Neue Streiks drohen
Deutsche Bahn: Tarifverhandlungen mit GDL erneut gescheitert

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL).  | Foto: Robert Michael/dpa
  • Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL).
  • Foto: Robert Michael/dpa
  • hochgeladen von Nicole Fuchsbauer

BERLIN (dpa) - Bei der Deutschen Bahn drohen erneut Streiks. Die vor einigen Wochen wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind nach Angaben des bundeseigenen Konzerns gescheitert. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer habe die Verhandlungen abgebrochen, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. Die GDL war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

«Trotz weitreichender Zugeständnisse der Deutschen Bahn (DB) und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn heute frühzeitig platzen lassen», teilte die Bahn mit. Gescheitert seien die Gespräche auch dieses Mal an der Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Zudem will die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky auch für Teile der Infrastruktur Tarifverträge aushandeln. Beide Punkte lehnt die Bahn bisher ab.

Die Tarifverhandlungen bei der Bahn hatten Anfang November begonnen. Schon nach der zweiten Gesprächsrunde erklärte Claus Weselsky die Verhandlungen für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Insgesamt viermal legte die GDL mit zwei Warnstreiks und zwei längeren Streiks weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahm. Fern-, Regional- und Güterverkehr standen über Tage still.

Den jüngsten Arbeitskampf Ende Januar beendete die GDL vorzeitig und kehrte überraschend an den Verhandlungstisch zurück. Seither wurde hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts, weder zum Gesprächsfortschritt noch zur Stimmung zwischen beiden Seiten. Verhandelt worden sei in Berlin. Die Verhandlungen seien vom früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Daniel Günther, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, moderiert worden, hieß es. «Die DB bewertet nun die aktuelle Situation und prüft die nächsten Schritte.»

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

Webseite von Nicole Fuchsbauer
Nicole Fuchsbauer auf Facebook
Nicole Fuchsbauer auf Instagram
Nicole Fuchsbauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.