Deutschland unattraktiv für Fachkräfte-Elite?
Diese Probleme müssten schnellstmöglich gelöst werden

In vielen Ländern sind Spezialisten aus dem Ausland willkommen. Wie sieht es in Deutschland aus? | Foto: Jesse Bpeopleimages.com-stock.adobe.com (Symbolbild)
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GÜTERSLOH (dpa/vs) -  Während Studierende aus aller Welt gerne deutsche Hochschul-Angebote nutzen, sieht es ganz anders aus, wenn es um die Berufstätigkeit geht. Hier bevorzugen hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland andere Länder. Wie lässt sich dieses paradoxe Phänomen begründen?

Deutschland verliert laut einer Studie im Kampf um hochqualifizierte Fachkräfte und Start-up-Gründer weiter an Boden. Nach einer Auswertung der Bertelsmann Stiftung ist die Bundesrepublik unter den 38 Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, seit 2019 beim Ansehen von Platz 12 auf 15 zurückgefallen. Das teilten Stiftung und OECD gemeinsam heute in Berlin mit.

Bewertet wurden dazu in einem Index die Rahmenbedingungen, die für qualifizierte Migranten attraktiv sind. Dabei geht es um berufliche Chancen, Einkommen und Steuern, Zukunftsaussichten, Möglichkeiten für Familienmitglieder oder die Visavergabe.

Andere Länder haben zugelegt

Die OECD-Staaten Neuseeland, Schweden, Schweiz, Australien und Norwegen sind laut Index am attraktivsten für hochqualifizierte Fachkräfte. Die Bedingungen in Deutschland haben sich demnach zwar seit der letzten Auswertung im Jahr 2019 nicht verschlechtert, aber andere Länder haben zugelegt und damit Deutschland in der Rangliste überholt.

Für Unternehmer liegen Schweden, die Schweiz, Kanada, Norwegen und Neuseeland ganz vorne. Hier ist Deutschland vom 6. auf den 13. Platz abgerutscht. Hauptärgernis sei die schleppende Digitalisierung. Und anders als andere Länder fordere Deutschland ein Mindestkapital. Außerdem sei die Akzeptanz von Migranten geringer ausgeprägt.

Nur Platz 12 für Unternehmensgründer

Erstmals wurden 2023 für den OECD-Index auch die Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer untersucht. Hier haben Kanada, USA, Frankreich, Großbritannien und Irland die größte Anziehung. Deutschland liegt abgeschlagen auf Platz 12. Als Gründe sehen die Studienautoren hier geringe berufliche Chancen, zu wenige Erfinder und fehlende maßgeschneiderte Visa.

«Deutschland braucht zur Sicherung seines Wohlstands Fachkräfte, auch aus dem Ausland. Der internationale Vergleich zeigt deutlich, was Deutschland tun muss, um die für unser Land so wichtige Fachkräftemigration noch besser zu gestalten», sagt Ralph Heck, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung zum Ergebnis der Studie.

Positiver ist das Bild bei der Hochschulbildung. Hinter den USA liegt Deutschland auf Platz 2, wenn es um die Attraktivität für Studierende aus der ganzen Welt geht. Im Kampf um internationale Talente folgen Großbritannien, Norwegen und Australien auf den Plätzen 3 bis 5. Deutschland punktet hier mit herausragenden Universitäten, geringen Kosten für das Studium und guten Arbeits- und Bleibemöglichkeiten, wie die Stiftung mitteilte.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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