Ausstellung im Spielzeugmuseum beleuchtet Rassismus bei Spielsachen
Woran erkennt man rassistisches Spielzeug?

Antirassistischer Tischkicker, Firma Janod, Frankreich.
Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum;  | Foto: Berny Meyer
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  • Antirassistischer Tischkicker, Firma Janod, Frankreich.
    Bildnachweis: Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum;
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NÜRNBERG (dpa) - "Schiebst Du gerne anderen den Schwarzen Peter zu?". "Haben schwarze Blechspielzeug-Tanzfiguren den Rhythmus im Blut?". Mit provokanten Fragen wie diesen beginnt eine Ausstellung im Nürnberger Spielzeugmuseum, dass rassistisches Spielzeug in den Mittelpunkt rückt. Diese zeigt anhand von acht Objekten, wie Spielsachen schwarze Menschen entstellen und diskriminieren können, weist aber auch auf positive Beispiele hin.

Illustratorinnen haben die Exponate in der Ausstellung "Spielzeug und Rassismus. Perspektiven, die unter die Haut gehen" so verändert, dass diese nicht mehr verletzend wirken und sich quasi selbst gegen die Herabwürdigung wehren. "Wir wollten die Objekte nicht verstecken, aber auch nicht die Rassismen reproduzieren", erläuterte Kuratorin Mascha Eckert.

So bringt der Schwarze Peter aus dem gleichnamigen Kartenspiel sein Kartenhaus mit einem Tritt zum Einstürzen. Ein Blechspielzeug, das einen schwarzen Mann darstellt, wirft seinen Aufziehschlüssel weg, damit es nicht mehr für andere tanzen muss.

Ins Rollen gebracht hat die Ausstellung eine schwarze Amerikanerin, die sich über genau dieses Aufzieh-Blechspielzeug nach ihrem Museumsbesuch beschwert hatte. Museumsdirektorin Karin Falkenberg ließ daraufhin das gesamte Museum nach rassistischen Exponaten überprüfen und diese zunächst aus der Dauerausstellung entfernen. Im Depot befinden sich ihren Angaben nach 70 bis 80 problematische oder rassistische Objekte.

Die acht in der Ausstellung beispielhaft gezeigten Exponate stammen vor allem aus dem Zeitraum um 1895 bis 1940. Es sei aber auch eine aktuelle Puppe dabei, um zu zeigen, dass Rassismus in Spielsachen kein Problem der Vergangenheit sei, sagte Eckert.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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