„L’Orfeo“-Inszenierung online, im Hörfunk und BR-Fernsehen
Staatstheater Nürnberg präsentiert ersten Opernfilm!

Im Bild (v.li.n.re.): Martin Platz (Orfeo), Julia Grüter (Euridice), Ensemble Staatstheater Nürnberg Oper und Mitglieder des Internationalen Opernstudios. | Foto: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
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  • Im Bild (v.li.n.re.): Martin Platz (Orfeo), Julia Grüter (Euridice), Ensemble Staatstheater Nürnberg Oper und Mitglieder des Internationalen Opernstudios.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Am 2. Oktober 2020 feierte Monteverdis ,,L'Orfeo" am Staatstheater Nürnberg Premiere. Regisseur Jens-Daniel Herzog und Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz war mit einem der ersten Werke der Operngeschichte ein eindringlicher Kommentar zur aktuellen Corona-Situation gelungen. Doch bald schon beendete der Herbst-Lockdown erneut Live-Aufführungen vor Publikum. So entstand die Idee, die Theateraufführung als Opernfilm zu realisieren – in einer Kooperation zwischen dem Staatstheater Nürnberg und BR-KLASSIK Franken. Der Film ist ab 13. Mai im Digitalen Fundus des Staatstheaters und auf den Online-Plattformen des BR sowie im Hörfunk und als Fernsehausstrahlung zu erleben.

„L‘Orfeo“. Im Bild (v.li.n.re.): Martin Platz (Orfeo), Julia Grüter (Euridice). | Foto: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
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1607 wurde die Favola in Musica ,,L’Orfeo" von Claudio Monteverdi in Mantua uraufgeführt, ein Experiment mit der damals neuen Kunstform Oper. Erzählt wird die Geschichte des gefeierten Sängers Orpheus, dessen Frau Eurydike am Hochzeitstag von einer Schlange gebissen wird. Unfähig, Eurydikes Tod zu akzeptieren, macht sich Orpheus auf den Weg in den Hades, um sie zurückzuholen.

Im Bild (v.li.n.re.): Andromahi Raptis (Eco), Martin Platz (Orfeo). | Foto: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
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„L’Orfeo“ – Hochaktuelles Thema

Obwohl über 400 Jahre alt, ist „L’Orfeo“ aktueller denn je: Die Oper zeigt uns eine Welt der Lebenslust, der Konsumfreude, die sich von einem Moment auf den anderen in ihr Gegenteil verwandelt. In der Zeit der Pandemie haben wir elementare Erfahrungen gemacht: Wirtschaft, Schulen, Theater wurden stillgelegt, Kontakte beschränkt, der Zugang zur Welt abgeschnitten. Mit seiner Inszenierung von „L’Orfeo“, die am 2. Oktober 2020 im Nürnberger Opernhaus vor stark reduziertem Publikum Premiere hatte, antwortet Jens-Daniel Herzog auf dieses Gefühl der Ohnmacht.

Sowohl die musikalische als auch die szenische Gestalt nahmen bereits bei der Premiere Rücksicht auf die Maßnahmen zum Infektionsschutz und die Abstandsregelungen. Insofern ist die Inszenierung ein spezifisches Dokument einer Zeit, in der das Theater einmal mehr seine Fähigkeit unter Beweis stellt, künstlerisch auf aktuelle Situationen zu reagieren.

Für die Nürnberger Aufführung entwickelte Joana Mallwitz gemeinsam mit dem Dirigenten und Komponisten Frank Löhr zudem eine eigene Orchesterfassung, die alte Instrumente und modernen Orchesterklang dramaturgisch miteinander verbindet.

Im Bild: Almerija Delic (Proserpina), Julia Grüter (Euridice, im Video).  | Foto: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
  • Im Bild: Almerija Delic (Proserpina), Julia Grüter (Euridice, im Video).
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Vom Bühnenwerk zum Opernfilm

Bereits kurz nach der Premiere im Oktober vergangenen Jahres mussten die Theater wieder schließen: Der zweite Lockdown trat in Kraft und traf die Kultureinrichtungen erneut besonders hart. Hier setzen das Staatstheater Nürnberg und der BR mit der Koproduktion des „L’Orfeo“ ein bewusstes Zeichen für Kultur und die spezifische Relevanz von Oper gerade in dieser Zeit. Gemeinsam mit Operndirektor und Staatsintendant Jens-Daniel Herzog entwickelte Filmregisseur Hans Hadulla eine Filmfassung, die den Orpheus-Mythos ins Hier und Jetzt holt. Mit ausgeklügelten Kameraeinstellungen kommt der Film den Protagonistinnen und Protagnisten ganz nah und versetzt das Publikum mitten hinein in die emotionalen Achterbahnfahrten der Handlung.

Im Bild (v.li.n.re.): Martin Platz (Orfeo), Andromahi Raptis (Eco).  | Foto: Ludwig Olah/Staatstheater Nürnberg
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Ausstrahlung:

Im Hörfunk:
13. Mai 2021, 20:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Online:
Ab 13. Mai 2021 um 20.30 Uhr als Video-on-demand im Digitalen Fundus des Staatstheaters Nürnberg sowie auf den Online-Plattformen des BR: BR-Klassik, BR Kulturbühne, ARD-Klassik
Im Fernsehen:
13. Juni 2021, 21:50 Uhr auf ARD-alpha
15. Juni 2021, 00:35 Uhr im BR Fernsehen

L’Orfeo

Favola in Musica in einem Prolog und 5 Akten
Musik von Claudio Monteverdi
Libretto von Alessandro Striggio d.J.
Orchesterfassung: Frank Löhr und Joana Mallwitz
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Musikalische Leitung: Joana Mallwitz

Regie: Jens-Daniel Herzog
Bühne und Kostüme: Mathis Neidhardt
Video: Stefan Bischoff
Choreografie: Ramses Sigl
Dramaturgie: Wiebke Hetmanek
Licht: Kai Luczak

Besetzung

Orfeo: Martin Platz
La Musica (Die Musik): Andromahi Raptis
Euridice: Julia Grüter
La Messagiera (Die Botin): Almerija Delic   
La Speranza (Die Hoffnung): Emily Newton
Caronte, Fährmann: Wonyong Kang
Proserpina:  Almerija Delic
Plutone (Pluto):  Nicolai Karnolsky
Eco (Echo):  Andromahi Raptis  
Apollo: Hans Kittelmann
Pastore (Hirten): Hans Kittelmann, Paula Meisinger*, Sergei Nikolaev*
Spiriti (Geister):  Marlo Honselmann*, Wonyong Kang, Hans Kittelmann, Sergei Nikolaev*, Michal Rudziński*
Chor: Almerija Delic, Julia Grüter, Marlo Honselmann*, Wonyong Kang, Nicolai Karnolsky, Hans Kittelmann, Paula Meisinger*, Emily Newton, Sergei Nikolaev*, Andromahi Raptis, Michal Rudziński*
Staatsphilharmonie Nürnberg
*Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

Filmregie und Buch: Hans Hadulla
Kamera: Michael Mirwald, Christian Demas, Andre Dulleck, Jürgen Staiger, Frank Schirmer, Pascal Chavel
Ton: Thilo Grahmann, Bastian Schick, Thorsten Kuhn, Andreas Haeuber, Rainer Kraft, Alexander Dürr
Schnitt: Chrissi Streichsbier
Produktion: Ralf Heither
Redaktion: Ursula Adamski-Störmer
Eine Koproduktion von Staatstheater Nürnberg und BR-KLASSIK Franken

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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