Fälschungssicher, selten und wachstumsstark
Osmium bringt neue Impulse für Sachanlagen

Foto: Osmium-Institut

Nicht nur in der Schmuckindustrie, sondern auch auf dem Investmentmarkt scheint es das Edelmetall der Stunde zu sein: Osmium hat sich aus seinem Nischendasein herausentwickelt und ist zu einem begehrten Material und einer hoch gehandelten Sachanlage geworden. Welches Potenzial steckt in dem Edelmetall und warum könnte es schon bald eine Bereicherung für viele Anlageportfolios werden?

Von der begehrten Sachanlage zum Vorrat für die Schmuckindustrie

Wer den Wert von Osmium erfassen möchte, sollte sich seine Herkunft vor Augen führen. Es entsteht bei der Gewinnung von Platin, einem der wertvollsten Metalle der Welt. Aus 10.000 Stück Platinerz lässt sich eine Unze Osmium von der Größe eines Stücks Würfelzucker gewinnen. Mit einer Dichte von 22,6 g/cm3 ist Osmium zudem das dichteste bekannte Element. Hat es seine kristalline Form erreicht, hält Osmium seine Form besser als Diamanten.

Der Wert von Osmium ist zudem von seiner extremen Seltenheit geprägt Das Osmium-Institut hat bekannt gegeben, dass die weltweit abbaubaren Mengen an Osmium auf etwa 20 Tonnen beziffert werden können. Interessanterweise kann diese Menge in einem relativ kleinen Volumen von nur einem Kubikmeter untergebracht werden. Trotz der geringen Größe des Rohstoffs wird der aktuelle Marktwert dieser Menge auf über 35 Milliarden Euro geschätzt, was die Seltenheit und den Wert dieses Metalls unterstreicht.

„Die Seltenheit ist ein Problem“, betont Ingo Wolf, Direktor des Osmium-Instituts, im Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung. „Wir können noch circa mit 20 Tonnen Osmium rechnen, die zu fördern sein werden. Dabei fällt uns der Markt des durch Putin regierten Russlands gerade weg, da auch im Einkauf die Richtlinien des ESG gelten. Wir halten es für bedenklich, ein Regime in der Finanzierung eines Krieges zu unterstützen, aus diesem Grund werden Osmium-Reserven aus Russland nicht gekauft. Schätzungsweise betrifft das circa ein Fünftel der weltweiten Reserven des Metalls.“

Die begrenzten Vorkommen von Osmium werden durch die hohen Anforderungen für die Kristallisation des Edelmetalls zusätzlich eingeschränkt. „Dazu kommt, dass nicht alle gelieferten Chargen eingesetzt werden können“, erläutert der Direktor des Osmium-Instituts, „da sie in der Regel nicht den Anforderungen zur Kristallisation entsprechen. Die Qualitäten von 99,9 oder 99,99 Prozent mögen bei billigen Metallen wie Gold oder Platin ausreichend sein. Das ist bei Osmium leider nicht der Fall. Aus diesem Grund steht am Anfang der Arbeit immer die Hochreinigung auf eine 7N bis 9N Qualität, die absolut unüblich hoch ist.“

Die außergewöhnliche Seltenheit und Wertbeständigkeit von Osmium macht es heute unabhängig von anderen Edelmetallen umso begehrter. Diese Eigenschaften prädestinieren das Edelmetall vor allem für den Anlagebereich. „Das Wachstum in der Sachanlage springt gerade deutlich an“, erklärt Wolf, „denn es kommen die Märkte China, Japan, Vietnam, Süd-Korea und weitere Staaten des Ostens hinzu.“ Mittel- bis langfristig sieht der Experte großes Potenzial in der Schmuckindustrie. „Klar ist aber, dass der Schmuckmarkt in der Zukunft die wichtigste Anwendung für Osmium in kristalliner Form sein wird“, prognostiziert er. „Sie sehen die Kristalle des Osmiums mit bloßem Auge bereits über eine Distanz von 30 Metern, wenn es direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Diese Fähigkeit hat es dem Diamanten, der das Licht bricht, voraus. Auch vor dem Hintergrund der verfallenden Diamantenpreise spielt Osmium eine wichtige Rolle für zukünftige Designer und Schmuckmanufakturen.“

Ein eigenes Institut für ein außergewöhnliches Metall

Um den Handel und die Verarbeitung von kristallinem Osmium als Sachanlage und Schmuckmetall auf eine einheitliche Grundlage zu stellen, wurde das Osmium-Institut zur Inverkehrbringung und Zertifizierung für Osmium gegründet.

Das Osmium-Institut hat eine Weltdatenbank ins Leben gerufen, die in Deutschland betrieben wird. Im ebenfalls in Deutschland ansässigen Hauptquartier befindet sich die technologisch nach neuesten wissenschaftlichen Standards ausgestattete Analysestelle, von der aus die Wertschöpfungskette von der Förderung über komplexe Kristallisierungsverfahren bis hin zur Zertifizierung und Inverkehrbringung gesteuert wird. Institute mit auswärtigen Standorten unterliegen der Richtlinienkompetenz des deutschen Instituts.

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Instituts ist die absolute Fälschungssicherheit von Osmium. „Die Waren, die gewonnen werden können, werden in der Schweiz kristallisiert und in Deutschland in den Formenschnitt gegeben“, erläutert Ingo Wolf die Abläufe. „Dabei entstehen Sachanlagedisks, Sachanlagebarren und Inlays für Schmuckstücke. Diese Halbzeuge und Inlays werden dann auf den Nanometer herunter gescannt und in der Osmium-Weltdatenbank eingetragen. Damit kann kein gefälschtes Stück kristallinen Osmiums in den Markt gelangen, welches nicht auf einfache Art und Weise entlarvt werden könnte.“

Das große Ziel des Unternehmens ist es auch langfristig, alle erforderlichen technologischen und logistischen Voraussetzungen zu schaffen, um die Förderung und Verarbeitung und das Inverkehrbringen von Osmium mit den erweiterten ESG-M Richtlinien in Einklang zu bringen. Das schafft Sicherheit für Kooperationspartner aus Wissenschaft, Technik und Handel und für Kunden, die das Edelmetall in ihr Portfolio aufnehmen.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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