Nürnberger Gesundheitsamt warnt
Mehr Herzinfarkte bei Kälte

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NÜRNBERG (pm/nf) – Bei Kälte, insbesondere bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, besteht ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Das Gesundheitsamt Nürnberg warnt deshalb Menschen mit Herzerkrankungen vor schwereren körperlichen Aktivitäten bei den derzeitigen niedrigen Temperaturen, um einem Herzinfarkt vorzubeugen.

Renate Scheunemann, Umweltmedizinerin des Gesundheitsamts Nürnberg, erläutert die Hintergründe: „Unser Körper braucht bei Kälte eine konstante Temperatur, um die Versorgung der inneren Organe ungeachtet der kalt einströmenden Atemluft zu gewährleisten. Bei Bewegung im Freien ziehen sich die Adern in Armen und Beinen zusammen, um vermehrt Blut ins Körperinnere zu bringen und dort für Wärme zu sorgen, damit die dort befindlichen, lebenswichtigen Organe geschützt werden. Zusätzlich versucht das Herz, Blut in den gesamten Körper zu bringen und steigert deshalb seine Pumpleistung. Das bedeutet Stress fürs Herz. Auch die Herzkranzgefäße selbst können sich verengen. Für den kälteassoziierten plötzlichen Herztod sind Männer anfälliger als Frauen.“

Die Studie „Swedeheart“ der Universität Lund/Schweden mit 280 873 Herzinfarkt-Patienten von 2017 und eine Studie aus China aus dem vergangenen Jahr stellen einen Zusammenhang zwischen kalten Lufttemperaturen und dem erhöhten Auftreten von Herzinfarkten her. Der Kardiologe Prof. Dirk Westermann hatte zuletzt in dem ARD-Beitrag „Aktiv und Gesund“ zu Jahresbeginn ausgeführt, dass sich das Herzinfarktrisiko pro drei Grad Celsius unter dem Gefrierpunkt um etwa zehn Prozent erhöht.

Renate Scheunemann betont: „Körperliche Anstrengungen, wie Schneeschippen oder Sport, selbst ein Spaziergang bei Kälte, können im schlimmsten Falle zu einem Herzinfarkt führen. Dennoch sollten Herzpatienten auf regelmäßige Bewegung achten, da sie zum persönlichen Wohlbefinden und zur Senkung des Blutdrucks beiträgt. Ich empfehle das Atmen durch ein über Mund und Nase gewickeltes Tuch oder einen Schal bei körperlichen Anstrengungen in der kalten Außenluft. Möglicherweise sollte eine Anpassung der Medikamenten-Dosis nach individueller Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin ins Auge gefasst werden. Auch fitte Menschen profitieren bei sportlichen Aktivitäten in der Kälte von einer wärmenden Schicht vor Mund und Nase. Dadurch gelangt die Luft bereits angewärmt in die Atemwege. So kommen alle gut durch den Winter, der ja auch schöne Seiten hat."

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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