Unpünktlich bleibt unpünktlich
Fernzüge „selten mehr als eine Stunde“ verspätet

Symbolfoto: Oliver Berg/dpa

BERLIN (dpa/mue) - Verspätungen sind für Bahnreisende immer ein Ärgernis; besonders lange Verzögerungen von über einer Stunde waren bei den Fernzügen im vergangenen Jahr offiziellen Angaben zufolge aber selten. Trotzdem: Unpünktlich bleibt unpünktlich.

Deutliche Verspätungen von 60 Minuten oder mehr traten bei 2,4 Prozent der Halte auf, wie das Bundesverkehrsministerium nach Daten der Deutschen Bahn auf eine Anfrage der Unionsfraktion mitteilte. Zu Verspätungen von 15 Minuten oder mehr kam es bei 18,3 Prozent der Halte und von 30 Minuten oder mehr bei 8,6 Prozent der Halte. Im gesamten Fernverkehr des bundeseigenen Konzerns mit ICE und Intercity gab es 2023 demnach pro Tag durchschnittlich 823 Fahrten mit 7.372 Ankunftshalten. Bei der Statistik zur betrieblichen Pünktlichkeit werden die Ankunftszeiten an allen Bahnhöfen berücksichtigt. Jeder Halt, der mit weniger als 5:59 Minuten Verspätung erreicht wird, geht als pünktlich in die Statistik ein. Im vergangenen Jahr seien 64 Prozent der Fernverkehrshalte pünktlich erreicht worden, so Angaben der Bahn. Für dieses Jahr habe der Konzern ein Pünktlichkeitsziel von 71,5 Prozent für den Fernverkehr angesetzt, erklärte das Ministerium.

2,7 Prozent komplett ausgefallen

Komplett und ersatzlos auf der gesamten Strecke ausgefallen sind im vergangenen Jahr demnach 2,7 Prozent der geplanten Fahrten - in der Gesamtschau aller internen und äußeren Einflussfaktoren wie etwa Streiks. Daneben gibt es Teilausfälle zu Beginn oder im weiteren Verlauf der Strecke. Grundsätzlich kehren einmal gestartete Züge mit Fahrgästen nicht um, wie es in der Antwort heißt. Geht es auf einer Strecke etwa wegen einer Sperrung nicht weiter, gebe es Umleitungen. Geht auch das nicht, ende die Fahrt an einem sogenannten Unterwegsbahnhof. Dann würden alternative Reisemöglichkeiten gesucht - ohne Mehrkosten für Fahrgäste.

Generell können Reisende bei großen Verzögerungen Entschädigungen einfordern. Die Bahn erstattet für Verspätungen ab einer Stunde ein Viertel des Fahrpreises, ab zwei Stunden die Hälfte. Im vergangenen Jahr schlugen dafür Zahlungen von 132,8 Millionen Euro zu Buche, wie der Konzern bereits mitgeteilt hatte.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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