Gebisse und Zahnspangen: Auf die Reinigung kommt es an

Über 30 Prozent aller Deutschen tragen herausnehmbare Zahnprothesen. Auch viele Zahnspangenträger leben in deutschen Haushalten: Jeder zweite Jugendliche trägt die Gebisskorrektur. Im Mundraum stehen Hilfsmittel wie diese ununterbrochen mit der natürlichen Bakterienflora in Kontakt. Die Reinigung von herausnehmbaren Zahnprothesen und -klammern ist daher ein wesentliches Hygienethema.

Bedrohlicher Bakterienbelag

1.025 000 Bakterien tummeln sich allein auf dem menschlichen Gaumen. Die individuelle Bakterienbesiedelung im Mund- und Rachenraum entspricht der Mundflora einer natürlichen Gemeinschaft aus Mikroorganismen, deren Zusammensetzung über die Mund- und Zahngesundheit bestimmt.

Bei der Nahrungsaufnahme beteiligt sich die Mundflora am ersten Zersetzungsschritt, womit ihre Kraft erwiesen sein dürfte. Obwohl eine gesunde Bakterienzusammensetzung innerhalb des Mundraums Krankheiten verhindern kann, stehen auch Mundgeruch und Entzündungen mit den Mikroorganismen in Zusammenhang.

Auf Zahnersatz und Spangen liegt bei jeder Entnahme ein nicht zwingend wahrnehmbarer Belag aus Mikroorganismen der Mundflora. Damit sich dieser Bakterienbelag nicht vermehrt und überhandnimmt, müssen Spangen und Zahnprothesen ähnlich gewissenhaft gereinigt werden wie die Zähne selbst.

Ultraschallbad alle zwei Monate

Die Tiefenreinigung von Spangen und Zahnprothesen erfolgt idealerweise in einem schonenden Ultraschallbad. Dieses Verfahren funktioniert per Ultraschallwellen, die eine spezielle Reinigungsflüssigkeit zum Schwingen bringen und mit den dabei entstehenden Bläschen Verunreinigungen von den darin badenden Objekten sprengen.

Für diesen schonenden Reinigungsprozess sind keine Chemikalien erforderlich. Dadurch werden medizinische Hilfsmittel wie Zahnprothesen bei der Säuberung nicht unnötig mit Gift belastet und lassen sich bedenkenlos wieder einsetzen. Obwohl sich die tägliche Pflege per Zahnbürste erledigen lässt, dringen die Bläschen des Ultraschallbads alle zwei Monate auch an Stellen vor, die für die Bürste unzugänglich sind.

Hierdurch lassen sich hygienebedingte Phänomene wie Mundgeruch verhindern, an denen ein Großteil aller Zahnprothesenträger leidet. Übrigens bieten sich Ultraschallreiniger auch zur Säuberung von Zahnbürsten an, die ebenfalls oft stark mit Bakterien belastet sind.

Medizinische Hilfsmittel bei der täglichen Zahnhygiene

Der Großteil aller Deutschen putzt sich täglich mehrmals die Zähne. Dass die tägliche Zahnreinigung ab dem Einsatz einer Prothese vernachlässigbar ist, entspricht einem Mythos. Mit handelsüblichen Zahnbürsten oder robusteren Prothesenbürsten lässt sich der Belag aus Bakterien und Essensresten beseitigen, mit dem die Prothesen im Alltag konfrontiert sind. Allerdings empfehlen Zahntechniker, beim Prothesenputzen auf Zahnpasta zu verzichten. Stattdessen raten sie dazu, den Zahnersatz zur täglichen Reinigung herauszunehmen und mit Flüssigseife abzubürsten. Ein anschließendes Wasserbad befreit von Seifenrückständen.

Anders als Zahnprothesen lassen sich Zahnspangen auch mit Zahnpasta reinigen. Die Paste der Wahl weist im Idealfall einen Fluorid-Gehalt von 1450 ppm auf, wobei die verwendete Zahnbürste über einen möglichst flexiblen Kopf verfügen sollte. Dadurch lassen sich auch Gebissbereiche erreichen, die beim Tragen von Elementen der Zahnklammer versperrt werden.

Autor:

Jenny Reichenbacher aus Nürnberg

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