Mehr als 1.400 Euro für viele unerreichbar
Immer mehr Menschen droht nach dem Arbeitsleben die Armutsfalle

Manche Rentner kommen kaum über die Runden, andere haben relativ hohe Einkommen.  | Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn (Symbolbild)
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Wiesbaden (dpa) - Nicht nur in der Gesamtbevölkerung, auch bei den Rentnern geht die Schere zwischen Arm und Reich auseinander. Zudem brauchen mehr Menschen im Ruhestand Grundsicherung. Ein Grund ist der Ukraine-Krieg.

Jeder fünfte Rentner hat in Deutschland netto maximal 1.400 Euro monatlich zur Verfügung. Weitere 20 Prozent haben mehr als diesen Betrag, aber höchstens rund 1.790 Euro im Monat, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Ihnen gegenüber stehen Rentner und Pensionäre mit großen Einkünften: Die 20 Prozent der Menschen im Ruhestand mit dem höchsten Einkommen hatten monatlich mehr als rund 2.870 Euro netto zur Verfügung.

Betrachtet für die Statistik wurden Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionäre im Alter von mindestens 65 Jahren – zuletzt 16,3 Millionen Menschen. Für die Einkommensberechnung nutzten die Statistiker das Modell des Nettoäquivalenzeinkommens - ein gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen. Dadurch werden die Einkommen von Personen, die in unterschiedlich großen Haushalten leben, vergleichbar, da es in größeren Haushalten Einspareffekte etwa beim Wohnraum gibt.

Zahl der Rentner und Einkommen gestiegen

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Menschen im Ruhestand ab 65 Jahren ebenso gestiegen wie deren Einkommen, zeigen die Zahlen weiter. So gab es 2021 erst 15,9 Millionen Menschen in dieser Gruppe, ihr Einkommen betrug im Mittel rund 1.820 Euro monatlich und wuchs bis 2024 um neun Prozent. Das mittlere Einkommen der Gesamtbevölkerung kletterte im selben Zeitraum allerdings stärker um 11 Prozent.

Trotz im Schnitt steigender Einkommen sind immer mehr Rentnerinnen und Rentnern auf staatliche Unterstützung angewiesen. Knapp 739.000 Menschen bekamen Ende 2024 Grundsicherung im Alter. Das sind gut sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor (knapp 690.000) und 31 Prozent mehr als Ende 2020, als es erst 564.000 waren. Ein Grund für den Anstieg ist demnach die gestiegene Zahl geflüchteter und leistungsberechtigter Menschen aus der Ukraine.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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