Große Probleme beim Wohnungsbau
Warum wir in Deutschland vielleicht umdenken müssen

Auch wenn ein Handwerker sechs Arme hätte wie auf dieser Fotomontage und viele Aufgaben gleichzeitig erledigen könnte, so sind die meisten Firmen in den Deutschland so augelastet, dass sie keine weiteren Aufträge mehr annehmen können. | Foto: photo schmidt - stock.adobe.com
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WIESBADEN (dpa/vs) - Wer aktuell eine neue Wohnung oder ein neues Haus zu einem bezahlbaren Preis erwerben möchte, hat in vielen deutschen Städten ein Problem. Die Ursachen sind vielschichtig, und eine Besserung ist leider auch nicht in Sicht.

Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2022 gesunken. Die Behörden bewilligten den Neu- und Umbau von 185.772 Wohnungen, das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Allein im Juni wurde gegenüber dem Vorjahresmonat ein Rückgang um 4,5 Prozent auf 30.425 Wohnungen verzeichnet. Die Gewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) sprach von einem Alarmsignal.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 161.177 Wohnungen genehmigt und damit 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewilligungen für Einfamilienhäuser sank deutlich um 17,0 Prozent auf 41.765. Bei Zweifamilienhäusern stieg die Zahl genehmigter Wohnungen dagegen um 1,6 Prozent auf 16.622. Bei Mehrfamilienhäusern gab es ein Plus von 7,8 Prozent auf 99.755 Wohnungen.

Keine Kapazitäten mehr bei Handwerkern frei

Die Zahl der Baugenehmigungen ist mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Allerdings werden genehmigte Wohnungen häufig zunächst nicht gebaut, weil Handwerker und Baufirmen wegen großer Nachfrage keine Kapazitäten haben. Hinzu kämen steigende Preise bei Baustoffen und Bauland, anziehende Bauzinsen, drohende Lieferengpässe bei Baumaterial, dazu die generelle Ungewissheit einer Krise, sagte IG BAU-Chef Norbert Feiger.

«Vor allem bei den Sozialwohnungen und bei bezahlbaren Wohnungen gibt es in weiten Teilen Deutschlands einen erheblichen Mangel», sagte Feiger. Er forderte Alternativen zum Neubau. «Konkret geht es darum, den Umbau und die Dachaufstockung voranzubringen – mit einem Baurecht, das dies ermöglicht und nicht erschwert.» Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Homeoffice nicht mehr gebraucht würden, könnten bis zu 1,9 Millionen neue Wohnungen entstehen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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