Getränke verschenken
Wichtige Tipps für flüssige Präsente

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Geburtstage, Hochzeiten, Weihnachten, Berufsjubiläum oder den Einzug in ein neues Heim – Anlässe für ein Geschenk gibt es jedes Jahr genug. Aber was eignet sich für eine Person, die schon alles hat oder deren Interessen man nicht sehr gut kennt?

Sofern dieser Mensch nicht strikt ohne Alkohol lebt, sind hochwertige Spirituosen, ein edler Wein oder Champagner eine gute Wahl. Einerseits beweist man damit ein gewisses Maß an Individualität, andererseits muss man dafür nicht allzu tief in die Tasche greifen. Und drittens erspart man sich dadurch ein Verlegenheitsgeschenk wie die Krawatte für einen Herrn oder einen Kosmetik-Gutschein für eine Dame.

Klassische Getränkepräsente: Wein und Champagner

Wein- und Champagnerpräsente zeigen deutlich, dass sowohl der Beschenkte als auch der Schenkende über Geschmack und Stil verfügt. Ein französischer Rotwein aus dem Bordeaux oder Burgund, ein Barolo oder Amarone aus Italien, ein spanischer Wein aus der Rioja oder der Ribera del Duero, ein spritziger Riesling aus dem deutschen Rheingau gehören zu den Höhepunkten europäischer Weinkultur. Der Amarone besticht durch besondere Eigenschaften, die ihn ausmachen: Obwohl er trocken ist, wird er ähnlich wie ein süßer Wein ausgebaut. Zudem ist er ein schwerer Wein mit großer Aromafülle und Geschmacksvielfalt. Hergestellt wird der Amarone nach dem Appassimento-Verfahren: Ein Teil der Trauben wird mindestens 100 Tage getrocknet, ehe der Wein gekeltert wird.

Rotweine aus der Ribera del Duero zeichnen sich durch einen kraftvollen, dunkelfruchtigen Charakter aus. Die Weine der Rioja, ebenfalls überwiegend Rotweine, bringen unterschiedliche Merkmale mit: Abhängig davon, in welchem der drei Rioja-Gebiete sie angebaut werden,

  • verfügen sie über mehr Phenole, Gerbstoffe und Säuren (Rioja Alta),
  • sind sie fruchtiger, leichter und haben eine feine Würze (Rioja Alavesa)
  • oder sie sind weicher, voller und alkoholreicher (Rioja Baja).

Nicht umsonst ist die Rioja das das bedeutendste Weinbaugebiet Spaniens. Kenner wissen aber auch, welchen Genuss Spitzenweine aus Kalifornien, Südafrika, Australien, Neuseeland oder Chile bieten können.

Wenn es ein Geschenk für Paare sein soll, ist häufig ein hochqualitativer Schaumwein die richtige Wahl, allen voran natürlich Champagner. Verschenkt zur Hochzeit, lässt sich damit beispielsweise ganz romantisch zu zweit der erste Hochzeitstag feiern. Allerdings kann auch ein herausragender Crémant, Jahrgangssekt oder Cava dem französischen Produkt durchaus ebenbürtig sein. Wer sich als Schenkender nicht so gut auskennt, sollte sich in einem Fachgeschäft für Weine und Spirituosen ausführlich beraten lassen.

Ein Weinpaket als Präsent

Ist der Empfänger eines Getränkegeschenks ein Weinliebhaber und Genießer, der gerne Neues ausprobiert, empfiehlt sich unter Umständen ein Weinpaket. Pakete gibt es meist mit 2, 3, 6 oder 8 Flaschen, die entweder von einem Weingut stammen, Weine aus einer bestimmten Region beinhalten oder unterschiedliche Tropfen aus derselben Rebsorte aufweisen. Der Beschenkte wird sich über eine solche Vielfalt sicherlich besonders freuen.

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Im Trend: Edle Spirituosen

Auch das Segment Spirituosen hat seine absoluten Klassiker wie Whisky, Rum, Cognac, Gin oder Grappa. In Maßen genossen, betören Spirits – also geistreiche Getränke – alle Sinne. Allerdings muss die Qualität stimmen. Die genannten Klassiker waren lange Zeit jeweils mit bestimmten Ländern verbunden:

  • Whisky mit Schottland, Irland oder Nordamerika,
  • Gin mit England,
  • Cognac mit Frankreich,
  • Rum mit der Karibik und
  • Grappa mit Italien.

Allerdings hat sich hier einiges getan. Unter Kennern sind heute zum Beispiel Whiskys aus Japan oder Gin aus Deutschland angesagt.

Gin

Gerade Gin hat hierzulande einen regelrechten Boom ausgelöst, für den ambitionierte Brennereien von der Nordsee bis zu den Alpen verantwortlich zeichnen – und natürlich die Verbraucher, die einen guten Tropfen zu schätzen wissen. Es handelt sich dabei durchweg um kleine bis mittelgroße Manufakturen und Start-ups, die auf Klasse statt Masse setzen und mit viel Kreativität und für ihre Region typischen Aromen den Markt gehörig aufgemischt haben.

Parallel dazu hat sich auch ein verstärktes Bedürfnis nach hochwertigem Tonic entwickelt, denn wer möchte schon einen ausgesuchten Gin mit einem gewöhnlichen Tonic Water aus dem Supermarkt mischen und das Geschmackserlebnis zunichtemachen? Die Basis für Gin ist natürlich immer noch Wacholder. Aber im Schwarzwald werden zum Beispiel heimische Kräuter und Fichtensprossen – sogenannte Botanicals – beigemischt, im Bierland Bayern Malz und Hopfenblüten, im Weinbaugebiet Saarland Riesling-Trauben.

Whisky

Whisky aus Japan wurde in Europa lange belächelt oder gar nicht wahrgenommen, dabei gibt es im Land der aufgehenden Sonne eine lange Tradition der Whiskyherstellung, für die die gleichen Verfahren zum Zuge kommen wie in Schottland.

Trotzdem handelt es sich dabei nicht um blasse Nachahmungen. Japanischer Whisky vereint das Können schottischer Brennereien mit dem landestypischen Drang zur Perfektion und räumt bei internationalen Wettbewerben und Präsentation regelmäßig die begehrtesten Auszeichnungen ab.

Die teuersten Exemplare sind nur für vier- bis fünfstellige Summen zu haben, doch es gibt genauso Destillate zu erschwinglichen Preisen, die sich gut für ein Präsent an Freunde und Familienmitglieder eignen.

Ungewöhnliche und feine Spezialitäten gibt es aber auch abseits der bekannten Klassiker. Entscheidend sind dabei immer die Herstellungsmethode sowie die Art und Länge der Lagerung. Spirituosen wie Armagnac, Calvados, Wodka oder Tequila sind bei vielen Kennern – sofern von ausgezeichneter Qualität – überaus geschätzt.

Hochprozentiges für den „süßen Zahn“: Liköre

Eine kaum zu überschauende Vielfalt bietet die Welt der Liköre. Dabei handelt es sich um Spirituosen, die einen hohen Gehalt von Alkohol und Zucker vorweisen und ihr Aroma aus pflanzlichen Produkten wie Früchten, Kräutern oder Gewürzen beziehen.

Wer einen Likör verschenken will, sollte allerdings die Vorlieben der beschenkten Person genauer kennen, denn süße alkoholische Getränke sind nicht jedermanns Geschmack. Zu den Klassikern in diesem Segment zählen zum Beispiel Cointreau, Grand Marnier, Danziger Goldwasser, Amaretto, Averna, Sambuca und Curaçao.

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Die passenden Gläser gleich mit verschenken

Noch individueller wird ein Wein, Champagner, Whisky oder Cognac als Präsent, wenn man dazu passende Gläser auswählt. Rot- und Weißweingläser, Champagnerkelche, Whisky-Tumbler oder Cognac-Schwenker gibt es in zahlreichen Variationen.

Rotweingläser

Ist der Rotwein im Glas, will er „atmen“, also ausreichend belüftet werden, um sein ganzes Bukett zu entfalten. Deshalb sind Rotweingläser bauchig geformt, voluminös und mit einer relativ großen Öffnung versehen.

Weißweingläser

Weißweingläser haben ein kleineres Fassungsvermögen und sind schlanker. Sie sollten einen möglichst langen Stiel aufweisen, damit der Abstand zwischen kaltem Wein und warmer Hand groß genug ist, um die Temperatur des gut gekühlten Tropfens nicht negativ zu beeinflussen.

Schaumweingläser

Für Champagner, Crémant, Cava und Sekt gibt es drei Variationen an Gläsern: Kelch, Flöte und Schale. Hier eignet sich die Kelchform am besten, denn sie fördert den Aufstieg der im Schaumwein enthaltenen Kohlensäure. Man bezeichnet diese feine Kette aus Bläschen auch als Perlage.

Flöte und Schale sind zwar ebenfalls beliebt, aber nicht so gut geeignet, da ihre größeren Öffnungen die Kohlensäure zu schnell entweichen lassen. Sie sollten nur für Mixgetränke mit Schaumwein zum Einsatz kommen.

Gläser für Hochprozentiges

Auch für Hochprozentiges wie Whisky, Cognac, Grappa sind spezielle Gläser erhältlich. Whisky kommt am besten in einem sogenannten Tumbler zur Geltung. Diese haben einen dicken Boden und dünne Wände, die häufig geschliffen sind.

Die Schwenker für Cognac und Weinbrand haben hingegen eine sehr bauchige und tulpenartige Form, die das Aroma der Spirituose bündelt und verstärkt. Die Schwenker werden nicht am Stiel gehalten. Vielmehr soll der Kelch in der Hand liegen, damit der Geschmack durch die Handwärme noch weiter gefördert wird.

Ebenfalls besonders charakteristisch sind Grappa-Gläser. Ihr Kelch kommt der Form einer Tulpenblüte am nächsten und bringt das Aroma des Tresterschnapses überzeugend zur Geltung.

Gläser für Longdrinks

Für Longdrinks wie Gin Tonic, Wodka Lemon oder Cuba Libre verwendet man in der Regel schlanke und hohe Bechergläser, die es in mehreren Größenvarianten gibt. Sie haben häufig einen dicken Boden wie Whisky-Tumbler und eignen sich auch für alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser oder Saft.

Cocktailgläser

Schließlich wollen Cocktails ebenfalls stilvoll serviert werden. In dieser Kategorie kommen hauptsächlich Schalen in verschiedenen Größen zum Einsatz, Hurricane-Gläser mit ihrer langgezogenen Tulpenform für Batidas und Coladas und kegelförmige Margarita- und Martinigläser.

Unser Extra-Tipp für Gläser: Noch persönlicher wird ein Präsentpaket aus Getränk und Gläsern, wenn letztere vor dem Verschenken graviert werden. Glas eignet sich ausgezeichnet für Gravuren, mit denen einen Geschenk einzigartig wird.

Die Wahl der passenden Verpackung

Mit der Wahl eines hochwertigen und vielleicht etwas ungewöhnlichen Weins oder einer exklusiven Spirituose ist es aber noch nicht getan. Wer Eindruck machen will, beschäftigt sich gedanklich auch mit einer nicht alltäglichen Verpackung und greift nicht einfach zu einem Geschenkpapier.

Für Flaschen aller Art gibt es schön gestaltete und aus hochwertigen Materialien gefertigte Taschen und Kartons. Viele Weine und Schnäpse können direkt in einer Original-Holzkiste gekauft werden. Wer es besonders individuell mag, kann auch seine eigenen Verpackungen oder Schmuckelemente kreieren, beispielsweise mit dekorativen Stofftüchern (einem Trend aus Japan, der sich Furoshiki nennt), farbigen Bändern, Zweigen, Blättern oder Blumen.

Der wichtigste Punkt beim Verschenken von Getränken ist, dass man etwas über den Beschenkten und seine Vorlieben weiß und diesen gerecht wird, damit es nicht zu peinlichen Reaktionen und Situationen kommt. Grundsätzlich sind alkoholische Getränke – wie hier vorgestellt – aber immer eine gute Wahl.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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