Kunst und Krempel für Liebhaber

ERLANGEN - Echte Flohmarktfans wissen es längst: Auch wenn der Frühling noch auf sich warten lässt, am Samstag, 5. Februar kann am Bohlenplatz, 7 Uhr bis 16 Uhr, wieder mit gebrauchten Waren gehandelt werden. Ab sofort findet der ältester Trödel-und Antikmarkt Frankens jetzt wieder jeden ersten Samstag im Monat statt. Letzter Termin in diesem Jahr ist der 3. Dezember.

"Man muss schon das frühe Aufstehen mögen, sonst ist das ganze kein Spaß, besonders jetzt bei der Kälte", lacht Bernd Görzig, der mit seiner Frau Monika den Flohmarkt seit 12 Jahren organisiert.

Zum Aufwärmen gibt es an ihrem Imbissstand immer ein Getränk, das in der Stellgebühr enthalten ist. Pro laufender Meter sind 5 Euro zu berappen. Ein Jahresreservierungsgebühr kostet 25 Euro. Von den Einnahmen müssen die Organisatoren eine Sondernutzungsgebühr an die Stadt Erlangen bezahlen. Die Samstags-Trödler am Bohlenplatz sind in Regel Privatleute, die benutzte Gegenstände aus dem eigenen Haushalt zum Verkaufen anbieten. Viel Sammler unter ihnen, die ihre Leidenschaft für Spielzeugautos beispielsweise zum Markte tragen oder auch nur Tauschen wollen. Angefangen hat alles, als die Familie Görzig vor Jahren für einen Umzug mehrere Kartons alter Sachen aussortiert hatte, die sie eigentlich wegschmeißen wollten. Gut, das sie es nicht getan haben, zum Trödelnmarkt gefahren sind und ihre Begeisterung für den Flohmarkt entdeckt haben: Denn Neuwaren sind auf dem Bohlenplatz nicht zu finden. Darauf legen Görzigs großen Wert. So ist der Markt zu einem guten Ruf gekommen, der weit über die Hugenottenstadt hinaus bekannt ist. Wer selbst Kunst und Krempel am Bohlenplatz anbieten möchte, sollte rechtzeitig da sein. Besonders, wenn es wieder wärmer wird, denn da ist der Andrang auf die guten Stellplätze unter den schattigen Bäumen groß. „Das können dann schon im Wonnemonat Mai über dreihundert Anbieter werden“, erklärt Bernd Görzig. Die Kinder nicht einmal mitgerechnet, die ihren eigenen kostenlosen Flohmarkt beim Bohlenplatz haben. Ein Flohmarkt ist heute eine Veranstaltung, die mehr Spaß, als Profit bringt. Seinen Namen verdankt der Markt den Kleiderspenden der Fürsten im Spätmittelalter. Natürlich waren es nicht die besten Stücke der Hochwohlgeborenen, die sie dem Volk als großzügige Gabe überließen: Da hat der eine oder andere Floh schon einmal den Wirt gewechselt. Die hygienischen Verhältnisse haben sich deutlich gebessert, aber einen charitativen Charakter hat der Markt am Bohlenplatz auch heute noch: alle gemeinnützigen Vereine dürfen gegen eine Spendenquittung kostenlos einen Stand aufbauen. Der Aktiven des Erlanger Tierheims sind beispielsweise immer direkt hinter dem Imbisswagen zu finden.

BU: Wer Lust am Stöbern hat, wird am Bohlenplatz sicher fündig. Foto: privat

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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