheu.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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