Noch keine Entwarnung
Lage im Bankensektor bleibt weiter fragil

Symbolfoto: Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa
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  • hochgeladen von Uwe Müller

FRANKFURT/MAIN (dpa/mue) - Nachdem sich die Aufregung um den europäischen Bankensektor zunächst etwas gelegt hat, ist auch das Interesse an sicheren Anlagehäfen wie Gold zurückgegangen.

Zuletzt notierte der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls mit etwa 1.970 US-Dollar unter der Marke von 2.000 Dollar; zuvor war diese Schwelle erstmals seit etwa einem Jahr überschritten worden. Auch bei anderen als sicher geltende Finanzanlagen wie Staatsanleihen kehrte etwas Ruhe ein.

Zum Wochenstart waren Staatstitel hoher Bonität wie Bundeswertpapiere zeitweise stark gefragt. Auslöser war die nicht durchweg positiv aufgenommene Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS. Hintergrund der Übernahme sind zahlreiche Probleme der Credit Suisse, die das Vertrauen in den europäischen Bankensektor im derzeit nervösen Marktumfeld zu beschädigen drohten. Hinzu kommen erhebliche Probleme mehrerer mittelgroßer US-Banken, die über die USA hinaus für Unruhe sorgen.

Fachleute nach wie vor skeptisch

Fachleute wollen aber trotz der Beruhigung keine Entwarnung geben. «Nichtsdestotrotz ist an den Märkten mit Nachwehen zu rechnen», betonte Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege von der Postbank. So dürften die Zinsen, zu denen sich Kreditinstitute am Kapitalmarkt Geld beschaffen können, erhöht bleiben und die Gewinne der Geldhäuser schmälern.

Die Analysten von der Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) erklärten, die nervösen Marktreaktionen zeigten, dass das Vertrauen in die Stabilität fragil sei; sie lenkten den Blick auf die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. Angesichts der hohen Inflation wird mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet. Ein Stillhalten könnte dagegen neue Sorgen auslösen - «frei nach dem Motto: Wo Rauch ist, ist auch Feuer», hieß es von der Helaba.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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