Empörung nach Anschlag auf Charkiws Bürgermeister

NÜRNBERG (pm/nf) - Die Nachricht vom Attentat auf den Charkiwer Bürgermeister Hennadij Kernes ist im Nürnberger Rathaus mit Erschütterung und Empörung aufgenommen worden. „Ich bin fassungslos über die sich weiter drehende Spirale der Gewalt in der Ukraine, der nun auch mein Amtskollege in unserer Partnerstadt zum Opfer gefallen ist“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly in einer ersten Stellungnahme.

Und weiter: „Der Anschlag auf Hennadij Kernes ist auf das Schärfste zu verurteilen. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger Charkiws und der Ukraine, in der gegenwärtigen Krise besonnen zu handeln und zu reagieren. Brutale Gewalt kann kein Mittel sein, um Konflikte zu lösen. Die widerstreitenden Interessen können nur am Verhandlungstisch zu einem Ausgleich geführt werden. Auch wenn die Situation in der Ukraine anscheinend immer undurchschaubarer wird, baue ich auf die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft, dass weiter auf diplomatischem Weg Konfliktlösungen gesucht werden.“

Nach übereinstimmenden Meldungen verschiedener Medien ist Bürgermeister Hennadij Kernes angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Er wurde mit Schusswunden im Rücken in ein Krankenhaus gebracht. Eine Sprecherin des Bürgermeisters wurde von der Agentur Interfax Ukraine mit den Worten zitiert: „Die Ärzte kämpfen um sein Leben.“

Die Partnerschaft zwischen Nürnberg und der Millionenstadt Charkiw besteht seit 1990. Am Anfang stand die humanitäre und karitative Hilfeleistung von West nach Ost im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den sehr engagierten Mitgliedern des Partnerschaftsvereins Charkiw – Nürnberg, der 1995 im Zentrum der ukrainischen Stadt ein „Nürnberger Haus“ als Begegnungsstätte gründete, wurde und wird nach wie vor Hilfe organisiert, insbesondere für erholungsbedürftige Kinder. Der Partnerschaftsverein finanziert eine Armenküche, in der bis zu 160 Personen täglich ein warmes Mittagessen erhalten, unterstützt die Behandlung tuberkulosekranker Kinder und präventive Arbeit im Kampf gegen die Tuberkulose in Charkiw, beschafft für Schulen Bücher und Medien, Medikamente und medizinische Ausrüstung für Krankenhäuser und Sozialzentren.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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