Trotz Entlassungen
137.000 offene Stellen für IT-Experten!

Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Trübe Wirtschaftsaussichten zwingen in diesen Wochen etliche global agierende Tech-Konzerne dazu, im großen Stil Kosten zu senken. Leidtragende sind vor allem Zehntausende Beschäftigte, die ihre Jobs verlieren.

Eine Entlassungswelle rollt derzeit zwar vor allem durch die Konzernzentralen in den USA, doch auch in Deutschland wurden etliche Stellen gestrichen. Andererseits gibt es hier laut dem Branchenverband Bitkom 137.000 offene Stellen für IT-Experten.


Die Liste der auf die Kostenbremse tretenden IT-Konzerne ist lang: Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, Whatsapp und Instagram, gab bekannt, dass sie 11.000 Mitarbeiter entlässt, etwa 13 Prozent der Belegschaft. Bei Amazon sollen Jobs in einer ähnlichen Größenordnung verloren gehen, auch wenn dies bei insgesamt 1,6 Millionen Beschäftigten ein wesentlich kleinerer Anteil an der Belegschaft ist. Aber auch Salesforce, Lyft, Stripe, Snap und andere Tech-Unternehmen haben in jüngster Zeit im großen Umfang Mitarbeiter entlassen. Tech-Milliardär Elon Musk hat sogar die Mitarbeiterzahl von Twitter halbiert, nachdem er das Unternehmen gekauft hatte.


Entlassungswelle bei Amazon


Die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bringen selbst hochprofitable Konzerne wie Amazon dazu, genauer hinzuschauen, in welchen Bereichen man Geld verdient und in welchen Bereichen sich Verluste anhäufen. Der neue Konzernchef Andy Jassy setzt nun nach Berichten der «New York Times» und des «Wall Street Journal» den Rotstift vor allem bei Amazons Hardware-Team an, das auch für die Weiterentwicklung des Sprachassistenten Alexa und der smarten Echo-Lautsprecher verantwortlich ist.
 Ein Amazon-Sprecher in München wollte nicht sagen, ob die Entlassungswelle auch das Amazon-Entwicklungszentrum für künstliche Intelligenz in Berlin erreichen wird. Hier schreiben Programmierer an Algorithmen für die Amazon-Hardware. Auch das Entwicklungszentrum von Amazon in Aachen für Spracherkennung könnte theoretisch von den Stellenstreichungen betroffen sein.

Doch sollten IT-Experten von Amazon oder anderen Tech-Konzernen in Deutschland ihren Job verlieren, dürften sie theoretisch nicht lange arbeitslos bleiben, denn der Mangel an IT-Fachkräften in der deutschen Wirtschaft hat sich insgesamt weiter verschärft.
Nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom stieg die Zahl der offenen Stellen im vergangenen Jahr um knapp 43 Prozent auf 137.000 – damit sei die Lage am IT-Arbeitsmarkt noch angespannter als im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals konnten 124.000 offene Stellen für IT-Expertinnen und -Experten nicht besetzt werden. Die Corona-Pandemie hatte den Fachkräftemangel in den Jahren 2020 und 2021 leicht abgemildert.

Die Untersuchung des Bitkom erfasst nur die offenen Stellen in den Unternehmen. Aber auch Behörden und Organisationen suchen dringend nach Programmierern und anderen IT-Experten.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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