Polizeipräsidium Mittelfranken: Seit 20 Jahren arbeiten Spezialisten in der forensischen IT-Einheit

Man kann es sich so vorstellen: Ähnlich wie der herkömmlich Erkennungsdienst arbeitet die forensische IT-Einheit elektronische Spuren ab, wie in dem Symbolbild dargestellt. | Foto: ©Gerhard Seybert/Fotolia.com
  • Man kann es sich so vorstellen: Ähnlich wie der herkömmlich Erkennungsdienst arbeitet die forensische IT-Einheit elektronische Spuren ab, wie in dem Symbolbild dargestellt.
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NÜRNBERG (ots/nf) - Das Jahr 1997: Weiter fortschreitende Nutzung von Personal Computern, des Internets und der Digitalfotografie im Beruf und Privatleben. Dies spiegelte sich auch zunehmend in den Ermittlungsverfahren und den damit verbundenen Sicherstellungen in der Praxis der Polizei wider. So stellte sich die Frage, welcher Bereich der Kriminalpolizei diese Asservate sichten und die Daten den Ermittlern zur Verfügung stellen sollte. Auch war bei Durchsuchungsaktionen EDV-technische Unterstützung durchaus notwendig, um verfahrensrelevante Speichermedien vor Ort zu erkennen und mit technischem Know-how richtig zu beschlagnahmen. Bayernweit und somit auch im Bereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken wurden daher zum Jahresbeginn 1997 Einheiten zur Übernahme dieses Aufgabenspektrums geschaffen.

Ähnlich wie der herkömmliche Erkennungsdienst zur Sicherung von Finger- oder DNA-Spuren arbeitet das Kommissariat 36, die sogenannte RBA, als forensische IT-Einheit elektronische Spuren ab. Die Überwindung von Verschlüsselungs- und Zugriffs-Mechanismen, die Erstellung von Kopien sichergestellter Datenträger bis hin zur Bereitstellung von Massendaten, beispielsweise bei großen Wirtschaftsstrafverfahren, gehört zum Aufgabengebiet.

Waren zu Beginn gerade mal vier Beamte mit dieser Aufgabe betraut, so sind im Kommissariat derzeit 19 Mitarbeiter tätig. Mit Blick auf die immer stärkere Durchdringung des Privat- als auch des Büroalltags mit Computern ist das eine nachvollziehbare Weiterentwicklung. Die klassische Computerauswertung wie die Festplatten-Untersuchung von Computern, Laptops, externen Datenträgern und USB-Sticks wurde im Laufe der Jahre um zwei weitere Fachgebiete erweitert.

Seit etwa 17 Jahren erfolgt auch die Auswertung von mobilen Geräten, sprich von Mobil-/Smartphones und Navigationsgeräten. Beispielsweise werden diese Geräte auch bei Wohnungseinbrechern zur Kommunikation am Tatort oder zur Navigation dorthin häufig eingesetzt. Darüber hinaus wurde in Mittelfranken die Videobearbeitung ebenfalls im Bereich der forensischen IT angesiedelt. Dieser Umstand ist auch der zunehmenden Digitalisierung in diesem Bereich geschuldet. Exemplarisch spielten bei einem Tötungsdelikt in Fürth, U-Bahnhof Jakobinenstraße, auch die Videoaufzeichnungen der VAG eine wichtige Rolle.

Auch der Anschlag während des Musikfestivals "Ansbach Open" im Juli 2016 erforderte den Einsatz aller Mitarbeiter der drei genannten Fachgebiete zur Auswertung des angefallenen Datenvolumens.

Aus der nun langjährigen Erfahrung lässt sich zusammenfassend feststellen, dass digitale Spuren mittlerweile bei nahezu allen Deliktsbereichen auftreten, seien es Tötungs- / Sexual-oder andere Gewaltdelikte bis hin zu Straftaten mit terroristischem Hintergrund und sich keinesfalls nur auf Delikte der Computerkriminalität beschränken.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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