Warnstreik hat massive Auswirkungen
UPDATE: Lufthansa mehr als 1.000 Flüge gestrichen!

Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG, sagt: ,,Nach den enormen Bemühungen zur Stabilisierung unseres Flugbetriebs bedeutet das eine erneute, erhebliche und unnötige Belastung für unsere Fluggäste und auch für unsere Mitarbeitenden über den Streiktag hinaus.“ | Foto:  Boris Roessler/dpa
  • Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Lufthansa AG, sagt: ,,Nach den enormen Bemühungen zur Stabilisierung unseres Flugbetriebs bedeutet das eine erneute, erhebliche und unnötige Belastung für unsere Fluggäste und auch für unsere Mitarbeitenden über den Streiktag hinaus.“
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UPDATE:
Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Der Ausstand begann am frühen Morgen, wie Streikleiter Marvin Reschinsky der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern. 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen.

Schalter unbesetzt

Am Morgen herrschte am Frankfurter Flughafen in vielen Bereichen gähnende Leere. Am größten deutschen Airport wurden für den Tag 725 von 1160 geplanten Flügen abgesagt, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärte. Im vorwiegend von Lufthansa genutzten Terminal 1 sei es sehr ruhig, sagte der Sprecher. Die meisten Schalter sind geschlossen, nur wenige Passagiere waren angereist. Ein etwas lebhafteres Bild zeigte sich am Terminal 2, das Gesellschaften vorbehalten ist, die nicht zum Lufthansa-Bündnis Star Alliance gehören.

Bestreikt werden laut Verdi seit 3.45 Uhr verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln. Aufgerufen sind ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen bringen. Der Ausstand soll bis Donnerstag, 6.00 Uhr, dauern. Verdi hat zu Kundgebungen an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und München aufgerufen.

An den dezentralen Flughäfen fallen voraussichtlich jeweils nur die Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt aus. Neben den 1023 abgesagten Flügen mit LH-Flugnummer können weitere Verbindungen von Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian und Air Dolomiti kommen, da sie an den Drehkreuzen von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt werden. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.

Verdi: Kein weiterer Warnstreik vor nächsten Gesprächen

Lufthansa-Kunden müssen zumindest bis zur nächsten Gesprächsrunde in der kommenden Woche keine weiteren Aktionen der Gewerkschaft Verdi fürchten. Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle sagte am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin» auf eine entsprechende Frage: «Das kann ich ausschließen.» Behle verteidigte zudem die Länge des Warnstreiks von mehr als 24 Stunden: Man versuche, alle Beschäftigten einzubeziehen.

Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3./4. August in Frankfurt vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.

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FRANKFURT/MAIN (dpa/nf) - Die Lufthansa streicht wegen des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch nahezu das komplette Flugprogramm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Die Gewerkschaft hat die rund 20.000 Bodenbeschäftigten zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Druck in den laufenden Gehaltsverhandlungen aufzubauen.

Mit Blick auf das kommende Wochenende, den Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg, arbeitet Lufthansa mit Hochdruck daran, den Flugbetrieb wieder so schnell wie möglich zu normalisieren. Dennoch können die Auswirkungen des Streiks auch am Donnerstag und Freitag noch zu Flugausfällen oder Verspätungen führen. 

In Frankfurt müssen insgesamt 678 Flüge gestrichen werden, davon 32 bereits am heutigen Dienstag und 646 am Mittwoch. Betroffen sind voraussichtlich 92.000 Fluggäste.

Am Drehkreuz in München müssen insgesamt 345 Flüge gestrichen werden, davon 15 bereits am heutigen Dienstag und 330 am Mittwoch. Betroffen sind voraussichtlich 42.000 Fluggäste.

Von Streichungen betroffene Fluggäste werden heute umgehend informiert und nach Möglichkeit auf alternative Flüge umgebucht. Allerdings sind die dafür verfügbaren Kapazitäten sehr begrenzt.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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