Kernkraftwerke sollen weiterlaufen
MIttelstands-Union Mittelfranken fordert schnelle ideologiefreie Prüfung

Die Atomkraftwerke Isar 1 (r.) und Isar 2 mit dem Kühlturm in der Mitte. Das Kernkraftwerk in Essenbach (Landkreis Landshut) ist das letzte in Bayern, das noch nicht endgültig vom Netz gegangen ist. Es befindet sich seit 2017 im Rückbau und soll Ende 2022 endgültig abgeschaltet werden. An dem Standort sind den Angaben nach rund 500 Menschen beschäftigt. Zuletzt hat Ende 2021 das AKW Gundremmingen C im schwäbischen Landkreis Günzburg seinen Betrieb eingestellt. | Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
  • Die Atomkraftwerke Isar 1 (r.) und Isar 2 mit dem Kühlturm in der Mitte. Das Kernkraftwerk in Essenbach (Landkreis Landshut) ist das letzte in Bayern, das noch nicht endgültig vom Netz gegangen ist. Es befindet sich seit 2017 im Rückbau und soll Ende 2022 endgültig abgeschaltet werden. An dem Standort sind den Angaben nach rund 500 Menschen beschäftigt. Zuletzt hat Ende 2021 das AKW Gundremmingen C im schwäbischen Landkreis Günzburg seinen Betrieb eingestellt.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Mittelstands-Union (MU) Mittelfranken kritisiert die Bundesregierung für ihre Ablehnung eines Weiterbetriebs der Kernkraftwerke in Deutschland. „Der Krieg in der Ukraine muss zu einem Umdenken in unserer Energiepolitik führen. Wir sollten jetzt jede Option prüfen, unsere Abhängigkeit von Russland zu verringern“, sagt Robert Pfeffer, Vorsitzender der MU Mittelfranken.

Die bisherigen Gegenargumente der Regierung hält die MU durch die Betreiber und Kernenergieexperten für weitgehend widerlegt. „Wenn man will, ist ein Weiterbetrieb von sechs Reaktoren durchaus möglich“, so Pfeffer. Die MU führt an, dass die Kernkraft im vergangenen Jahr für fast zwölf Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung gesorgt hat. „Wenn wir unsere sechs Kernkraftwerke weiterlaufen lassen, könnten wir mehr als zwei Drittel der Verstromung durch Gas ersetzen. Dies wäre außerdem ein enormer Beitrag gegen den Klimawandel, weil wir unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren würden“, so Pfeffer. Allerdings müsse die Entscheidung durch die Politik schnell erfolgen: „Im Frühsommer gibt es kein Zurück mehr. Wenn wir bis dahin nicht die politischen Weichen gestellt haben, ist diese Möglichkeit der sicheren, klimafreundlichen und günstigen Energieversorgung in Deutschland für immer abgeschnitten. Das wäre verantwortungslos.“

Die MU hält die im „Prüfvermerk“ des Bundeswirtschafts- und des Bundesumweltministeriums aufgelisteten Gegenargumente für nicht sachlich begründet und für widerlegt. „Nach Einschätzung vieler Branchenexperten wäre es sowohl technisch als auch rechtlich möglich, die Kernkraftwerke noch fünf bis zehn Jahre weiter zu nutzen“, sagt Pfeffer. „Die Anlagen, das Personal, das Know-how, die Lieferketten – all das ist noch vorhanden. In der aktuellen Energiekrise ist die Kernkraft schlichtweg unverzichtbar. Andernfalls droht Deutschland in eine energiewirtschaftliche Notlage zu geraten. Das kann niemand wollen.“

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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