Farbedelsteine als neue langfristige Anlageklasse

Wertvolle Alternativen zu Gold und Diamanten: Rubine, Saphire, Smaragde. © Chris Pampel, Deutsches Edelstein Kontor
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  • hochgeladen von Arthur Kreklau

Es ist ein ehernes Gesetz, dass Anleger in herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten auf sichere und rentable Sachwerte setzen. In den letzten Jahren hat die Verlässlichkeit traditioneller Anlageformen jedoch abgenommen und sie weisen Schwächen auf – Schwächen, die Rubine, Saphire und Smaragde nicht haben.

Sicher und rentabel soll sie vor allem sein: die Anlage in Vermögenswerte. Daher ist es kein Wunder, dass viele private Investorinnen und Investoren in den vergangenen Jahren auf Immobilien, Aktien und Gold gesetzt haben. So sinnvoll ein gewisser Anteil dieser Sachwerte in jedem gut gemischten Portfolio auch ist, so klar erkennbar ist auch, dass die jahrelange Rallye bei allen drei Gattungen aus verschiedenen Gründen an Tempo verloren hat – beziehungsweise gar eine Gegenbewegung eingesetzt hat: Besonders Immobilien wurden nach einem Superjahrzehnt zuletzt durch den rapiden Zinsanstieg und die hohen Kosten für den energieeffizienten Umbau ausgebremst. In vielen deutschen Städten sind die Marktpreise 2023 zweistellig eingebrochen. Aktien dagegen notieren oft an ihren Höchstwerten – angesichts der in vielen Branchen schwachen Konjunkturaussichten stellt sich aber die Frage, ob das so weitergeht. Und Gold? Nun, das glänzende Edelmetall ist seit jeher ein Krisengewinner. Doch für deutsche Goldkäufer könnte der wahrscheinlich weitere Anstieg des US-Dollar, in dem Gold notiert, zum Renditeproblem werden.

Vermögende Anleger entdecken vermehrt das Wertpotenzial von Farbedelsteinen

Stellt sich also die Frage: Wohin mit dem ersparten Kapital, wenn klassische Sachwerte schwächeln? Die Antwort könnte eine wahrhaft brillante sein: die „Big Three“ der Farbedelsteine – also Saphire, Rubine und Smaragde. Der Markt und damit die Nachfrage nach Edelsteinen wachsen seit Jahren. Besonders sehr vermögende Familien und Adelshäuser setzen seit Jahrhunderten auf Edelsteine als Wertanlage. In den vergangenen Jahren wächst die Nachfrage nach Edelsteinen als Wertanlage vor allem bei Anlegern aus der gehobenen Mittelschicht. Einen weiteren Schub für Rubine in Investment-Qualität aus Mosambik entfachte eine Auktion in New York im Sommer vergangenen Jahres. Die Versteigerung des Rubins „Estrela de Fura“ für den Rekordpreis von 34,8 Millionen US-Dollar hat den Markt nachhaltig verändert.

Chris Pampel, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors, ist ein renommierter Kenner und Experte für Investments in Farbedelsteine. Trotz der Rekordauktion in den USA im vergangenen Sommer tritt Pampel etwas auf die Euphorie-Bremse und betont, dass Farbedelsteine langfristig gerade keine Spekulationsobjekte sind, sondern verlässliche Anlagen mit stetiger Rendite und langfristigem Vermögenserhalt. Pampel: „Große Preissprünge wie nach der Auktion in New York sind definitiv außergewöhnlich, solange in einem Abbaugebiet noch Investment-Qualitäten gefunden werden. Von daher raten wir Anlegern auch dringend davon ab, hier auf irgendetwas zu spekulieren. Edelsteine als Wertanlage bringen viele Vorteile mit sich, bleiben aber nach wie vor ein langfristiges Investment mit einem Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren und einer Beimischung von maximal zehn Prozent.“

Realistisch sind vier bis sieben Prozent Renditezuwachs pro Jahr

Doch was genau sind „normale“ Wertsteigerungen bei Farbedelsteinen? Pampel nennt hier dauerhafte jährliche Zuwächse zwischen vier und sieben Prozent – „womit sie super geeignet sind, um Vermögen vor Inflation zu schützen“. Anleger, die eher kurzfristig orientiert sind und auf schnellere Gewinne setzen, sollten nach Pampels Worten dagegen eher auf andere Anlageklassen setzen. Ihr langfristiges Wertpotenzial und ihre Wertstabilität stellten Rubine und Co. bereits lange vor der Auktion in New York unter Beweis.

Gründe für die hohe Nachfrage nach Farbedelsteinen und damit steigende Preise lassen sich täglich in den Politik- und Wirtschaftsnachrichten finden: Die Welt ist in Unordnung. Kriege, wirtschaftliche Krisen und die anhaltend hohe Inflation sorgen für Unruhe bei klassischen Geldanlagen und zehren an den Vermögen der Anleger. Gerade Menschen, die bereits einiges Kapital angespart haben, sorgen sich primär um den Erhalt ihres Geldes. Ihnen sind Sicherheit und Wertbeständigkeit wesentlich wichtiger als die Aussicht auf schnell steigende Gewinne. Genau für diese Anleger spielen die „Big Three“ mit ihrem langfristigem Wertsteigerungspotenzial von vier bis sieben Prozent jährlich als Ergänzung zu einem bereits gut strukturiertem Investment-Portfolio eine zunehmend wichtigere Rolle.

Geologische Rarität ist das große Plus im Vergleich zu Diamanten

Von Gold und Diamanten unterscheiden sich Farbedelsteine erheblich. So ist Gold, auch wenn der Preis derzeit sehr hoch notiert, vielen politischen Einflüssen ausgesetzt und vor allem auch dem Wechselspiel der Währungen. Mit Blick auf Diamanten ist Edelsteinexperte Pampel der Meinung, dass diese im Vergleich zu anderen Sachwerten weniger gut als Investment geeignet seien. Und liefert für diese auf den ersten Blick vielleicht überraschende Erkenntnis plausible Gründe: „Diamanten kommen in der Natur deutlich häufiger vor als Farbedelsteine. Im Jahr 2021 wurden weltweit fast zehn Tonnen Diamanten allein für die Schmuckindustrie abgebaut, während im selben Zeitraum zusammen gerade einmal 600 Kilogramm Rubine, Saphire und Smaragde gefunden wurden, von denen lediglich knapp 15 bis 18 Kilogramm auch als Investment geeignet waren.“

Bezogen auf Farbedelsteine bedeutet das: Gerade ihre geologische Rarität ist faktisch ein Garant für stetig steigende Preise. Was knapp und begehrt ist, hat seinen Preis. Stellt sich die Frage, ob unerfahrene Neulinge jetzt überhaupt noch in den Markt für Farbedelsteine einsteigen sollten? Experten sagen „Ja“, da die Preise für Rubine, Saphire und Smaragde in Topqualität aus Gebieten, in denen jene seltenen Exemplare gefunden werden, aktuell noch unterbewertet sind. Zugleich steigt die Nachfrage stetig, während die Fördermengen allenfalls auf gleichem Niveau bleiben. Laut Chris Pampel ist es wichtig, beim Kauf von Edelsteinen auf zwei wichtige Dokumente zu achten: Zum einen sollte ein Befundbericht eines weltweit anerkannten Prüflabors vorliegen, zum anderen ist ein Wertgutachten von einem vereidigten Sachverständigen der IHK erforderlich. Weiterhin betont er, dass die Einhaltung von Mindestgrößen und Mindestpreisen wichtig ist, um Risiken zu minimieren. Für Rubine schlägt er eine Mindestgröße von einem Karat bei einem Startpreis von mindestens 15.000 Euro vor. Für Saphire sollte die Mindestgröße zwei Karat und für Smaragde 1,5 Karat betragen, wobei hochwertige Exemplare dieser Steine ab 12.000 Euro zu finden sind.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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