Gutachterverfahren Staatstheater Nürnberg
Zusätzlicher Aufführungsraum auf dem Areal der Kongresshalle

2025 läuft die Betriebserlaubnis für das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz aus. Dann sollen dringend notwendige Sanierungsarbeiten beginnen.  | Foto: Nicole Fuchsbauer
  • 2025 läuft die Betriebserlaubnis für das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz aus. Dann sollen dringend notwendige Sanierungsarbeiten beginnen.
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NÜRNBERG (pm/nf) - Die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände wird Standort für eine Interimsspielstätte des Nürnberger Staatstheaters. Hierfür soll ein ergänzender Aufführungsraum auf dem Areal der Kongresshalle verortet werden.

Zur Beantwortung dieser komplexen Frage hat die Stadt Nürnberg mit dem 3. Mai 2022 ein Gutachterverfahren etabliert, zu dem acht nationale und internationale Architekturbüros eingeladen wurden. Am 30. Juni 2022 tagt ein Fachgremium, das aus hochrangigen Persönlichkeiten aus Architektur, Geschichtswissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft zusammengesetzt ist, und dessen Aufgabe es ist, auf Basis der eingegangenen Ideen eine Empfehlung für den Standort des Ergänzungsbaus zu formulieren.

Der Rat der Stadt Nürnberg votierte am 15. Dezember 2021 mit großer Mehrheit für die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände als Standort einer Ausweichspielstätte für die Musik- und Tanztheatersparten des Staatstheaters Nürnberg. Betriebs- und Produktionsräume sollen im Bestand des Bauwerks Platz finden; in Anbindung an die Kongresshalle soll zudem ein Ergänzungsbau mit Bühne, Orchestergraben und Zuschauerraum errichtet werden. Notwendig wurde der Beschluss einer Ausweichspielstätte, da im Jahr 2025 die Betriebserlaubnis für das Opernhaus am Richard-Wagner-Platz ausläuft und hier dringend notwendige Sanierungsarbeiten beginnen sollen.

Offen gelassen wurde im Beschluss des Stadtrats die Frage nach einem geeigneten Standort für den Bau eines ergänzenden Aufführungsraums auf dem Areal der Kongresshalle. Aspekte der Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, der Wirtschaftlichkeit, des Umwelt- und Naturschutzes, des Naherholungscharakters des gesamten Geländes sowie insbesondere der Erinnerungskultur und der Etablierung von Ermöglichungsräumen für Kunst und Kultur sollen hierbei berücksichtigt werden.

Zur Beantwortung dieser komplexen Frage hat die Stadt Nürnberg mit dem 3. Mai 2022 ein Gutachterverfahren etabliert. Betreut wird das Verfahren vom renommierten Büro C4C competence for competitions, Berlin. Nationale und internationale Architekturbüros sind dabei aufgefordert worden, Ideen zu einem möglichen Standort zu entwickeln und entsprechende Vorlagen einzureichen. Am 30. Juni 2022 tagt ein Fachgremium, das aus hochrangigen Persönlichkeiten aus Architektur, Geschichtswissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft zusammengesetzt ist und dessen Aufgabe es ist, eine Empfehlung für den Standort des Ergänzungsbaus zu formulieren.

Zur Kongresshalle

Die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände ist eine der bundesweit größten noch existierenden baulichen Hinterlassenschaften der NS-Diktatur. Der 1935 begonnene Bau wurde nie vollendet und nie im ursprünglichen Sinne als Ort der Parteikongresse der NSDAP genutzt. Die Nutzungsgeschichte seit 1945 ist divers und reicht von profanem Gebrauch als Lager eines Großversands oder Kfz- Sammelstelle bis hin zu kultureller Nutzung – seit 1962 spielen vor Ort die Nürnberger Symphoniker, seit 2001 befindet sich hier das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Die Frage nach einer erweiterten kulturellen Nutzung des Bauwerks schließt nicht nur die Interimsspielstätte für das Nürnberger Staatstheater ein, sondern weiterhin auch die zusätzliche Etablierung von kulturellem Ermöglichungsraum für Kunstschaffende und kulturelle Institutionen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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