Todesfahrt von Stuttgart ++ Offene Fragen
UPDATE 5 / 42-Jähriger fährt in Personengruppe - schreckliche Szenen

Eine Tote, sieben Verletzte: Fragen nach Stuttgarter Unfall. | Foto: Bernd Weißbrod/dpa
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  • Eine Tote, sieben Verletzte: Fragen nach Stuttgarter Unfall.
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UPDATE 5: 3. MAI 17.44 Uhr

STUTTGART (dpa/nf) - Gegen den 42 Jahre alten Autofahrer ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Weil keine Haftgründe vorliegen, kommt der nicht vorbestrafte Deutsche auf freien Fuß.

Offene Fragen - spärliche Antworten

Augenzeugen und Medien berichten derweil von schrecklichen Szenen. Der Mann wollte mit hohem Tempo abbiegen und kam von der Straße ab. Dann sei der Fahrer des SUV die Treppe zur Haltestelle hochgefahren. Dann fuhr der Mann wieder zurück und überfuhr die Passanten ein zweites Mal. Leute hätten unter dem Auto gelegen, trotzdem sei der Fahrer nochmal zurück auf die Straße gefahren - was den Standort nach der Horrorfahrt erklärt. Die Behörden ermitteln wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Der Autofahrer und sein Sohn blieben unverletzt. 

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UPDATE 4: 3. MAI 17.00 Uhr

Nichts deutet auf einen Anschlag hin. Doch was sich da genau an einer Kreuzung ereignete, müssen die Ermittler noch klären. Eine 46 Jahre alte Frau stirbt infolge des Unfalls. Sieben weitere Menschen werden verletzt. Unter ihnen sind fünf Kinder.

Neben die Trauer und das Gedenken gesellt sich zum einen ein Stück weit Erleichterung: Die Ermittler haben nach wie vor keine Hinweise darauf, dass der 42 Jahre alte Autofahrer ein Motiv im Sinne eines Anschlags hatte. Sofort waren am Freitagabend die Vermutungen da. Zu frisch sind die Erinnerungen an Mannheim, München, Magdeburg.

Noch am Abend betonen Polizei und Staatsanwaltschaft in Stuttgart: «Nach aktuellem Ermittlungsstand liegen derzeit keinerlei Hinweise vor, die auf eine vorsätzliche Gewalttat oder ein Anschlagsgeschehen schließen lassen.» Deshalb gehe man von einem «tragischen Verkehrsunfall» aus.

Am Samstagmorgen sagt ein Sprecher der Polizei, der Deutsche habe ein fünfjähriges Kind mit im Auto gehabt. Es sei wie sein Vater unverletzt geblieben. Vielleicht ein weiteres Indiz dafür, dass der Mann nichts Böses vorhatte.


Viele Fragen noch offen


Zum anderen ist da die Suche nach Antworten. Was zu dem Unfall an einer großen Kreuzung direkt an einer Stadtbahn-Haltestelle führte, bleibt bis auf weiteres ungewiss. Stuttgarts Stadtsprecherin Susanne Kaufmann teilt später mit, die Staatsanwaltschaft habe bestätigt, dass es sich bei dem tragischen Ereignis um einen Verkehrsunfall gehandelt habe.

Am Freitagabend war ein Sachverständiger vor Ort. Polizistinnen und Polizisten vermaßen das schwarz lackierte Unfallauto, fotografierten und leuchteten auch noch einmal mit einer Taschenlampe unter die Mercedes-G-Klasse, als ein Abschleppwagen das Fahrzeug mit Hilfe eines Krans in die Luft gehoben hatte.

Den Unfallfahrer behält die Polizei über Nacht in Gewahrsam. Er wird den Angaben nach vernommen. Inwiefern er sich zum Hergang geäußert hat, sagt der Sprecher nicht. Auch macht er keine Angaben dazu, ob der Mann schon bei der Polizei bekannt war. Unklar bleibt zudem zunächst die Frage, ob das Auto dem 42-Jährigen gehörte oder vielleicht ein Leih- oder Firmenwagen war.

Jedenfalls war er damit nach ersten Erkenntnissen beim Rechtsabbiegen auf eine zweispurige Straße in die Menschengruppe geraten. Drei Erwachsene werden den Angaben zufolge lebensgefährlich verletzt. Die 46-Jährige erliegt wenig später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Um die beiden anderen kümmern sich Teams im Klinikum Stuttgart. Immerhin: Die Opfer gelten nach der Nacht als nicht mehr in Lebensgefahr.

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UPDATE: 3. Mai, 8.44 Uhr

STUTTGART (dpa/nf) - Nachdem ein Geländewagen in eine Menschenmenge an einer Stuttgarter Stadtbahn-Haltestelle gefahren ist, sind alle Verletzten außer Lebensgefahr. Das sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen.

Nach dem Unfall vom Freitag war eine 46 Jahre alte Frau am frühen Abend im Krankenhaus gestorben. Zwei weitere Menschen wurden zunächst lebensgefährlich verletzt. Insgesamt seien mindestens acht Menschen verletzt worden, hieß es.

Nach BILD-Informationen sind fünf Kinder sind unter den Verletzten. „Ein Kind wurde am Abend noch operativ durch Traumatologen und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen operativ versorgt und wird im Anschluss intensivmedizinisch weiterbehandelt“, erklärt Kliniksprecher Stefan Möbius. Außerdem würden zwei Erwachsene im Klinikum behandelt. „Zwei der Patienten waren schwerstverletzt und mussten im Schockraum behandelt werden.“

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UPDATE: 22.21 Uhr

STUTTGART (dpa/nf) - Nach dem Unfall in der Stuttgarter Innenstadt, bei dem ein Auto in eine Menschengruppe gefahren ist, ist eine Frau gestorben. Eine 46-Jährige sei ihren Verletzungen erlegen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Nach WELT-Informationen soll es sich um 42-jährigen Deutschen handeln, der bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten ist. Im Auto befand sich zudem ein kleines Kind.

In Stuttgart ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. | Foto: Marco Krefting/dpa
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UPDATE: 20.27 Uhr

STUTTGART (dpa/nf) - Mitten im Feierabendverkehr fährt in der Stuttgarter Innenstadt ein Auto in eine Menschengruppe an einer U-Bahn-Haltestelle. Nach einer Amokfahrt sieht es für die Polizei zunächst nicht aus.

Mitten im Feierabendverkehr fährt in der Stuttgarter Innenstadt ein Auto in eine Menschengruppe an einer U-Bahn-Haltestelle. Nach einer Amokfahrt sieht es für die Polizei zunächst nicht aus.
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Die Polizei meldet auf der Plattform X: „Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen und basierend auf den bislang vorliegenden Erkenntnissen gehen unsere Kollegen beim Einsatz am Olgaeck von einem tragischen Verkehrsunfall aus.

Es gibt derzeit keinerlei Hinweise auf einen Anschlag oder eine vorsätzliche Tat.“ Ausschließen könne man eine Amokfahrt nie, man könne nicht in die Köpfe der Menschen hineinschauen, sagte der Sprecher.

 Der Fahrer des Autos, ein 42 Jahre alter Mann, wurde nach Polizeiangaben festgenommen und wird derzeit vernommen. Auch wie schnell das Auto in die Menge fuhr, war einem Polizeisprecher zufolge unklar. Zeugen würden verhört, sagte eine Polizeisprecherin. Unfallspezialisten schauen sich demnach den Ort genau an.

Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei befanden sich in dem weiträumig abgesperrten Bereich und hängten den Ort des Vorfalls mit Planen zum Sichtschutz ab. Leichtverletzte wurden in einer Art Bus der Feuerwehr behandelt und konnten diesen nach und nach wieder verlassen. 

Zunächst gingen die Rettungskräfte von drei, jetzt von acht Opfern aus. Ein Sprecher erklärte: „Unter den Verletzten sind leider auch drei Schwerverletzte. Sie wurden in Stuttgarter Kliniken eingeliefert.“ Eine Person musste wiederbelebt werden.

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Stuttgart (dpa/nf) - In der Stuttgarter Innenstadt (Olgaeck) ist nach Polizeiangaben gegen 17.50 Uhr ein Auto in eine Personengruppe gefahren. Bisher gebe es acht Verletzte. Der Fahrer sei festgenommen, sagte eine Polizeisprecherin. Laut Feuerwehr mehrere Schwerverletzte.

Am frühen Abend fährt ein Fahrzeug in eine Menschengruppe an einer Bahnhaltestelle. | Foto: Marco Krefting/dpa
  • Am frühen Abend fährt ein Fahrzeug in eine Menschengruppe an einer Bahnhaltestelle.
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Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen dunklen Geländewagen Mercedes G-Klasse handeln. Während die Feuerwehr bei X von einem Unfall sprach, wollte sich die Polizei noch nicht dazu äußern, wie es zu dem Vorfall kam. «Wir können gerade nichts ausschließen.» Laut Augenzeugen soll auch eine Frau mit Kinderwagen von dem schweren Geländewagen erfasst worden sein. Auf Aufnahmen vom Unglücksort ist ein zerstörter Kinderwagen auf den Stadtbahn-Gleisen zu sehen.

Zunächst gingen die Rettungskräfte von drei, jetzt von acht Opfern aus. Ein Sprecher erklärte: „Unter den Verletzten sind leider auch drei Schwerverletzte. Sie wurden in Stuttgarter Kliniken eingeliefert.“ Eine Person musste  wiederbelebt werden.

Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort

Der Vorfall ereignete sich an der oberirdischen U-Bahn-Haltestelle Olgaeck. Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei befanden sich in dem weiträumig abgesperrten Bereich. Zeugen würden verhört, sagte die Polizeisprecherin. Unfallspezialisten schauen sich demnach den Ort genau an.

Laut der Polizeisprecherin fahren auch die Bahnen nicht mehr. Die Haltestelle liegt mittig, auf dieser Seite führt die Straße stadtauswärts, auf der anderen Seite stadteinwärts.

Auf dem Boden in dem abgesperrten Bereich unmittelbar vor dem dunklen Fahrzeug - laut Polizei eine Mercedes-G-Klasse - lagen Decken unter anderem Plastikhandschuhe, und mehrere Plastiktüten.