Chancen, Risiken und Rechte
Die meisten Mini-Jober sind Frauen

Foto:  © Robert Kneschke/stock.adobe.com/Symbolbild

NÜRNBERG (pm/nf) – Die Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg hat gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Nürnberg und dem Jobcenter Nürnberg-Stadt die Broschüre „Der Minijob – da ist mehr für Sie drin!“ herausgebracht, um Minijobberinnen und Minijobbern Rechte, Möglichkeiten und Alternativen aufzuzeigen.

Minijobs sind besonders bei Frauen sehr beliebt, etwa zur Überbrückung zwischen Lebensphasen oder Jobs, als Sprungbrett in die Erwerbstätigkeit oder zum Wiedereinstieg in den Beruf nach einer familienbezogenen Unterbrechung. Auch für Studierende sowie für Rentnerinnen und Rentner kann ein Minijob eine unkomplizierte Verdienstmöglichkeit sein.

Für etwa vier Millionen Personen in Deutschland ist der Minijob allerdings die einzige Beschäftigung – die meisten davon sind Frauen und Mütter. In Nürnberg gibt es insgesamt circa 318 000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (Stand März 2023). Ergänzend dazu kommen 57 700 geringfügig entlohnte Beschäftigte, sogenannte Minijobber – davon circa 44,6 Prozent Männer und 54,4 Prozent Frauen. Platz 1 bei Minijobs belegen die Reinigungsberufe (23 Prozent), gefolgt vom Gastronomiebereich.

Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte und Leiterin der Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg, warnt vor den gravierenden Folgen im Alter: „Ein Jahr Minijob mit 520 Euro pro Monat sorgt für einen Anstieg der späteren Rente von nur knapp sechs Euro monatlich.“ Torsten Brandes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Nürnberg, ergänzt: „Minijobs können kurzfristig eine Lösung sein, sind langfristig jedoch nicht ohne Risiko auch für die gesamte Gesellschaft. Die Folgen des akuten Fachkräftemangels könnten gemildert werden, wenn es gelänge, das Potenzial der Minijobber stärker in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen umzuwandeln.“

Im Jobcenter Nürnberg-Stadt sieht man neben den Risiken auch Chancen für den beruflichen Werdegang. Anja Babinsky, stellvertretende Geschäftsführung Jobcenter Nürnberg­-Stadt, möchte den Jobturbo befördern: „Minijob und Sprachkurs parallel durchzuführen, bietet einen guten beruflichen Einstieg in Deutschland.“

Die Broschüre liegt aus im Foyer der Agentur für Arbeit Nürnberg am Richard­-Wagner-­Platz 5 bis zum Freitag, 22. Dezember 2023, von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 Uhr. Zudem ist hier die Wanderausstellung „Machen Sie mehr aus Ihrem Minijob!“ zu sehen. Die Broschüre ist auch über die städtische Gleichstellungsstelle online unter gleichstellungsstelle.nuernberg.de abrufbar und bestellbar.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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