Martin Rassau hilft, Berührungsängste abzubauen
Neuer Botschafter für den Hospizverein

Ein starkes Team für den Hospizverein Region Fürth: Martin Rassau (l.), neuer prominenter Botschafter, und Dr. Roland Hanke, Vorsitzender des Hospizvereins Region Fürth. | Foto: Nina Daebel / Hospizverein Fürth
  • Ein starkes Team für den Hospizverein Region Fürth: Martin Rassau (l.), neuer prominenter Botschafter, und Dr. Roland Hanke, Vorsitzender des Hospizvereins Region Fürth.
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FÜRTH (pm/ak) - Der Komödiant Martin Rassau hat eine neue Lebensrolle gefunden: Er wird den Hospizverein Region Fürth künftig als Fürsprecher und offizieller Botschafter unterstützen. Damit will der Fürther Theater-Unternehmer helfen, die Hospiz-Idee verstärkt zu verbreiten und Berührungsängste abzubauen.

"Mit Deiner Lebendigkeit wirst Du uns eine große Hilfe sein", sagt Dr. Roland Hanke, Vorsitzender des Hospizvereins Region Fürth, der sich "zutiefst" über diese prominente Unterstützung freut. Nachdem Rassau sich lange ehrenamtlich in der Aidshilfe engagiert hatte, setzte er sich zuletzt für die Hepatitishilfe ein. Weil aber der Verein, dessen Vorstand er zuletzt war, 2019 aufgelöst hatte, suchte er nun ein neues Betätigungsfeld für sein soziales ehrenamtliches Engagement. "Auch ich habe anfangs gedacht, zum Hospizverein geht man nur zum Sterben. Aber, nein, hier geht es ums Leben", betont Rassau und bedauert, dass die Gesellschaft den Tod und die Toten aus ihrer Mitte verbannt hat. Dass der offene und selbstverständliche Umgang damit verloren gegangen ist. Schließlich sei es eine unumstößliche Tatsache: Wer geboren wird, muss sterben.
Rassau möchte nun als Botschafter gezielt und verstärkt daran mitarbeiten, das breite Spektrum der Arbeit und der Angebote des Hospizvereins Region Fürth in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. "Das ist ein Prozess", sagt er. Idealerweise solle es irgendwann einmal so sein, dass er ganz selbstverständlich mit dem Verein identifiziert werde. "Dann wäre schon viel erreicht." Rassau hofft, dass die Menschen ihn ohne Angst auf das Hospizthema ansprechen und mit ihm über Sterben, Tod und das Lebensende sprechen. Er selbst hat sein Testament schon geschrieben und mit dem Bestatter seines Vertrauens besprochen, wie er sich seine Trauerfeier vorstellt. Mit seiner 85-jährigen Mutter will er bald mal in den neuen Räumen des Hospizvereins an der Gustav-Weißkopf-Straße im Golfpark in Atzenhof vorbei schauen, um alles rund um die Patientenverfügung zu besprechen. Denn auch bei solchen Vorsorge-Themen ist der Hospizverein ein verlässlicher Partner.
Besonders wichtig sind Rassau Benefizveranstaltungen, die er organisieren und bespielen möchte. "Jeder Verein braucht Geld, um seine Aufgaben professionell erfüllen zu können." Ein weiteres Projekt plant er gemeinsam mit dem bekannten Koch Christian Mittermeier aus Rothenburg ob der Tauber. Dabei beschäftigen sich die beiden mit der Frage, wie man einem Menschen am Lebensende trotz dessen, dass er nichts mehr essen kann, Gerüche und Geschmäcker erlebbar macht. "Möglich wäre eine Essenz zum Beispiel aus Schäufele oder aus Kloß mit Soß', die erst eine Geschmacksexplosion und anschließend eine Erinnerungsexplosion hervorruft."
In diesem Zusammenhang weist Roland Hanke noch einmal ausdrücklich auf das Motto des Hospizvereins hin: "Dem Leben verpflichtet!" Als Komödiant verkörpere der 54-Jährige dieses Leben und die damit verbundene Lebendigkeit. Rassau selbst hat in der Vergangenheit immer mal wieder einem Sterbenden diese Lebendigkeit und ein Lachen beschert, wenn er mit Volker Heißmann im privaten Rahmen in seiner Paraderolle als "Waltraud und Mariechen" aufgetreten ist. Für ihn war das jedes Mal ein zutiefst emotionales Erlebnis, an dessen Ende stets die Erkenntnis stand: "Das Positive, die Lebendigkeit, gibt Kraft und trägt durch die schweren Stunden."

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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