Nachhaltigkeit von kostenlosen Wochenzeitungen
Fakten-Check: Zeitungspapier zerstört keinen Lebensraum!

Foto: BDVA

REGION (BDVA) - Gedrucktes steht oft in der Kritik, die für das Klima wichtigen Wälder und damit auch Lebensräume von Tieren zu zerstören. Kostenlose Wochenzeitungen werden in der Regel auf Recyclingpapier gedruckt, dessen Fasern bis zu zwölf Mal wiederverwertet werden können. Zum Erhalt des Recyclingkreislaufs werden immer wieder Frischfasern zugeführt, bei denen es sich überwiegend um Sägewerksabfälle und Durchforstungsholz handelt. Letzteres stammt von schwächeren Bäumen, die von Forstwirten aus dem Wald genommen werden, um gesunden Bäumen bessere Wachstumschancen zu geben. Wertvolles Stammholz wird für andere Industriezweige, wie die Möbelindustrie, verwendet.

Für die Papierherstellung in Deutschland kommen zudem ausschließlich Holzfasern aus nachhaltig bewirtschafteten und in der Regel zertifizierten Wäldern zum Einsatz. Von nachhaltiger Forstwirtschaft ist die Rede, wenn mindestens so viele Bäume gepflanzt wie gefällt werden. Dem europäischen Papierverband CEPI zufolge werden in Europa jedes Jahr 33 Prozent mehr Bäume nachgepflanzt als gefällt.

Von 2005 bis 2020 haben sich nach Angabe der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAOSTAT) die europäischen Wälder um 58.390 Quadratkilometer vermehrt. Dies entspricht einem täglichen Wachstum von 1.500 Fußballfeldern. Dabei wird auch darauf geachtet, dass die Vielfalt der Baumarten stetig wächst.

Mit über 90 Prozent stammt die große Mehrheit der Holzfasern, die von der europäischen Papierindustrie verwendet werden aus Europa selbst. Dabei handelt es sich bei 80 Prozent der Fasern um zertifizierten Zellstoff. Die eigentliche Gefahr für den europäischen Wald geht nicht von Rodungen aus, sondern von der durch den Klimawandel verursachten zunehmenden Trockenheit. Durch nachhaltige Forstwirtschaft und Vermeidung von Monokulturen kann auch hier vorgesorgt und der europäische Wald klimaresilient gemacht werden.

Dem Verband DIE PAPIERINDUSTRIE zufolge stammt Zellstoff, der aus Ländern außerhalb Europas bezogen wird, ausschließlich von kontrollierten Lieferanten. Diese, meist in Südamerika ansässigen Lieferanten bewirtschaften Flächen, die zuvor für die Landwirtschaft genutzt wurden, hierfür aber nicht mehr ertragreich genug waren. Regenwald wird hierfür nicht gerodet. Die wachsende Landwirtschaft, Bergbau, Infrastrukturprojekte sowie immer häufigere und intensivere Brände sind Grund dafür, dass Wälder schwinden. Die Papierherstellung nimmt hierauf keinen Einfluss.

Rohstoffe aus Gebieten wie Indonesien, in denen Regenwald gerodet wird, kommen in der deutschen Papierindustrie nicht zum Einsatz

Zusätzlich stellt auch die Europäische Holzhandelsverordnung sicher, dass kein Holz oder Zellstoff aus illegalem Einschlag nach Europa importiert wird.

Kein Mythos, sondern gelebte Praxis!
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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