Trendauswertung Konjunktur Forchheim
Konjunktur weiter auf Talfahrt

38 Prozent aller befragten Betriebe in Forchheim rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung, 19 Prozent mit einem Aufwärtstrend. | Foto: IHK für Oberfranken Bayreuth
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  • 38 Prozent aller befragten Betriebe in Forchheim rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung, 19 Prozent mit einem Aufwärtstrend.
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FORCHHEIM (ihk/rr) – Nach einer Aufhellung zur Jahresmitte 2020 ist die Wirtschaft im Landkreis Forchheim nun wieder zurück im Krisenmodus. Der Konjunkturklimaindex im Landkreis sinkt um 15 auf 85 Punkte, die Erwartungen für die Zukunft sind überwiegend negativ.

"Die Entscheidungen der Politik geben kaum Anlass zur Hoffnung auf schnelle Besserung", so Dr. Michael Waasner, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Forchheim.

Das Auf und Ab des letzten Jahres setzt sich auch zu Jahresbeginn 2021 fort. "Betriebsuntersagungen, Stornierung von Aufträgen, teilweise instabile Lieferketten und Absatzwege, dazu Beschäftigtenausfälle in den Unternehmen: Die Liste der aktuellen Herausforderungen ist lang und drückt auf die Geschäftslage unserer Unternehmen", macht Dr. Waasner deutlich. Trotzdem ist immerhin ein gutes Viertel der Befragten mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zufrieden. Demgegenüber stehen aber mittlerweile 35 Prozent, die ihre Geschäftslage negativ beurteilen. Dr. Waasner: "Unternehmen sind unterschiedlich stark betroffen: Während vor allem der Bau, große Teile der Industrie, die meisten Dienstleistungsunternehmen und viele Lebensmitteleinzelhändler mit der aktuellen Geschäftslage recht zufrieden sind, sieht es bei den vom Lockdown betroffenen Unternehmen ganz anders aus."

Impulse fehlen

In der Summe fehlen sowohl Impulse durch den Konsum, als auch durch den Export. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen verharrt deswegen auch auf niedrigem Niveau.
Dr. Waasner: "Der Blick der Forchheimer Wirtschaft auf das Wirtschaftsjahr 2021 ist für viele Unternehmen ernüchternd." Die Unsicherheit über die Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten spiegelt sich in einer pessimistischen Prognose wider. An eine Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden 12 Monaten glauben nur 19 Prozent der Befragten. Doppelt so viele, 38 Prozent, rechnen hingegen mit einer Verschlechterung. Damit notiert der Saldo deutlich im negativen Bereich und lässt zunächst nicht auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung hoffen. In das gleiche Horn stoßen die Prognosen zu Umsatzentwicklung und Kapazitätsauslastung.

Auch die Investitions- und Beschäftigtenplanungen setzen aktuell keine positiven Akzente. Ein Viertel der befragten Unternehmen plant keine Investitionen, ein weiteres Viertel will diese zurückfahren. 71 Prozent der befragten Firmen kalkuliert mit einem konstanten Beschäftigtenstand, nur noch sechs Prozent wollen Neueinstellungen vornehmen.

Geschäftsaufgaben drohen

"Immer mehr Unternehmer stehen vor dem Nichts, sind hochverschuldet und ohne Perspektive. Resignation macht sich breit. Insolvenz droht", macht Dr. Waasner deutlich. Die zunehmende Dauer der Coronakrise führt bei einer steigenden Zahl von Unternehmen außerdem zu hoher Unsicherheit hinsichtlich der Weiterführung ihrer Geschäftstätigkeit. Waasner: "Die Unternehmen brauchen wieder Perspektiven. Große wirtschaftliche Schäden sind bereits entstanden. Zusätzlicher wirtschaftlicher Sachverstand, so wie ihn die IHK-Organisation inklusive ihrem Ehrenamt bieten kann, muss stärker in die Ableitung, Umsetzung und Bewertung der Maßnahmen einbezogen werden. Das ist mein deutlicher Appell an die Politik."

Foto: Ochsenfoto.de/IHK für Oberfranken-Bayreuth
BU: IHK-Vizepräsident Dr. Michael Waasner sieht große Herausforderungen für die Forchheimer Wirtschaft.

Autor:

Roland Rosenbauer aus Forchheim

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