Messerattacke an Berliner Schule
UPDATE 5: 13-Jähriger sticht auf Mitschüler ein: Tatverdächtiger gefasst!

Das Ganze soll in der Umkleidekabine passiert sein, erzählt die Mutter eines Jungen, der Zeuge wurde. 

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  • Das Ganze soll in der Umkleidekabine passiert sein, erzählt die Mutter eines Jungen, der Zeuge wurde.

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  • Feuerwehr und Polizei werden am Vormittag zu einer Grundschule in Berlin-Spandau gerufen
  • Dort wird ein schwerverletzter Elfjähriger gefunden - mit einem Messer niedergestochen
  • Mordkommission ermittelt

UPDATE 5: 23. Mai, 15.20 Uhr

Berlin (dpa) - Nach dem lebensgefährlichen Angriff auf einen 12-Jährigen an einer Berliner Grundschule ist der mutmaßliche Täter gefasst. Der 13-Jährige befindet sich in Polizeigewahrsam, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Junge wurde in der Altstadt Spandau von Polizisten angetroffen, teilte die Polizei mit. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.

Die Polizei hatte zuletzt mit Fotos nach dem Jungen gesucht. Der 13-Jährige soll seinen Mitschüler in einer Grundschule in Berlin-Spandau am Donnerstagvormittag unvermittelt mit einem Messer angegriffen haben. Danach flüchtete er. Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht und dort sofort operiert. Sein Zustand ist nach Polizeiangaben stabil.

Eltern geben Vermisstenanzeige auf

Der mutmaßliche Täter wurde von der Vermisstenstelle im Landeskriminalamt gesucht. Seine Eltern hatten eine Vermisstenanzeige aufgegeben, da ihr Sohn nicht zu Hause erschienen war. Die Polizei stehe in engem Kontakt mit den Eltern, sagte ein Polizeisprecher.

Dem 13-Jährigen droht wegen seines Alters keine Strafe. Der Junge ist nach dem Gesetz nicht strafmündig. Mutmaßlich werde er zunächst ärztlich behandelt, hieß es von der Polizei. Im weiteren Verlauf werde er wohl einer geeigneten Pflegestelle zugewiesen.

Der mutmaßliche Täter habe offenkundig ein Aggressionsproblem, sonst wäre das nicht geschehen, sagte der Polizeisprecher. «Es gibt keinerlei Erkenntnisse darüber, warum er das gemacht hat. Er hat eben einfach plötzlich mit der Stichwaffe zugestochen und ist danach abgehauen», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Kurz nach dem Messerangriff in Berlin hatte es am Donnerstag einen Polizeieinsatz wegen einer ähnlichen Tat in Nordrhein-Westfalen gegeben. Ein 11-jähriger Schüler soll sich in Remscheid gegen den Angriff eines 13-jährigen Mitschülers mit einem Messer gewehrt haben. Anschließend sei der Elfjährige geflüchtet, habe aber im Rahmen einer Fahndung schnell aufgegriffen werden können.

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UPDATE4: 23. Mai, 10.25 Uhr

  • Die Polizei sucht weiter den 13-jährigen Jungen, der in Verdacht steht, einen Mitschüler an einer Berliner Schule angegriffen zu haben. 
  • Die mutmaßliche Tatwaffe lag noch in der Schule.

Berlin (dpa) - Nach dem Angriff an einer Berliner Grundschule hat die Polizei am Tatort am Donnerstag ein Küchenmesser gefunden. Damit soll ein 13-jähriger Junge einen zwölfjährigen Mitschüler durch einen Stich lebensgefährlich verletzt haben, so die Polizei. Der verdächtige 13-Jährige hat nach Angaben der Polizei die deutsche und die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.

Der mutmaßliche Täter wird nun von der Vermisstenstelle im Landeskriminalamt gesucht. Seine Eltern gaben eine Vermisstenanzeige auf, da der Junge nicht zu Hause erschien. Dabei werden die Freunde und anderen Kontakte des Jungen und der Familie befragt, sagte ein Polizeisprecher.

Auch andere Bundesländer wie Niedersachsen sollen dabei in den Blick genommen werden, weil die Familie dort Bekannte habe. Ermittelt werde in dem Fall weiter von einer Mordkommission.

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UPDATE 3, 22. Mai, 19.25 Uhr


  • Sie mochten sich wohl nicht, doch der Streit war bisher nur verbal
  • Dann soll ein 13-Jähriger einen 12-jährigen Mitschüler in der Umkleidekabine unvermittelt angegriffen haben
  • Bei dem Täter handelt es sich nach Informationen des Nachrichtenportals NIUS um einen arabisch- oder kurdischstämmigen Jungen


Berlin (dpa) - Ein helles, modernes Gebäude am Wendehammer in einem Wohngebiet am Berliner Stadtrand: Hier an der Grundschule am Weinmeisterhorn in Spandau soll ein 13 Jahre alter Junge einen 12-jährigen Mitschüler mit einer Stichwaffe verletzt haben und dann geflohen sein. Der verletzte Junge kam zur Operation in ein Krankenhaus, wie Polizeisprecher Martin Halweg sagte. Sein Zustand sei stabil.

Nach dem mutmaßlichen Täter wurde am Donnerstagnachmittag mit Spürhunden gesucht, eine erste Spur in eine Grünanlage hinter der Schule verlor sich aber. «Natürlich ziehen wir in Betracht, dass er den Bereich mittlerweile verlassen hat», sagte Halweg am Abend. Nun werde an Orten gesucht, an denen der Junge sich früher bereits aufgehalten hat. Über dem Wohngebiet war auch kurz ein Hubschrauber zu hören. Gefahr für Anwohner sah die Polizei nicht. Warum der Junge zugestochen haben soll, blieb vorerst rätselhaft.

Tatort offenbar Umkleide

Das Ganze sei in der Umkleidekabine vor oder nach dem Sport passiert, erzählt Katja Batinic, Mutter eines Jungen, der Zeuge wurde. «Er hat nur gesehen, dass der Junge eben reinkam, dass er zugestochen hat.» Das betroffene Kind habe geschrien, ihr Sohn sei rausgerannt und habe sich auch nicht mehr umgedreht.

Es habe an diesem Tag keine Vorgeschichte gegeben, es sei aber bekannt gewesen, dass die beiden Kinder sich nicht besonders mochten, sagte sie. Der Junge sei wohl auffällig gewesen, es habe auch mit anderen Kindern Streit gegeben, aber nicht in dieser Form. «Das war alles nur verbal.» Die Eltern seien natürlich besorgt, sagte die Mutter.

"Ich will heute einen abstechen"

Aus der Schule kam am späten Nachmittag eine Schülerin in grauem Kapuzenpulli in Begleitung ihrer Mutter. Ihren Namen wollte sie nicht nennen. Aber sie sagte, sie kenne den mutmaßlichen Täter, sei mit ihm befreundet. Der Junge habe die Tat sogar angekündigt: Er wolle heute jemanden abstechen, so schilderte es die Schülerin. Sie habe das nicht so ernst genommen, weil der Junge früher schon einmal so etwas gesagt habe. Das Opfer habe er sich willkürlich ausgesucht. Laut Polizei erlitt es einen Stich in den Oberkörper.

Ob sich das alles so zugetragen hat? Die Polizei hielt sich aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt. Auch über die Zusammenhänge und die Vorgeschichte war offiziell zunächst wenig bekannt. Offiziell erklärte die Polizei aber zumindest so viel: Die Lehrer alarmierten die Polizei und Feuerwehr gegen 11.30 Uhr. Rettungskräfte und Seelsorger waren vor Ort, die anderen Schüler und Eltern wurden nach Hause geschickt.

Beide in einer Klasse

Der mutmaßliche Täter und das Opfer gingen in dieselbe Klasse, eine sechste, das bestätigte Polizeisprecher Halweg. In Berlin dauert die Grundschule in der Regel bis einschließlich sechste Klasse. Der mutmaßliche Täter sei noch nicht lange an der Schule gewesen.

Er habe offenkundig ein Aggressionsproblem, sonst wäre das nicht geschehen, sagte der Polizeisprecher. «Es gibt keinerlei Erkenntnisse darüber, warum er das gemacht hat. Er hat eben einfach plötzlich mit der Stichwaffe zugestochen und ist danach abgehauen.» Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv werde ausgeschlossen. Beide Kinder seien deutsche Staatsangehörige.

Suche mit Spürhunden

Die Eltern des Jungen kooperierten mit der Polizei, sie hätten Kleidungsstücke zur Verfügung gestellt, um die Suche mit Spürhunden zu erleichtern, berichtete Halweg weiter. Sollte der Junge gefunden werden, droht ihm nach Angaben des Polizeisprechers keine Strafe - er sei nicht strafmündig. Mutmaßlich werde er zunächst ärztlich behandelt, sagte Halweg. Im weiteren Verlauf werde er wohl einer geeigneten Pflegestelle zugewiesen.

Katja Batinic, die Mutter des Jungen, der die Tat beobachtete, äußerte vor allem Mitgefühl mit dem verletzten Jungen. «Aber ich denke auch an den anderen Jungen», sagte die Frau. «Der läuft jetzt irgendwo durch Berlin, fährt vielleicht mit dem Bus durch Berlin, hofft, nicht erkannt zu werden, weiß vielleicht nicht, wie geht es jetzt weiter, wo fahre ich hin, nach Hause kann ich nicht - also, da blutet irgendwie mein Herz.»

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UDPATE 2

  • Ein Grundschüler wurde am Vormittag in Berlin-Spandau schwer verletzt gefunden, tatverdächtig ist ein 13-Jähriger. Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen.


Berlin (dpa) - Ein 13-Jähriger soll einen elf Jahre alten Mitschüler in Berlin-Spandau mit einer Stichwaffe angegriffen haben. Der verletzte Schüler kam zur Operation in ein Krankenhaus, sagte Polizeisprecher Martin Halweg. Es werde nach dem 13-Jährigen gesucht, der sich von der Schule «entfernt» habe. 

Messerattacke an einer Berliner Schule. Das Opfer ist 11 Jahre, der Täter 13 Jahre alt.  | Foto: Jörg Carstensen/dpa
  • Messerattacke an einer Berliner Schule. Das Opfer ist 11 Jahre, der Täter 13 Jahre alt.
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Die Mordkommission übernahm die Ermittlungen, die Hintergründe seien völlig unklar. Da es sich bei dem verdächtigen Sechstklässler um ein Kind handelt, würden keine weiteren strafrechtlichen Ermittlungen geführt, sagte Halweg. «Natürlich werden wir auch mit den Maßnahmen der Spurensicherung hier das Ereignis aufhellen, dokumentieren», sagte der Sprecher.


Im Umfeld der Schule liefen polizeiliche Maßnahmen. Es werde mit einem Hubschrauber und Spürhunden nach dem Verdächtigen gesucht. Die Polizei gehe nicht davon aus, dass von dem Jungen momentan eine Gefahr ausgehe, hieß es.

Wenn der Verdächtige gefunden sei, werde er mutmaßlich zunächst ärztlich behandelt, sagte Halweg. Im weiteren Verlauf werde er wohl einer geeigneten Pflegestelle zugewiesen.

Täter und Opfer hätten sich zum Tatzeitpunkt im selben Raum befunden, sagte Halweg. Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv werde ausgeschlossen. Beide Kinder hätten die deutsche Staatsangehörigkeit und wohnten in der Umgebung. 

Der Zustand des verletzten Fünftklässlers sei stabil, sagte Halweg. Mitschüler hatten den Elfjährigen demnach auf dem Gelände der Grundschule am Weinmeisterhorn in der Daberkowstraße gefunden, die Lehrer alarmierten die Polizei und Feuerwehr gegen 11.30 Uhr. Rettungskräfte und Seelsorger waren vor Ort, die anderen Schüler und Eltern wurden nach Hause geschickt. In Berlin dauert die Grundschule in der Regel sechs Jahre.


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Berlin (dpa/nf) - Auf dem Gelände einer Grundschule in Berlin-Spandau ist ein verletzter Elfjähriger gefunden worden. Es stehe eine Straftat im Raum, die Kriminalpolizei befrage Schüler und Lehrer, sagte Polizeisprecher Martin Halweg auf dpa-Anfrage. Nach BILD-Informationen wurde er mit einem Messer attackiert und schwer verletzt!

Das Kind kam den Angaben zufolge zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus und wurde operiert, der Zustand sei stabil, sagte Halweg. Mitschüler hatten den Elfjährigen demnach auf dem Gelände der Grundschule am Weinmeisterhorn in der Daberkowstraße gefunden, die Lehrer alarmierten die Polizei und Feuerwehr gegen 11.30 Uhr. Rettungskräfte und Seelsorger waren vor Ort. Weitere Einzelheiten lagen zunächst nicht vor.

Das Ganze soll in der Umkleidekabine passiert sein, erzählt die Mutter eines Jungen, der Zeuge wurde. 

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Messerattacke an einer Berliner Schule. Das Opfer ist 11 Jahre, der Täter 13 Jahre alt.  | Foto: Jörg Carstensen/dpa
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