Wer hat noch nicht Corona gehabt?
Realistische Schätzung für Deutschland: Mindestens 50 Millionen Fälle seit Pandemie-Beginn

Eine medizinisch-technische Laborassistentin bereitet in einem PCR-Labor die Auswertung von Corona-Tests vor. | Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa
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BERLIN (dpa) – Seit Beginn der Corona-Pandemie sind mehr als 25 Millionen Corona-Infektionen offiziell in Deutschland registriert worden - Fachleute gehen aber von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus.

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete 25.033.970 Ansteckungen (Stand des RKI-Dashboards von 07.25 Uhr). Die Zahl der tatsächlichen Fälle könnte Experten zufolge bereits 50 Millionen oder mehr betragen: «Die untere Grenze der Dunkelziffer dürfte bei einem Faktor 2 liegen, je nach Alter und Region kann der Faktor auch deutlich höher liegen», schätzte der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen auf dpa-Anfrage.

7-Tage-Inzidenz sinkt deutlich

Das RKI gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 591,8 an. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 632,2 gelegen (Vorwoche: 887,6; Vormonat: 1424,6). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 106.631 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 141.661 registrierte Ansteckungen) und 241 Todesfälle (Vorwoche: 343) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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