Unwetterwahnsinn geht weiter
Warnungen gelten bis Donnerstag

Heftige Regenfälle haben in Hagen zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern geführt. | Foto: Alex Talash/dpa
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  • Heftige Regenfälle haben in Hagen zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern geführt.
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REGION (dpa/vs) - Nach den schweren Unwettern der vergangenen Nacht, bei der in der bayerischen Stadt Hof sogar der Katastrophenfall ausgerufen worden war, warnt der Deutsche Wetterdienst am heutigen Mittwoch vor weiteren Unwettern in Teilen Deutschlands bis in den Donnerstag hinein.

In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Teilen Hessens könne es zu extremen Unwettern kommen, teilten die Meteorologen mit. Extremer Dauerregen beziehungsweise länger anhaltender Starkregen könne bis zum Donnerstagmorgen zu 50 bis 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter führen. Lokal seien bis zu 200 Liter möglich.
"Die Auftrittswahrscheinlichkeit entsprechender Mengen sind dabei recht sicher, die Schwerpunkte sind allerdings weiter unsicher", heißt es beim DWD.
Im Laufe des Mittwoch sind auch im Norden, Westen und am Alpenrand Gewitter mit heftigem Starkregen möglich. Am Nachmittag soll es auch im Schwarzwald verstärkt Dauerregen geben. Bis in die Nacht zum Freitag seien hier Niederschlagsmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter möglich.

So wüteten die Unwetter!

- Wohl tragische Folgen hatte die bisherige Wetterlage in Sachsen: Nach einer Sturzflut in Jöhstadt im Erzgebirgskreis wird ein Mann weiterhin vermisst. Die Feuerwehr habe die Suchaktion in der Nacht zum Mittwoch vorerst abgebrochen, teilte die Polizei mit.

- Anwohner im Ortsteil Steinbach hatten am Dienstagabend versucht, ihre Grundstücke gegen einen über die Ufer getretenen Fluss zu sichern. Einer der Anwohner wurde dabei von den Wassermassen mitgerissen. Alle Rettungsversuche durch die Nachbarn schlugen fehl. Nähere Informationen lagen zunächst nicht vor.

- Im nordrhein-westfälischen Hagen führte Starkregen zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums mitteilte, gingen über Nacht Hunderte Notrufe bei der Feuerwehr ein. In einer Unterführung in der Nähe des Hauptbahnhofs sammelte sich den Angaben zufolge so viel Regenwasser, dass mehrere Autos nicht mehr weiterkamen. Die Feuerwehr habe die Fahrer aus ihren Fahrzeugen holen müssen.
"Die Leute sind verzweifelt", sagte der Sprecher in Hinblick auf die Vielzahl an vollgelaufenen Kellern in der Stadt. Außerdem seien aufgrund der überspülten Straßen stellenweise Fahrzeuge ins Rutschen gekommen. Verletzte Personen waren nicht bekannt.
Von Hängen wurden zudem Schlammmassen auf Straßen gespült, viele Ortsteile waren daher nicht befahrbar. Wegen Gerölls auf den Straßen können einige Ortsteile selbst von Einsatzfahrzeugen der Polizei und Feuerwehr nicht befahren werden, wie der Sprecher weiter mitteilte.

- In Düsseldorf musste die Feuerwehr zu rund 180 Einsätzen ausrücken. Auch hier liefen Keller voll, Straßen wurden überschwemmt. Und die Gefahr ist nicht vorüber: Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Mittwoch vor Dauerregen in der Region mit Niederschlagsmengen von 70 bis 120 Liter pro Quadratmeter.

- Besonders heftig traf es auch die bayerische Stadt Hof - hier rief das zuständige Landratsamt am späten Dienstagabend sogar den Katastrophenfall aus. Wegen der vielen Anrufer sei der Notruf 112 in der Region in Einzelfällen nicht sofort erreichbar gewesen, teilte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit. Erst am Morgen entspannte sich die Lage in Oberfranken wieder etwas entspannt. Die Helfer hätten die ganze Nacht durchgearbeitet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Hof.
Auch jetzt haben die Rettungskräfte in der gesamten Region immer noch viel zu tun. Sie müssen Keller auspumpen, die nach den extrem starken Regenfällen mit Wasser vollgelaufen waren. Auch einige Straßen seien noch gesperrt, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Hof. Die Grundschule in Selbitz sowie einige Kindertagesstätten in Selbitz, Köditz und Naila bleiben am Mittwoch geschlossen.
Von der Heftigkeit des Unwetters zeigte sich der Feuerwehrsprecher überrascht. So extrem habe er das seit Jahren nicht erlebt. Binnen zwölf Stunden waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Hof bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel gefallen, zudem gab es Gewitter. Von Verletzten war aber auch hier zunächst nichts bekannt.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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