Gesamtkosten von 1,7 Mio durch Spenden unterstützt
Laufertortum: Sanierung am schwarzen "M" ist abgeschlossen
- Die Stadt Nürnberg hat den Laufertorturm zusammen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Gerlind & Ernst Denert-Stiftung eingeweiht: Dr. Andrea Kluxen, Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Prof. Dr. Ernst Denert, Gerlind & Ernst Denert-Stiftung, Andrew Schneider, Leiter des Hochbauamts, Oberbürgermeister Marcus König und Guido Siebert, Teamleiter in der Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (v.l.).
- Foto: Stadt Nürnberg/ Friederike Herget
- hochgeladen von Nicole Fuchsbauer
NÜRNBERG (pm/nf) - Die Stadt hat nach über zwei Jahren die Sanierung des Laufertorturms, Laufertorzwinger 1, abgeschlossen. Das Hochbauamt hat die über 2.000 Quadratmeter große Steinfassade saniert sowie den Holzdachstuhl mit einer neuen Dachdeckung statisch gesichert und ertüchtigt.
Bei der Einweihung am 2. Juli 2025 hat Guido Siebert, Teamleiter in der Denkmalförderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stadt Nürnberg, vertreten durch Oberbürgermeister Marcus König und den Leiter des Hochbauamts, Andrew Schneider, eine Bronzeplakette mit dem Text „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ überreicht. Diese erinnert an das Engagement der von Förderern getragenen privaten Stiftung und soll zu weiterer Unterstützung motivieren.
An den Gesamtkosten von rund 1,7 Millionen Euro hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden mit 100.000 Euro an den denkmalpflegerischen Arbeiten beteiligt. 50 000 Euro stammen aus der „Gerlind & Ernst Denert-Stiftung“. Oberbürgermeister Marcus König: „Der Laufertorturm ist einer der stadtbildprägenden Türme unserer Nürnberger Altstadt. Unsere Stadtmauer und die Türme sind ein wichtiges historisches Erbe unserer Stadt und unbedingt zu erhalten. Ich danke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Unterstützung bei dieser fortwährenden Aufgabe.“
Die Nürnberger Stadtmauer zählt zu den umfangreichsten städtischen Verteidigungsanlagen Europas. Der Laufertorturm, bezeichnet als schwarzes „M“, erbaut um 1377, ist einer der vier markanten runden Haupttürme der ehemaligen Stadtbefestigung und steht unter Denkmalschutz. 1552 wurde der Torturm im Zweiten Markgrafenkrieg stark beschädigt und 1556 von Stadtbaumeister Jörg Unger, den Anforderungen moderner Wehrtechnik entsprechend, zu seiner heutigen runden Gestalt umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm zu Zivilschutzzwecken ausgebaut. Insbesondere die Belastungen der Moderne – steigender Verkehr, Leitungsverlegungen, Frostschäden sowie Salzeinwirkungen – haben jedoch zu teilweise erheblichen Schäden geführt. Speziell der Turm zeigte verschiedene Schadensbilder an Fassade und Dach. Zur Schadensbeseitigung und Substanzerhaltung wurde ein denkmalgerechtes Sanierungskonzept entwickelt, das umgesetzt wurde.
Ziel der Sanierung war es, die Fassade unter Erhalt des historischen Erscheinungsbilds zu reparierten und den Dachstuhl statisch zu sichern. Im Fokus standen dabei der Schutz und die Wiederherstellung der denkmalgeschützten Substanz und die uneingeschränkte Verkehrssicherheit. Im Zuge dessen wurden Mauersegler-Nistkästen mit insgesamt 40 Brutplätzen angebracht. Zur Vermeidung der Mittagshitze wurden dabei die Seiten Nord, Ost und West gewählt. Hierbei ist auch das Umweltamt und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) involviert. Die Kästen wurden durch den LBV ehrenamtlich gefertigt und angebracht. Die Kosten für das Baumaterial wurden vom Umweltamt übernommen.
Warum ist der Turm mit einem schwarzen M gekennzeichnet?
Die Türme der Nürnberger Stadtmauer wurden mit einem System aus Farben und Buchstaben versehen, um sie zu kennzeichnen. Die vier großen Tortürme: Laufer, Frauen-, Spittler- und Neutorturm wurden farblich unterschieden. Schwarz-M: Der Laufer Torturm erhielt die Farbe Schwarz mit einem großen "M" darauf.
Das System diente dazu, die Türme eindeutig zu identifizieren und zu verwalten, besonders während der Bewachung und Verteidigung der Stadtmauer.
Spendenkampagne
Die Stadt Nürnberg hat gemeinsam mit der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, um die Sanierung der historischen Nürnberger Verteidigungsanlagen zu unterstützen. Bisher wurden insgesamt über 240 000 Euro gespendet.
Spenden für weitere Sanierungsabschnitte der historischen Verteidigungsanlage, wie zum Beispiel die anstehende Sanierung des Königstorturms, sind weiterhin hilfreich und willkommen. Das Spendenkonto latuet: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400, Verwendungszweck: PR06555-01X Verteidigungsanlagen Nürnberg.
Online sind Spenden mögich unter
www.denkmalschutz.de/spende-nuernberg
Weitere Informationen online unter
www.denkmalschutz.de/verteidigungsanlagen-nuernberg
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